Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)
Platz gegenüber. „Dann erzähl äsch dir alläs!“
„Hör mit dem Scheiß auf!“, fauchte Finn und ließ sich auf den Stuhl sinken. Dieser Rick hinter ihm amüsierte sich noch immer.
„Jetzt sei mal nicht so spröde“, sagte Samara endlich wieder mit normaler Stimme. „Du wärst doch nie aus dem Haus gegangen, wenn ich dich nicht ein wenig gelockt hätte!“
„Du hast mich nicht gelockt, du hast mich verarscht!“
In seinem Rücken schlürfte Rick geräuschvoll seinen Milchshake leer.
„Was heißt hier verarscht?“, fragte Samara mit Unschuldsblick. „Ich wollte doch nur wissen, ob du bereit bist für ein Blind-Date.“
Finn blieben die Worte im Hals stecken. Erst jetzt wurde ihm klar, was das alles bedeutete. Samara hatte sich als GaymeBoy ausgegeben und von ihm sogar seine echte Schwanzgröße erfahren! Selbst hatte sie natürlich gnadenlos übertrieben und ihn zu diesem Treffen überredet - einmal als GaymeBoy und dann auch als sie selbst. Darum hatte sie nichts dagegen gehabt und ihn regelrecht hierher gezwungen!
„Du bist eine echte ...“, Finn brach ab. Die Worte, die er gerade im Kopf hatte, waren allesamt zu schlimm. Auch wenn er nicht übel Lust hatte, die Freundschaft mit Samara auf diese Weise zu gefährden ...
Rick erhob sich und kam um Finn herum. Er hielt seine Sporttasche in der Hand und grinste breit.
„Sei doch nicht sauer“, sagte er. „Sie hat sich doch wirklich Mühe gegeben mit ihrem Scherz.“ Dann wurde Ricks Grinsen noch eine Spur breiter und er legte eine Serviette mit einer Telefonnummer auf den Tisch. „Außerdem wären wir uns nie begegnet. Wenn du also noch mal Lust auf ein Treffen hast - wie ich aussehe, weißt du ja jetzt.“
Das war alles. Finn brachte kein Wort heraus und sah diesem fremden Rick hinterher, wie er an den Tresen ging, bezahlte und darauf dann das Café verließ.
„Machst du den Mund auch noch mal wieder zu?“, fragte Samara schließlich.
„Ich ...“ Finn blinzelte und sah seine Freundin an. „Ich - hast du das gerade mitbekommen?“
„Für solche Momente habe ich meine Sonnenbrille abgenommen“, antwortete Samara lässig. „Was ist? Hast du noch nie eine Telefonnummer zugesteckt bekommen?“
„Nein“, sagte Finn. „Bist du jetzt enttäuscht von mir?“
Samara lachte. „Ich bin froh, dass du mich nicht versetzt hast.“
„Verdient hättest du es! Faker!“ Dann schlich sich ein Lächeln auf Finns Gesicht. „Aber für den Aufzug war es schon wert herzukommen!“
„Ich hatte gehofft, dass dich das wieder besänftigt. So, was bestellen wir? Ich hab ja Lust auf Eis.“
„Hört sich nicht schlecht an.“
„Für däsch ein Bananen-Splätt?“, fragte Samara und knickte die Hand wieder ab.
„Mach so weiter und für dich gibt es Eis im Beutel für die Beule an deinem Kopf!“
„Sei lieb zu mir, sonst verrate ich jedem deine Schwanzgröße!“
„Du bist so eine ekelhafte Mistsau, weißt du das?“
„Tja, man gibt doch keine persönlichen Daten im Chat heraus. Man weiß doch nie, wer auf der anderen Seite mitliest. Kannst froh sein, dass ich kein Psychopath bin!“
„Ganz sicher bin ich mir da aber nicht“, gab Finn zurück. „Und wieso hast du eigentlich mit deiner Schwanzgröße so übertrieben?“
Samara druckste herum. Und plötzlich traf es Finn wie aus heiterem Himmel. Natürlich! Samara hatte keinerlei Ahnung!
„Sag mal, hast du mich etwa nicht nur heute verarscht?“, fragte er entsetzt.
Samara setzte wieder ihren unschuldigen Blick auf.
„Du bist noch Jungfrau!“, rief Finn und klatschte vor Begeisterung in die Hände.
„Hallo? Geht's noch lauter?“
Kurz darauf kam die Bedienung und sie wählten beide ein Spaghetti-Eis, wie immer. Dann piepste Finns Handy.
ALLES IN ORDNUNG? VOLKER
„Von wem?“, fragte Samara neugierig.
„Das geht dich überhaupt nichts an!“, sagte Finn. Dann fügte er etwas ruhiger hinzu: „Von Volker, dem Lehrer.“
„Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?“ Samaras Augen waren tellergroß.
„Doch.“ Finn grinste gewinnend. „Er hat mir eine Mail geschrieben und ich habe ihm meine Handy-Nummer zurückgeschickt. Und jetzt fragt er, ob mit meinem Date alles in Ordnung ist. Ich glaub, der macht sich Sorgen.“
„Ich fass es ja nicht, mein bester Freund macht sich an einen Lehrer ran!“
„Gönn mir auch mal was!“
Finn tippte schnell eine Antwort.
ALLES KLAR. MEINE FREUNDIN HAT MICH VERARSCHT, ZUM DANK ESS ICH JETZT MIT IHR EIS!
„Zwei Spaghetti-Eis“,
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