Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)
Spülung und trat ans Waschbecken. Er betrachtete kritisch sein Gesicht. Nein, wie 23 sah er wirklich nicht aus. Aber Volker hatte nicht mehr nachgebohrt. Vielleicht war es einfach an der Zeit, dass Finn die Führung übernahm. In den letzten Stunden hatte er sich ja schon deutlich mehr getraut, als er für möglich gehalten hätte. Und warum sollte ihm nicht noch mehr gelingen? Volker war ein Mann und Männer dachten doch schließlich nur an Sex, oder? So schwierig konnte es nicht sein, ihn herumzukriegen. Und danach? Danach würden sie feste Freunde sein, eine Beziehung führen, wie er sich das gerade vorgestellt hatte.
Während Finn die Zahnbürste aus der Verpackung schälte, dachte er an seine Mutter. Was würde die wohl von all dem halten? Nicht nur, dass ihr Sohn schwul war, sondern auch noch mit einem Lehrer seiner Schule zusammen in die Kiste stieg. Sicherlich wäre das ein doppelter Schock. So weit wollte er aber gar nicht denken.
Sorgfältig putzte sich Finn die Zähne. Volkers Zahncreme schmeckte irgendwie seltsam. Dann spülte er den Mund aus und fuhr mit seiner Zunge über die glatten Zahnreihen. Er stellte sich vor, Volkers Zunge im Mund zu haben. Eine erregende Fantasie.
Schließlich nahm er sein Handy, schaltete das Licht aus und öffnete leise die Tür.
Kapitel 10
Volker hörte, wie der Junge aus dem Badezimmer kam. Undeutlich sah er ein bläuliches Licht, das durch den Türspalt fiel. Gerade schon hatte er überlegt, was das wohl war, doch jetzt erst kam er darauf: das Handy! Finn wollte ihn nicht stören und suchte sich seinen Weg im Schein des Displays. Lieb von ihm. Und doch war Volker unruhig. Er hatte Finn zwar recht gut kennengelernt in den letzten Stunden, aber das änderte nichts daran, dass er ein Fremder blieb. Der Junge verschwieg etwas. Und da schwebten immer noch genügend Geschichten in seinem Kopf herum, in welchen alternde Schwule von jungen Strichern ausgeraubt wurden ...
Volker drehte sich um. Nein, Finn war definitiv kein Stricher, soviel stand schon mal fest. Trotzdem hatte er nicht das Gefühl, dass er dem Kleinen bedenkenlos vertrauen konnte.
Er hörte, wie Finn sich nebenan auf die Couch bequemte. Ohne dass er etwas dagegen tun konnte, stellte er sich den Jungen im Slip vor. Natürlich würde er nicht nur im Gesicht unbehaart sein.
Volker versuchte diese Vorstellung zu verdrängen. So was kam nicht infrage! Dafür war der Altersunterschied - wenn auch unbekannt - zu deutlich geworden im Verlauf des Abends. Außerdem hatte er Kopfschmerzen. Erst der Junge und nun auch er. Vielleicht sollte er doch mal auf eine andere Weinsorte umsteigen? Volkers kleiner Freund allerdings schien sich absolut nicht darum zu scheren. Er verlangte aufrecht die Erfüllung sämtlicher Fantasien und drängte sich stramm gegen den Stoff seiner Unterhose.
Gab es für einen Penis eigentlich weder Anstand noch Moral? Oder war das eher eine Frage des Alkohols, der gewisse Grenzen lockerte? Volker wälzte sich wieder herum. Gerade war er noch saumüde gewesen und nun wollten seine Gedanken ihn nicht schlafen lassen. Wie auch, wenn nebenan ein williges Früchtchen lag und im Grunde nur darauf wartete, gepflückt zu werden?
„Nein, verdammt“, murmelte er und drückte sich ins Kopfkissen.
„Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte plötzlich eine Stimme.
Volker fuhr erschrocken hoch und knipste fahrig das Licht seiner Nachttischleuchte an.
„Was machst du hier?“, fragte er unwirsch. Der Schreck hatte eine gehörige Portion Adrenalin durch seinen Körper geschickt.
„Ich - entschuldige, aber - ich kann noch nicht schlafen und da dachte ich ...“, stammelte Finn.
Volkers Augen glitten über den schlanken Körper des Jungen. Sein kleiner Freund zuckte gierig und schien zu applaudieren. In der Tat sah Finn in Unterwäsche alles andere als unscheinbar aus. Seine Haut leuchtete im Licht der Nachttischlampe wie Elfenbein. In seiner Körpermitte saß ein dunkler Slip durch den sich die primären Geschlechtsorgane des Jungen abmalten. Er war wohl erregt hereingekommen, doch Volkers Reaktion hatte ihn offenbar verschreckt.
„Ich kann auch nicht schlafen“, sagte Volker schließlich. „Ich weiß auch nicht wieso. Gerade noch war ich so unglaublich müde, dass ich im Stehen hätte einschlafen können.“
„Wegen mir?“, fragte Finn zögerlich.
„Wahrscheinlich bin ich es nicht gewöhnt, jemanden Fremdes in der Wohnung zu haben“, antwortete Volker wahrheitsgemäß. In seinem Kopf
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