Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)
witziges Gesicht. „Für mich brauchst du jedenfalls nicht schummeln. Oder musst du deine Liebhaber schon zählen?“
Finn lachte. „Schön wär's ...“ Dann entschied er sich für die Wahrheit: „Ich bin halt ziemlich schüchtern. Merkste ja.“
Volker nickte verständnisvoll. „Hast du aber keinen Grund zu, das kannst du mir glauben.“
„Im Internet jedenfalls lernt man eigentlich nur solche Typen kennen, die man im realen Leben lieber nicht treffen will.“
„Da sagst du was!“, stimmte Volker zu.
Kapitel 8
Etwa eine Stunde später erhob sich Volker wieder und ging in die Küche. Finn war inzwischen wirklich aufgetaut und sie hatten sich über alles mögliche unterhalten. Nur eben nicht über Schule. Natürlich konnte Volker verstehen, dass der Junge in seiner Freizeit nicht über solche Dinge sprechen wollte. Trotzdem machte ihn noch immer diese ausweichende Reaktion von vorhin misstrauisch. Volker war sich sicher, dass der kleine Kerl nicht nur sein wahres Alter verschwieg.
Während er eine weitere Flasche Wein öffnete, versuchte er das wahre Alter zu schätzen. Die Klamotten zeugten eindeutig von einem reiferen Geschmack, das Verhalten dagegen wies doch ziemlich auf ein jüngeres Semester hin. Vom Aussehen würde Volker spontan unter die 20 gehen. Aber dafür hatte er vielleicht zu reine Haut. Die meisten Schüler der Oberstufe hatten noch mit Pickeln zu kämpfen. Ebenfalls dagegen sprach Finns Möglichkeit sich auszudrücken. Wenn Volker das wieder mit seiner zwölften Klasse verglich, fielen ihm sofort etliche schlechtere Kandidaten ein.
Der Korken sprang mit einem Plopp aus dem Flaschenhals. 20. Volker entschied sich für 20. Er selbst wurde meist auch für 3 bis 4 Jahre jünger geschätzt. Dann passte es doch.
Grinsend ging er ins Wohnzimmer zurück. Vielleicht sollte er einfach nach dem Ausweis fragen?
„Hast du eigentlich was dagegen, wenn ich heute bei dir übernachte?“, fragte Finn, noch bevor Volker sich setzen konnte.
„Ähm“, machte Volker. „Musst du denn nicht nach Hause?“
Finn lachte. „Hallo? Meine Mutter wartet sicher seit fünf Jahren nicht mehr darauf, dass ich nach Hause komme.“
Volker nickte. Wieder so eine Aussage, die eindeutig darauf hinweisen sollte, dass er schon längst erwachsen war. Verdächtig irgendwie, oder nicht?
„Von mir aus“, gab Volker nach. Er mochte den Jungen wirklich gern und er gab eine prima Ablenkung zu seinen Sorgen mit Rick. „Wenn es dir nichts ausmacht, hier auf der Couch zu schlafen.“
„Oh“, machte Finn und sah plötzlich enttäuscht aus.
„Was ist?“
„Nichts, ich - also, nichts ...“
Volker grinste. „Du hast dir wohl was anderes vorgestellt, was?“ Er schenkte ihnen beiden noch Wein nach.
„Na ja“, sagte Finn, „irgendwie schon. Aber ...“
„Aber?“
„Ist nicht so schlimm.“
„Ich kann nicht einfach so mit jemanden ins Bett gehen“, sagte Volker ernst. „Ich würde mir total dämlich dabei vorkommen.“
„Ich ja auch“, antwortete Finn, „deshalb hab ich's ja bisher nicht gemacht.“
„Und trotzdem würdest du mit mir schlafen?“, fragte Volker irritiert. Die Vorstellung selbst reizte ihn natürlich schon. Finn war ein äußerst gutaussehender Junge. Aber das konnte er nicht machen! Nicht, solange da noch all diese Ungereimtheiten zwischen ihnen standen. Er wollte diesen Jungen erstmal kennenlernen.
„Ja“, antwortete Finn und senkte den Blick in sein Weinglas.
„Warum?“ Volker versuchte das Kribbeln in seiner Hose zu ignorieren. Der Alkohol ließ seine Vorstellungen ein wenig ausufern. Es imponierte ihm, dass Finn mit seinen 20 Jahren offenbar auf ihn abfuhr. Könnte er sich mit einem solch jungen Partner eine Beziehung vorstellen?
„Ich find dich einfach sympathisch“, sagte Finn und sah ihn wieder an.
Volker grunzte belustigt. „Wenn ich mit allen ins Bett wollte, die mir sympathisch sind ...“
„Nee, so mein ich das nicht“, widersprach Finn sofort. „Ich glaube, dass du nett bist - im Bett. Und sonst natürlich auch.“
„Du bist wirklich noch Jungfrau, was?“ Volker biss sich auf die Zunge. Das war ein wenig zu direkt, aber nun schon raus.
Finn nickte.
„Und jetzt suchst du jemanden, der ein wenig Erfahrung hat, damit du deine Unschuld verlieren kannst“, stellte Volker fest. Er spürte die Enttäuschung. Es ging also nicht um ihn als Menschen, sondern lediglich um eine fachmännische Defloration. Herber Rückschlag.
„Na ja, nicht nur“, sagte Finn
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