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Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)

Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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würde Rick womöglich tatsächlich noch das Café verlassen und geradewegs an ihm vorbeispazieren.
    Finn ließ sein Telefon wieder in die Tasche gleiten, atmete tief durch und ging zum Eingang. Erstaunlich, wie rasant sein Leben seit gestern doch geworden war. Nun hatte er nicht nur seinen ersten Sex hinter sich mit einem richtigen Mann, sondern traf auch gleich noch den zweiten Schwulen überhaupt in seinem Leben.
    Die Türglocke kündigte ihn an. Eine junge Bedienung nickte ihm kurz zu, kümmerte sich aber sofort wieder um ihre Bestellungen. Gleich am Fenster saß ein älteres Pärchen. Sonst hielt sich im ersten Raum niemand mehr auf.
    Unschlüssig ging Finn auf den Schlauch zu, der ihn nach hinten führte. Irgendwie erwartete er, niemanden vorzufinden. Wie sollte er sich in diesem Fall wohl am besten verhalten? Gleich wieder gehen? Oder sollte er warten? Die Frage erübrigte sich allerdings, als er Rick in einer Ecke sitzen sah.
    Rick. Wie erstarrt blieb Finn stehen. Rick. Er kannte ihn, erst gestern hatte er Rick noch hier im Café gesehen.
    Und auch Rick sah ihn überrascht an, fing sich aber bedeutend schneller. „Wusste ich es doch!“, sagte er und grinste breit. „Du hast mir zwar gestern deinen Chat-Namen gesagt, aber ich war mir nicht mehr sicher.“
    Finn wurde rot. „Du bist Rick?“
    „Jou, weißte doch.“
    Einen Moment lang wusste Finn nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Unbeholfen setzte er sich auf einen Stuhl Rick gegenüber. Eigentlich war ihm dieses Treffen so unangenehm, dass er am liebsten sofort wieder gegangen wäre. Doch auch das war ihm irgendwie zu unangenehm. Jetzt zu gehen, hieße, vor Rick seine Angst zuzugeben. Und das wollte er auf keinen Fall. Er wollte nicht wie ein Schwächling rüberkommen, nicht wie jemand, der erst 16 Jahre alt war und vor Angst noch nach Hause lief, wenn er dem bösen Onkel begegnete, anstatt ihm einen Tritt zu verpassen.
    „Du bist also Finn“, schloss Rick nach einer Weile. Sein Gesicht sah nun wieder einigermaßen gelassen aus.
    „Der bin ich wohl“, antwortete Finn und bemühte sich, dabei möglichst ruhig zu wirken.
    „Puh!“, machte Rick. „Wenn ich ehrlich bin, weiß ich gar nicht, was ich sagen soll.“
    „Geht mir genauso.“ Finns Antwort war mehr ein Murmeln. Aber er spürte langsam eine Erleichterung in sich aufkommen. Sein Gegenüber war in dieser Situation bei weitem nicht so forsch wie er noch im Chat gewesen war. Beruhigend. Also auch nur ein Mensch, dieser Rick.
    „Was darf ich euch bringen?“, fragte die Bedienung plötzlich.
    Rick antwortete sofort: „Cappuccino, bitte.“
    Finn zögerte. „Ein Wasser“, entschied er schließlich.
    Die Bedienung entfernte sich mit der Bestellung.
    „Kein Kaffeetrinker?“ Rick grinste.
    „Nicht wirklich“, antwortete Finn.
    „Oder willst du nur schnell wieder weg?“
    „Warum?“
    „Ach, nur so. Machst irgendwie so den Eindruck.“
    „Ist ja auch nicht gerade das angenehmste Treffen, oder?“
    „Och, das hängt doch ganz von uns ab, nicht?“
    Finn wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Sie saßen hier hinten ganz allein. Sicher war das auch ganz gut so. Je nachdem, was Rick so von sich gab, konnte Finn gut auf Gesellschaft verzichten. Es mussten ja nicht gleich alle wissen, dass er - mit einem Mann geschlafen hatte. Irgendwie konnte er es immer noch nicht fassen.
    Rick räusperte sich.
    Finn sah ihn an, konnte seinem Blick aber nicht lange standhalten. Vielleicht wäre es doch nicht schlecht, wenn noch jemand bei ihnen sitzen würde. Dann würde zumindest die Stille nicht so auffallen, und er könnte ab und zu so tun, als sei er abgelenkt. So aber fand er nichts, was eine längere Pause rechtfertigen konnte. Die Wände waren schlicht cremefarben, hier und da hing ein schwarzweißer Fotodruck. Auf den Tischen standen lediglich Blumengestecke. Nicht mal Tischdecken, in die man sich vor lauter Verzweiflung reinkrallen konnte.
    „So, ein Wasser, einen Cappuccino“, flötete die Bedienung und sorgte einen Moment für Ablenkung, bis sie wieder davonstakste.
    „Dann schieß doch mal los“, sagte Rick plötzlich und grinste anzüglich.
    „Womit?“, fragte Finn perplex.
    „Na, wie du Volker kennengelernt hast.“
    „Im Chat, genau wie dich.“
    „Aha ...“, machte Rick. Irgendwie schien ihn diese Antwort noch nicht zufriedenzustellen. Aber Finn hatte kaum Lust, alles noch mal aufzurollen.
    „Und er hat dich nicht zurückgewiesen?“, fragte Rick.
    Finn schluckte. Er

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