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Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)

Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition)

Titel: Kiss me teacher (Junge Liebe ) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Florian Höltgen
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hatte befürchtet, dass es zu dieser Frage kommen würde. Und nun merkte er zum ersten Mal, dass in Ricks Stimme nicht mehr nur die Gelassenheit mitschwang, sondern auch so was wie Eifersucht - oder Rachedurst. Finn drehte das Wasserglas in seinen Händen.
    „Ich meine, er weiß wirklich nicht, wie alt du bist?“, sagte Rick und schüttelte den Kopf. „Das sieht man doch!“
    „Weil du es weißt“, antwortete Finn. „Deshalb kannst du dir nicht vorstellen, dass man mich für älter hält.“
    Rick lachte. „Willst ihn wohl verteidigen, was?“
    „Ich glaub, ich geh jetzt besser.“ Finn erhob sich und sah sein Gegenüber böse an.
    „Das halte ich aber für keine gute Idee.“
    „Warum nicht?“
    „Was denkst du, wird Volker wohl davon halten, wenn er erst erfährt, dass du noch ein Kind bist?“ Rick grinste breit, bevor er den Milchschaum von seinem Cappuccino abschlürfte.
    Für einen Moment fühlte Finn sein Herz pochen. Dann riss er sich zusammen: „Was willst du eigentlich?“
    Rick tat überrascht. „Was meinst du?“
    „Eigentlich kann es dir doch vollkommen egal sein, ob Volker was mit mir hat“, blaffte Finn. „Schließlich bist du doch derjenige, der ihn verlassen hat.“
    Einen Augenblick schob Rick die Brauen zusammen. Aber dann lachte er nur tonlos. „Glaubst du wirklich, ich bin auf dich Bubi eifersüchtig?“
    „Warum nicht?“ Finn sah, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte. „Ich bin jünger und sehe besser aus.“
    Rick lachte wieder auf. Es klang wenig überzeugend.
    „Du bereust es, oder?“, fragte Finn ein wenig sanfter.
    „Warum sollte ich? Er ist ein Langweiler!“
    „Was ist es dann? Soll er etwa heulend hinter dir herlaufen?“
    Sie sahen sich ein paar Sekunden starr in die Augen. Finn wusste nicht recht, ob er sich wieder hinsetzen oder tatsächlich gehen sollte. Was war, wenn Rick ihn wirklich bei Volker auflaufen ließ? Im Grunde war die Katastrophe ohnehin schon vorprogrammiert, aber wenn nun auch schon Dritte von ihrer Affäre wussten ...
    „Ich denke“, fing Rick wieder an, „dass er einfach - er ist einfach noch nicht so weit.“
    „Oder meinst du, dass du noch nicht so weit bist?“, fragte Finn zurück. Das hatte er von Samara gelernt: Immer schön alles umdrehen.
    „Weißt du eigentlich, was das für Volker bedeuten könnte, wenn das rauskommt?“, fragte Rick mit einem fiesen Unterton. Dann nahm er genüsslich einen Schluck von seinem Cappuccino.
    „Wofür willst du dich eigentlich rächen?“
    Rick grinste wieder. „Ich mache mir bloß Sorgen, mehr nicht.“
    „Kommt mir irgendwie nicht so vor.“
    „Sagen wir es so: Ich will nicht, dass er sein Leben ruiniert für einen Bubi wie dich.“
    „Nett.“
    „Sieh es doch ein, ihr passt kein Stück zusammen!“
    „Nur weil er zufällig ein bisschen älter ist?“
    „Das passt auch sonst nicht“, sagte Rick.
    „Und das sagt wer?“ Finn nippte an seinem Wasser.
    „Das sage ich.“
    „Du kennst mich doch überhaupt nicht!“
    „Aber ich kenne Volker, das reicht.“
    „Aha, tolles Argument.“
    „Willst du noch mit zu mir?“
    Finn glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Verwirrt schüttelte er den Kopf. „Was hast du gesagt?“
    Jetzt legte Rick sein unwiderstehlichstes Lächeln auf. „Ich fragte, ob du noch mit zu mir willst.“
    Finn schluckte. Darum ging es also. Rick gönnte Volker nicht, dass er einen jüngeren Typen abbekommen hatte. Um das wieder auszubügeln, musste Rick jetzt ebenfalls bei ihm landen.
    „Ich glaube nicht“, antwortete Finn säuerlich, „du bist nicht mein Typ.“
    „Stehst wohl nur auf Alte, was?“ Ricks Blick verfinsterte sich.
    „Nein, ich stehe auf ...“ Finn brach ab, weil in diesem Moment weitere Gäste in den hinteren Teil des Cafés kamen. Er wurde rot. Hoffentlich hatten sie nichts von dem Streit mitbekommen.
    „Das habe ich nicht verstanden“, sagte Rick. „Auf was für Kerle stehst du?“
    Die beiden Frauen, die wohl zu einem Kaffeekränzchen hergekommen waren, sahen überrascht zu ihnen rüber.
    „Laber keinen Scheiß“, sagte Finn, drehte sich um und ging.
    „Warte!“, hörte er Rick hinter sich. Aber die Chancen, dass sich die Wogen noch mal glätten ließen, standen gleich null. Was machte es für einen Unterschied, ob Rick gleich zu Volker lief oder damit noch wartete, bis er bei Finn gelandet war?
    „Moment!“, rief plötzlich eine Frauenstimme. „Sie haben ja noch gar nicht gezahlt!“
    Finn hatte bereits den Türknauf in der Hand.

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