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Kissed by an Angel

Kissed by an Angel

Titel: Kissed by an Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chandler
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den anderen ausgehen sollen. Sie konnte sich nicht so lange zusammennehmen.
    »Du Arschloch!« Das war Gregorys Stimme.
    »Schon gut«, beruhigte ihn Ivy.
    »Hau ab, du Arsch, bevor ich nachhelfe!«, forderte ihn Gregory auf.
    »Ist schon gut!« Sie meinte es ernst. Gary konnte nichts für seine Gefühle, genauso wenig wie sie.
    »Ich hab’s dir doch gesagt, Gary«, mischte sich Twinkie ein, »sie gehört nicht zu den Mädchen, die ein Jahr lang Schwarz tragen.«
    Als Gregory aufstand, kippte sein Stuhl um, und er versetzte ihm noch einen zusätzlichen Tritt.
    Dennis Celentano hielt ihn fest, bevor er es auf die andere Seite des Tisches schaffte. »Was habt ihr für ’n Problem,Jungs?«
    Ivy saß immer noch mit gesenktem Kopf da. Früher hätte sie die Engel um Kraft gebeten, aber das konnte sie nicht mehr. Sie saß nur reglos da und schlang die Arme um sich. Sie ließ keine Gedanken, keine Gefühle an sich heran; sie überhörte all die bösen Worte, die um sie herumschwirrten. Sie fühlte nichts, sie würde nichts mehr fühlen. Ach, wenn sie doch nie wieder etwas fühlen würde!
    Warum war nicht sie gestorben? Warum war es so passiert, wie es passiert war? Tristans Eltern hatten nur ihn gehabt. Niemand konnte seinen Platz einnehmen. Sie hätte sterben sollen, nicht er!
    Plötzlich herrschte Stille, Totenstille um sie herum. Hatte sie laut gedacht? Gary war gegangen. Sie hörte nur noch das Kratzen des Stifts. Wills Hand bewegte sich schnell, sein Strich war sogar noch kräftiger und sicherer als zuvor.
    Ivy sah ihm mit teilnahmsloser Faszination zu. Schließlich zog Will die Hand zurück. Sie starrte auf die Bilder. Engel, Engel, Engel. Ein Engel, der Tristan ähnlich sah, hielt sie zärtlich im Arm.
    Wut stieg in ihr auf. »Wie kannst du es wagen!«, rief sie. »Wie kannst du es wagen, Will!«
    Er sah sie an. Sie konnte Verwirrung und Panik in seinen Augen erkennen. Aber sie machte keinen Rückzieher. Sie fühlte nur noch Wut.
    »Ivy, ich weiß nicht warum ... Ich wollte nicht... Ich wollte nie, Ivy, ich schwöre, ich würde nie -«
    Sie riss die Papierdecke vom Tisch.
    Er starrte ungläubig darauf. »Ich wollte dich nicht verletzen«, sagte er ruhig.
    Es war so einfach gewesen. In Sekundenschnelle war Tristan in Will geschlüpft. Die Verständigung klappte reibungslos: Die Engelbilder kamen so prompt, als hätten sie dieselben Gedanken. Seine Überraschung war mindestens so groß wie die von Will, als der sah, was sein Stift gezeichnet hatte. Warum konnte Wills Stift nicht zaubern und die Umarmung Wirklichkeit werden lassen? Dann könnte er, Tristan, Ivy trösten.
    »Und was mache ich jetzt, Lacey?«, fragte Tristan.
    »Wie soll ich Ivy helfen, wenn ich ihr ständig nur wehtue?«
    Aber Lacey war nicht mehr da, um ihm Ratschläge zu geben.
     
    Lange nachdem Ivy und ihre Freunde gegangen waren, irrte Tristan durch die Straßen der schlafenden Stadt. Er musste nachdenken. Fast hatte er Angst, es noch einmal zu probieren. Engelfiguren, Engelbilder, schon die Erwähnung von Engeln lösten bei Ivy Schmerz und Wut aus doch er war jetzt nun mal ein Engel, ihr Engel.
    Seine neuen Kräfte waren nutzlos, vollkommen nutzlos. Und dann war da immer noch sein Auftrag, den er nicht kannte.
    Es war so schwierig, sich darauf zu konzentrieren, wenn all seine Gedanken um die Frage kreisten, wie er mit Ivy Verbindung aufnehmen könnte.
    »Was mach ich jetzt, Lacey?«, fragte er noch einmal.
    Er überlegte, ob Lacey mal wieder übertrieben hatte, als sie meinte, es könne sein Auftrag sein, jemanden vor einer Katastrophe zu bewahren.
    Aber was, wenn sie recht hatte? Und was, wenn ihn sein eigener und Ivys Schmerz davon abhielt, jemand anderem zu helfen?
    Lacey hatte ihm geraten, er solle in der Nähe der Menschen bleiben, die er kannte, also hatte er an diesem Abend, sobald er aus der Dunkelheit auftauchte, Gary aufgesucht und war ihm zu Celentano’s gefolgt. Lacey hatte ihm auch gesagt, dass der Schlüssel zu seinem Auftrag möglicherweise in der Vergangenheit lag. Vielleicht war es ein Problem, das er zwar sah, aber nicht als solches erkannte. Er musste herausfinden, wie man in der Zeit reiste.
    Er stellte sich Zeit als ein bewegliches Netz vor, das Gedanken und Gefühle und Taten zusammenhielt, ein Netz, das ihn gehalten hatte, bis er plötzlich herausfiel. Der Punkt, an dem er herausgefallen war, schien ihm der beste Punkt, um wieder in das Netz zu gelangen. Ob es wohl half, zu der Unfallstelle zurückzugehen?
    Über dunkle,

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