Kissing a Fool
scheint sich zu entspannen und grinst mit seinem unwiderstehlichen Ausdruck, dabei kommt er langsam auf mich zu.
»Ich habe mir große Sorgen um dich gemacht. Warum hast du dich nicht gemeldet? Was ist passiert, dass du einfach so abgehauen bist?«, will er wissen.
Ich hebe die Hände und versuche ihn so auf Abstand zu halten. »Was passiert ist? Das musst du doch wohl am besten wissen, aber ich denke, du warst zu betrunken, um dich überhaupt daran zu erinnern.« Meine Stimme ist schneidend.
»Ava, es tut mir wirklich leid ... echt. Du weißt, ich gehöre nicht zu den Typen, die sich immerzu volllaufen lassen. Aber dieser Cowboy Lyndon hat mir wirklich den Rest gegeben. Ich habe nur noch Rot gesehen.« Er nimmt energisch meine Hand in seine, obwohl ich versuche, sie ihm zu entziehen.
Ich lasse es schließlich geschehen, obwohl ich ihn am liebsten von mir stoßen würde.
»Ich verstehe dich nicht, warum hast du kein Vertrauen zu mir? Du triffst dich mit Kate, aber ich darf mich nicht mit anderen Jungs treffen? Das erkläre mir bitte.«
»Ich habe mich nur mit Kate getroffen, um ihr ein für alle Mal klar zu machen, dass ich mit dir zusammen bin und sie keine Chance bei mir hat. Ich war ungefähr eine halbe Stunde da, denn ich habe Ash zu dem Picknick eingeladen, weil ich weiß, dass er auf Kate steht und das schon sehr lange. Danach wollte ich nur noch zu dir und habe dich mit Lyndon gesehen, da sind meine Sicherungen durchgebrannt.«
Ich mache große Augen. »Du hast also gar nicht mit Kate gepicknickt?«
Jaden schüttelt den Kopf. »Nein, mein Herz. Das Treffen diente nur dazu, ihr klarzumachen, dass ich dich liebe.«
Meine Wut lässt langsam nach, aber ich bin noch nicht ganz fertig mit ihm. » Du bist betrunken Auto gefahren und hast vermutlich einen Menschen verletzt, wie willst du mir das erklären?«
Entsetzt schaut Jaden mich an. »Ich habe jemanden angefahren? Wer sagt das?«
Ich hebe die Schultern. »Niemand, aber ich habe Blut auf deiner Windschutzscheibe gesehen. Zwar wurde in den Nachrichten nichts darüber gemeldet, aber du musst einen Unfall mit deinem Wagen gehabt haben.«
Ein kleines Lächeln gleitet über Jadens Lippen.
»Das ist ganz und gar nicht lustig!«, keife ich los. »Du hast einen Menschen angefahren und findest das auch noch witzig?«
Abrupt mache ich mich von ihm frei und laufe hinüber ins Wohnzimmer.
»Hey, Sugar Babe! Mach mal halblang. Ich musste nur lächeln, weil du auf dem Holzweg bist. Ich hatte einen kleinen Unfall, ja, aber ich habe keinen Menschen verletzt. Ich ... mir ist eine Taube gegen die Scheibe geflogen, was sie leider nicht überlebt hat, daher stammt das Blut. In den Luftschlitzen kannst du noch Reste der Federn finden. Ich habe niemanden angefahren, glaube mir. Wie kommst du nur auf solche Gedanken?«
»Ich habe das Blut gesehen ... keinen Menschen ... wirklich?«, frage ich leicht verdattert.
»Nein, keinen Menschen«, er nimmt mein Gesicht in beide Hände, »bitte glaube mir. Ich lüge dich nicht an.«
Vor Scham könnte ich in Ohnmacht fallen. Was habe ich mir nur da zusammengesponnen? Wie konnte ich ihn so verdächtigen?
»Und ich habe geglaubt, du bist keinen Deut besser als dein Vater. Wie konnte ich mich nur so irren? Kannst du mir verzeihen?«
Liebevoll schaut er mir in die Augen. »Es gibt nichts zu verzeihen, ich habe auch einige Fehler gemacht, die mir leidtun. Kannst du mir verzeihen?«
Sein Gesicht ist ganz nah vor meinem und ich möchte ihn so gerne küssen, da fällt mir etwas ein. »Woher weißt du eigentlich, dass du mich hier finden würdest?«, frage ich neugierig.
Jetzt lacht Jaden laut auf. »Ich habe da so meine Quellen. Ralph ist ein überaus tüchtiger Concierge und hat nachgefragt, ob es richtig ist, dass du hier vorübergehend wohnst. So bin ich auf deine Spur gekommen. Du hast es mir wirklich nicht leicht gemacht dich zu finden, mein Schatz.«
»Ich brauchte einfach etwas Zeit für mich. Mein Leben ging in den letzten Tagen nur noch rauf und runter. Und da musste etwas geschehen.«
Jaden nimmt mich fest in seine Arme, drückt mich an sich, als ich mich mit einem kleinen Aufschrei losmache. »Autsch!«
»Was ist los?«, fragt er besorgt.
Richtig sicher bin ich mir nicht, aber ich hebe das T-Shirt an und ziehe meine Jeans aus. »Ich glaube, ich sollte in den nächsten Tagen eine leichte Jogginghose tragen«, meine ich und zeige ihm mein Tattoo.
16. Kapitel
Fassungslos
Weitere Kostenlose Bücher