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Kissing a heart

Kissing a heart

Titel: Kissing a heart Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kajsa Arnold
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arbeitete. Trank immer mehr, fand nur noch Erlösung in einem Rausch. Eines Nachts fuhr ich von einer Bar vollkommen betrunken nach Hause. Mit meinem neuen schwarzen Ferrari, den ich einen Tag zuvor gekauft hatte. Das Auto hatte eine Menge PS und ich war es nicht gewohnt, damit zu fahren. Als ich eine Kurve schnitt, verlor ich für einen Augenblick die Kontrolle und erfasste eine Fußgängerin, die die Straße überquerte. Ich bekam sofort Panik und gab Gas. Am nächsten Tag konnte ich mich an nichts erinnern. Es war, als wäre mein Gehirn blockiert. Nur bruchstückhaft und ganz verschwommen hatte ich Erinnerungen an diese Nacht. Jaden fand mich im Auto sitzend und entdeckte die Unfallspuren am Wagen. Ein alter Freund von mir ließ das Auto verschwinden und ich nahm ein Jobangebot aus Spanien an, das ich zwei Tage zuvor erhalten hatte. Ireland, als du mir gestern von deinem Unfall erzählt hast, waren plötzlich alle Bilder wieder da. Als wäre es gerade erst geschehen.«
    »Ich kann es nicht fassen«, murmele ich leise , ohne meine Augen von Harry zu nehmen.
    Plötzlich bleibt Harry vor Mom stehen und kniet sich hin, um mit ihr auf Augenhöhe zu sein. »Du musst mir glauben, dass es ein Unfall war. Wenn ich könnte, würde ich es ungeschehen machen. Oder an deiner Stelle in diesem Rollstuhl sitzen.«
    »Hüte dich vor deinen Wünschen, sie könnten schneller in Erfüllung gehen, als dir lieb ist .« Meine Wut ist greifbar und erfüllt den ganzen Raum.
    »Ava!« Die Stimme meiner Mutter ist sanft, duldet jedoch keinen Widerspruch. »Es ist nun mal so, wie es ist und nicht mehr zu ändern. Was hast du jetzt vor ?«, fragt sie Harry.
    »Ich werde mich der Polizei stellen und meine Strafe bedingungslos annehmen. Nur möchte ich dir vorher noch etwas sagen«, Harry räuspert sich und setzt zum Sprechen an, als mir der Geduldsfaden reißt.
    »Mom, du wirst doch nicht auf sein Geschwafel hereinfallen? Ich weiß nicht, was diese beiden von uns wollen, doch ich höre im Moment nichts als gequirlte Scheiße.«
    »Ava !«, ruft meine Mutter ein zweites Mal.
    » Schenkst du diesem Geschwätz etwa Glauben? Ich weiß nicht, worauf sie hoffen, doch für mich gibt es nur einen Weg und der führt mich jetzt sofort zur Polizei.«
    Ich springe auf, doch Jaden hält mich fest. »Nein, warte! Nicht so schnell. Du solltest meinen Dad zumindest zu Ende anhören .«
    Damit ist ja klar, auf wessen Seite Jaden steht, nämlich nicht auf meine. Ich reiße mich von ihm los, setze mich aber wieder.
    »Ireland«, fährt Harry fort und greift nach der Hand meiner Mutter, »was auch immer als Nächstes passiert – ich möchte, dass du weißt, ich habe dich nie belogen. Ich wollte immer, dass du für mich arbeitest. Ich war glücklich in der Zeit, die ich mir dir verbringen durfte und ich habe mich in dich verliebt. Auch wenn es sich kindisch anhört für einen Mann jenseits der Fünfzig.« Zu allem Überfluss küsst er auch noch Moms Hand und ich komme mir nun wirklich wie in einer verdammten Soap vor.
    »Mom«, rufe ich außer mir, »bitte wach auf !«
    Ich sehe ihren überraschten Gesichtsausdruck und ihre glänzenden Augen. »Harry, ich glaube, das ist etwas, was wir beide allein besprechen sollten. Die Kinder haben damit nichts zu tun .«
    »Das fasse ich jetzt nicht. Ich werde das einzige Vernünftige tun und zur Polizei fahren .«
    Ich springe auf, doch meine Mutter hält mich zurück. »Ava!« Ihr Ton ist eisig und trifft mich wie ein Peitschenschlag. »Du wirst jetzt genau das tun, was ich dir sage. Du schnappst dir Jaden und verziehst dich auf dein Zimmer. Nichts, was du hier gehört hast, wird diesen Raum verlassen. Ich werde das mit Harry allein klären. Die Polizei wird uns nicht weiterbringen. Keine Strafe der Welt bringt mich aus diesem verdammten Rollstuhl heraus. Also halte dich da heraus und lass mich das selber klären.«
    Es ist das erste Mal, dass ich meine Mutter fluchen höre.

    Jaden schnappt meine Hand und zieht mich aus dem Raum. »Wo geht es du deinem Zimmer ?«, fragt er und ich zeige auf die Treppe nach oben.
    »Die zweite Tür links.«
    Als sie sich hinter uns schließt, ist es für mich, als hätte ich meine Mutter im Stich gelassen.
    Bockig setze ich mich auf die Fensterbank und schaue aus dem Fenster. Ich wünsche mir, Jaden würde mich allein lassen, doch diesen Gefallen tut er mir nicht. Zumindest hat er so viel Feingefühl, mich nicht zu berühren.
    »Weißt du, Ava, einerseits bin ich ziemlich sauer auf Harry,

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