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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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Erkenntnis ließ mein Herz kurz und heftig zusammenkrampfen.
    Sofie, du bist so blöd, schalt ich mich in Gedanken. Seit der Schulzeit hatte sich überhaupt nichts verändert. Die tollen Jungs hatten einfach kein Interesse an einem Mädchen, das in jedes Fettnäpfchen tappte, schüchtern errötete und sich insgesamt wie ein Vollidiot benahm.
    Während ich noch überlegte, was ich jetzt sagen sollte, meinte Kjell: »Wenn wir überhaupt noch eine Chance haben wollen, weitere Tiere zu sehen, sollten wir jetzt wieder still sein.«
    Ich nickte nur und hing meinen Gedanken nach. Kjell nahm mich nicht wieder in den Arm. Ob es daran lag, dass ich mich wie eine Ertrinkende an meinen Kaffeebecher klammerte, oder daran, dass er mich einfach für ein dummes Mädchen hielt, das Berge von Essen mit in den Wald schleppte, war mir egal.
    Wir warteten noch eine ganze Weile, aber es ließ sich kein anderer Elch mehr blicken. Kjell stand auf. »Wir sollten zurückgehen.«
    »Ja«, murmelte ich. Als ich mich erhob, merkte ich, wie steif meine Glieder von der Kälte geworden waren und war froh, mich bewegen zu können. Der Rückweg kam mir deutlich kürzer vor. Bald waren wir wieder am Ferienhaus angelangt. Im Gehen holte ich den Schlüssel aus meiner Jackentasche. Vor der Veranda bleiben wir stehen. Kjell sprach kein Wort und auch ich wusste nichts Sinnvolles zu sagen.
    Als ich schließlich die Tür aufschloss, plapperte ich hilflos drauf los. »Das war, ähm, ein schöner Abend. Machen wir das bald mal wieder?«
    Während ich in Gedanken betete, dass Kjell Ja sagte, trat er einen Schritt näher an mich heran. Er blickte mir in die Augen. Dann legte er einen Arm um mich und zog mich zu sich. Er beute sich zu mir herab und ich glaubte, er würde mich nun küssen. Ich hielt den Atem an und sah zu ihm auf, doch kurz bevor sich unsere Lippen berührten, neigte er den Kopf zu meinem Ohr und flüsterte: »Ja, schon sehr bald. Gute Nacht, Sofie.« Dann ließ er mich los, drehte sich um und ging zurück zur Straße.
    Verwirrt schaute ich ihm nach, während er zwischen den zwei gegenüberliegenden Sommerhäusern verschwand.
    Schlafen konnte ich jetzt noch nicht und so setzte ich mich noch etwas vor den Kamin. Ich trank ein Glas Rotwein und dachte über Kjell nach. Ich konnte mir sein Verhalten nicht erklären. Nur zu gerne hätte ich gewusst, ob er mich mochte. Aber so sehr ich auch hin und her überlegte, ich kam zu keinem eindeutigen Ergebnis. Dennoch war der Abend insgesamt schön gewesen. Vielleicht war ich einfach nur zu empfindlich. Ich beschloss, mir für heute keine weiteren Gedanken zu machen und stellte das leere Weinglas in die Spüle. Die Müdigkeit legte sich nun doch noch bleiern auf mich und ich war mir sicher, dass ich heute Nacht hervorragend schlafen würde. Vielleicht würde ich sogar etwas Schönes träumen!
    Ich kuschelte mich ins Bett. Was würde Lilja sagen, wenn ich ihr von diesem Ausflug erzählte? Ich konnte mir genau vorstellen, wie sie reagieren würde: »Was, da sitzt du die halbe Nacht mit einem schnuckeligen Schweden allein im Wald und dann knutscht ihr nicht einmal?« Dann würde sie gespielt theatralisch die Augen verdrehen. Bei diesem Gedanken musste ich kichern. Ich zog die Bettdecke bis zum Kinn hoch und schloss die Augen.
    Die erhofften schönen Träume blieben aus. Wieder träumte ich nur wirres Zeug. Es begann damit, dass ich durch den Wald lief. Es war Vollmond. Zwischen den Bäumen erkannte ich das dunkle Wasser des Sees. Etwas zog mich magisch dort hin, obwohl meine Kehle vor Angst ganz trocken war. Im Wald knackten Zweige. Da war etwas hinter mir. Im Traum wusste ich mit Sicherheit, dass dieses Etwas mich jagte. Ich fing an, immer schneller die unbekannten Wege entlang zu laufen. Die Kiefernnadeln auf dem Waldboden, pickten in meine nackten Fußsohlen. Wo war Kjell? Er wollte sich doch an dieser Stelle mit mir treffen. Aber ich war ganz allein mit einem unsichtbaren Verfolger. Ich fiel über Baumwurzeln und stürzte. Hinter mir kamen die Schritte im Wald immer näher. Unbeholfen rappelte ich mich wieder hoch und rannte voller Panik weiter. Ich glaubte, jemanden hinter mir atmen zu hören. Plötzlich stand ich am Ufer des Sees. Das Wasser umspielte meine Fußknöchel. Immer noch hörte ich das schwere Atmen. Da bemerkte ich, dass es mein eigener Atem war. Verunsichert, wohin ich mich wenden sollte, watete ich ein paar Schritte weiter ins dunkle Wasser. Nun stand ich bereits bis zu den Knien im See. Dann

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