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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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lauter als eine ganze Wildschweinsippe«, murmelte ich etwas zerknirscht.
    Kjell drehte sich um und lachte kurz auf. »Ganz genau, Kleines. Außerdem ist es besser, wenn du rechtzeitig deine Taschenlampe ausschaltest. Der Himmel ist heute Abend recht klar und der Mond sollte uns genug Licht geben, um den Weg zu finden.« Kjell blickte hoch. Ich schaute ebenfalls hoch. Der Mond nahm zu und bald würde Vollmond sein. Aus irgendeinem Grund schien mir diese Tatsache von Bedeutung, doch ich wusste nicht warum. Und dann fiel mir etwas anderes auf. Hatte er mich etwa eben Kleines genannt?
    »Ich bin ganz und gar nicht klein. Ich bin gute 1,70 m groß!«, zischte ich ihm zu.
    Kjell ignorierte meinen Einwand. Er blieb plötzlich stehen und orientierte sich neu. »Da entlang!« Er wies mir die Richtung. »Am besten du schaltest jetzt deine Lampe aus. Es ist nicht mehr weit.«
    »Gut, mach ich.« Ich verstaute die Taschenlampe in meiner Jacke und folgte Kjell in den immer unwegsamer werdenden Wald. Obwohl er den schweren Korb trug, hatte ich Mühe ihm zu folgen.
    Der Weg wurde schmaler. Bald war es kaum noch ein Trampelpfad. Laub und Äste erschwerten das Laufen. Je dichter der Wald wurde, umso weniger Licht fiel durch die Zweige auf den Pfad. Ich stolperte Kjell hinterher. Er lief zielsicher voran, als könnte er alles um sich herum sehen. Er glitt förmlich durch das Unterholz. Kjell bewegte sich wie ein Raubtier auf der Pirsch oder wie ein sagenumwobener Waldtroll. Dieser seltsame Gedanke ließ mich erschaudern. Mich fröstelte und beinahe wäre ich aus Unachtsamkeit über eine Baumwurzel gestolpert.
    »Sei nicht albern«, flüsterte ich mir selber zu.
    »Hast du etwas gesagt?«, flüstere Kjell zurück. Er war stehengeblieben und wartete.
    »Also, ehrlich gesagt, habe ich ein wenig Probleme mit dem Weg. Ich kann nicht erkennen wohin ich trete.«
    Ich spürte, wie Kjell mich im Dunklen ansah. »Komm, nimm meine Hand. Ich führe dich.«
    Ohne Zögern reichte ich ihm die Hand. Da war wieder diese Magie, wie beim ersten Mal.
    »Ich habe die ganze Zeit Angst auf eine Waldmaus oder ähnliches zu treten. Kannst du denn überhaupt noch etwas erkennen?«, fragte ich ihn. Kjell lachte leise auf: »Ich kenne den Weg. Vertrau mir!« Er zog mich sanft weiter.
    Fast blind folgte ich ihm durch das Unterholz. Obwohl seine Haut kühl war, wurde mir ganz warm und ich wünschte mir plötzlich, er würde meine Hand nicht mehr loslassen. Wenn er jetzt abhauen und mich hier einfach stehenlassen würde, dachte ich, wäre ich hoffnungslos verloren. Den Weg würde ich nie mehr zurück finden.
    Eine Weile liefen wir schweigend durch den Wald. Dann endete der Pfad unvermittelt und wir standen auf einer großen Lichtung. Elche waren nicht zu sehen.
    Ich trat neben ihn. Nach der Dunkelheit im Unterholz erschien mir die Lichtung im Mondlicht jetzt beinahe taghell. Kjell führte mich am Waldrand entlang zu einer geschützten Ecke. Er stellte den Korb auf einem Baumstumpf ab. »Von hier aus können wir die ganze Lichtung überblicken. Jetzt heißt es abwarten«, raunte er mir zu.
    Ich nahm die Decke und das Fernglas aus dem Korb. Die Decke legte ich auf eine umgestürzte Kiefer und setzte mich hin. Kjell prüfte die Windrichtung und setzte sich neben mich.
    »Meinst du wir haben Glück?«, fragte ich ihn.
    »Hm, wir sind schon ziemlich spät dran. Elche sieht man meist in der Dämmerung. Aber ich habe auf dieser Lichtung in der Nacht schon oft welche gesehen. Sie kommen eigentlich immer von der gegenüberliegenden Seite aus dem Wald. Der Wind steht günstig. Sie sollten uns also nicht gleich bemerken.«
    Ich nickte wortlos. Eine Weile saßen wir einfach nur nebeneinander und warteten. Ich fragte mich, wie oft Kjell wohl dort schon nachts allein gesessen hatte. Obwohl, vielleicht saß er gar nicht allein? Möglicherweise kam er ja öfter mit Frauen her. Ich beobachte ihn heimlich von der Seite. War ich etwa eifersüchtig? »Quatsch«, schalt ich mich insgeheim selber. Ich starrte nun wieder aufmerksam in die Dunkelheit und versuchte mich auf eine mögliche Bewegung auf der anderen Waldseite zu konzentrieren.
    Wir warteten und keiner von uns wagte zu sprechen. Dennoch war die Stille nicht unangenehm. Ich fühlte mich irgendwie geborgen. Ich nahm das Fernglas und suchte den Waldrand ab. Nichts war zu sehen. Behutsam ließ ich das Fernglas sinken, behielt es für den Fall der Fälle jedoch in der Hand.
    Der Mond stieg noch höher. Ich hatte keine Ahnung, wie

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