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Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen

Titel: Kjell. Das Geheimnis der schwarzen Seerosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Evelyn Boyd
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›Das muss jetzt reichen. Ich bringe Sofie ins Bett. Sie braucht Ruhe.‹
    Die Polizisten hörten danach endlich auf, Fragen zu stellen. Doch als mein Vater mich aus dem Wohnzimmer getragen hatte, sah ich den Blick meiner Mutter. Ein trauriger Blick, voller Vorwürfe und Schmerz. Ich habe diesen Blick nie vergessen. All die Jahre fragte ich mich, ob meine Mutter es besser verkraftet hätte, wenn ich es gewesen wäre und nicht Ben.
    »Hallo, Fräulein!«, riss mich die Stimme des Polizisten aus den trüben Erinnerungen. »Können Sie den Täter nicht genauer beschreiben?«
    »Nein!«, fuhr ich den Mann heftiger an, als ich wollte. »Ich kann Ihnen den Täter nicht näher beschreiben. Vielleicht hätte ich es gekonnt, wenn ich am Fenster stehen geblieben wäre. Vermutlich hätte ich dem Mann dann genau ins Gesicht sehen können. Vielleicht wäre er ja auch noch so nett gewesen, mich in der Küche zu besuchen. Bestimmt hätte ich ihn hier sogar noch besser angucken können! Aber wer weiß, ob ich Ihnen dann überhaupt noch eine Beschreibung liefern könnte!«
    Ich zitterte jetzt. Der Beamte zog eine Augenbraue hoch und bevor er etwas erwidern konnte, entschuldigte ich mich: »Es tut mir leid.« Ich fuhr mir mit der Hand durchs Haar. »Es war alles etwas viel, fürchte ich.«
    Der Polizist nickte bedächtig. In diesem Moment kam sein Kollege herein.
    Er hatte den Tatort untersucht. »Ich habe die Zentrale verständigt. Die Spurensicherung kommt gleich. Obwohl ich keine große Hoffnung habe. Das waren Profis.« Der Polizist, der mich befragt hatte, stand vom Küchentisch auf und die beiden sprachen leise miteinander. Zwischendurch warfen sie mir einen Blick zu. Dann sprach mich der Beamte an, der eben hereingekommen war »Fräulein, sind Sie sicher, dass Sie die restliche Nacht hier allein verbringen wollen?«
    Ich nickte langsam. »Ja, die Bande hat, was sie wollte. Die wären doch schön blöd, wenn sie noch mal zurückkommen würden. Also, ich meine, ich bin doch jetzt in Sicherheit, oder?« Fragend blickte ich die Polizisten an.
    »Ja, vermutlich sind Sie jetzt sicher«, sagte der größere Polizist. »Außerdem kommt ja noch die Spurensicherung.«
    »Aber Sie brauchen mich nicht mehr?«, fragte ich. »Ich würde mich nämlich gerne wieder hinlegen.«
    Der Beamte mit der Brille nickte. »Falls sich noch Fragen ergeben, habe ich mir ja ihre Personalien notiert.« Er überlegte kurz. »Ach, noch etwas, kennen Sie den Besitzer des Sommerhauses in dem eingebrochen wurde? Haben sie zufällig seinen Namen und seine Telefonnummer? Wir müssen den Eigentümer verständigen und es würde uns Zeit sparen, wenn Sie uns da weiterhelfen könnten.«
    »Nein, aber …« Ich zögerte. Wenn Rune von dem Einbruch erfuhr, würde er mich drängen abzureisen. Gerade jetzt wollte ich nicht abreisen. Nicht bevor ich Kjell noch einmal gesehen hatte. Aber vermutlich würde Rune sowieso von dem Einbruch erfahren. Außerdem konnte ich den Beamten die Information nicht vorenthalten. »Also ich denke mein Vermieter, Herr Krångshult, wird den Nachbarn kennen. Ich kann Ihnen seine Telefonnummer geben.«
    Damit gaben sich die beiden zufrieden. Sie verabschiedeten sich, nicht ohne mir noch mal eingeschärft zu haben, ich solle mich melden, sobald mir noch etwas einfiele und die Haustür immer abschließen.
    Als ob das etwas nützen würde! Dennoch bedankte ich mich und schloss die Haustür hinter ihnen sorgfältig ab.
    Ich ging ins Bett, konnte aber lange nicht schlafen. Es dämmerte bereits. Irgendwann hörte ich mehrere Autos kommen und später auch wieder abfahren. Das war vermutlich die Spurensicherung.
    Meine Gedanken drehten sich um den dunkelhaarigen Typ, der zum Fenster hereingeschaut hatte. Konnte es sein, dass es sich dabei um Kjell handelte? Ich erinnerte mich wieder an das seltsame Gespräch, das ich vom Ruderboot aus unfreiwillig belauscht hatte. Nun war ich mir ganz sicher, dass es sich bei dem Gespräch um die Einbrüche gedreht hatte. Nur ob es wirklich Kjell gewesen war, den ich dort im Gespräch mit dem anderen Mann gehört hatte, wusste ich nicht mit Sicherheit. Der dunkelhaarige Dieb musste nicht zwangsläufig Kjell gewesen sein. Es gibt auch in Schweden viele dunkelhaarige Leute. Die Schweden sind nicht alle blond, allein schon dadurch, dass es, wie in allen anderen europäischen Ländern Einwanderer gibt, die dort leben und arbeiten. Auch die Schweden sind ein international gemischtes Völkchen.
    »Nein«, sagte ich laut zu

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