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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Riesenameise erinnerte. Dennoch verhielten sich alle Mitarbeiter von wissenschaftlichen Einrichtungen und Ämtern den Pitar gegenüber lobenswert vorsichtig, und es herrschte unter ihnen das Verlangen vor, langsam und bedächtig vorzugehen.
    Dann traten die beiden aus der Gruppe der zwölf Pitar, die am flüssigsten Terranglo sprachen, im globalen 3-D auf. Als einer der beiden auf eine Frage mit einem Lächeln reagierte, verdrängte das aufwallende öffentliche Interesse gleich alle systematische Vorsicht und wissenschaftiiehe Zurückhaltung - ein Interesse, das keine weitere Einmischung von offizieller Seite duldete.
    Die Regierung versuchte, die Lage unter Kontrolle zu halten, wurde jedoch schlicht überfahren. Gegen eine derart mitreißende emotionale Flutwelle, gegen diesen beispiellosen Ausbruch an Wohlwollen, ja Liebe konnte die Vorsicht der Volksvertreter nicht bestehen. Die Öffentlichkeit wollte mit diesen schönen, wundersamen Pitar interagieren, und zwar sofort.
    Einige der eher kritischen Menschen, die Kontakt zu den pitarischen Repräsentanten hatten, hielten sie für reserviert, doch die Mehrheit erklärte sich deren Zurückhaltung mit einer angeborenen Schüchternheit, die durch die unwiderstehliche Attraktivität der Pitar umso bezaubernder wirke.
    Während die Pitar nicht gerade mitteilsam waren, konnte man sie auch nicht als sonderlich verschlossen bezeichnen. Zwar durften sie trotz des Tumults um ihre Anwesenheit die offiziellen Kontaktstätten auf Bali/Lombok und Zürich nicht verlassen, doch sprachen sie bereitwillig mit allen Menschen, die den persönlichen Kontakt zu ihnen suchten.
    Die Erlaubnis, mit den Pitar zu sprechen, war heiß begehrt, und das nicht nur unter Forschern und professionellen Xenologen. Auch Laien aus der breiten Öffentlichkeit boten alle Arten von Überredungskunst auf, um Zugang zu den Außerirdischen zu bekommen, und die Obrigkeit musste sehr an sich halten, um alle Bestechungen abzuweisen, die oft ebenso einfallsreich wie verlockend waren. Doch letztlich blieben die Behörden, die für die Pflege der interspeziären Beziehungen zuständig waren, bewundernswert hart. Man würde den Pitar frühestens in einem Jahr erlauben können, sich ungehindert unter der Menschheit zu bewegen, denn bis dahin wären vermutlich die diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Spezies gefestigt und alle erforderlichen medizinischen und wissenschaftlichen Tests abgeschlossen. In dieser Frage waren die Pitar der gleichen Ansicht, denn sie beharrten sogar noch viel nachdrücklicher darauf, dass ihre eigenen Prozeduren rigoros befolgt werden sollten.
    Die Medien auf der Erde und den anderen Planeten hielten die Menschheit täglich über die Aktivitäten der Außerirdischen auf dem Laufenden. Alles, was mit den Pitar zu tun hatte, galt als der letzte Schrei - eine Modeerscheinung, die sich rasch über den Globus bis hin zu den Kolonien ausbreitete. Kleidung, Verhalten, Gesten, Ausdrücke, Phrasen, Haarfarben - eine Heerschar an Pitar-Imitationen und -Imitatoren machte die Präsenz der Außerirdischen kulturell spürbar. Im Hinblick auf wissenschaftliche Errungenschaften hatten die Pitar offenbar wenig zu bieten, was ihren Gastgebern nicht bereits bekannt gewesen wäre, doch waren sie, auf ihre zurückhaltende Art, begierig darauf, von der Menschheit zu lernen.
    Es ist nur fair zu erwähnen, dass, während die Menschen von ihren neuen Bekannten regelrecht besessen waren, der Fortschritt der interspeziären Beziehungen zu den anderen Intelligenzen litt. Vor allem vernachlässigten die Menschen den Kontakt zu den Thranx. Vielleicht ist es verständlich, dass es den Xenologen und Fachleuten schwer fiel, die Zeit oder den Enthusiasmus aufzubringen, um Insektoide zu studieren, die einem Menschen etwa bis zur Brust reichten, Facettenaugen hatten und mit Antennen wedelten, während sie gleichzeitig perfekt gebaute Säugetiermänner und -frauen ausgiebig untersuchen konnten. Eine ähnliche Haltung manifestierte sich auch in der breiten Offentiichkeit.
    Während im Kontakt-Hauptquartier auf Bali zehntausende Anfragen eingingen, ob die Pitar bei diesem oder jenem sozialen Anlass anwesend sein könnten, ersuchte niemand um ein Treffen mit einem Thranx - nicht einmal um ein Gespräch. Es blieb den Profis überlassen, das Minimum an erforderlichem Kontakt zu den Thranx aufrechtzuerhalten, und die verletzten Gefühle der Insektoiden zu verarzten.
    Doch um dies angemessen bewerkstelligen zu können, hätten

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