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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wandte sich wieder den dankbaren Forschern zu. »Falls wir sonst noch etwas wissen sollten, ehe wir mit der offiziellen Begrüßungsprozedur fortfahren - ganz gleich, wie unangenehm oder schwierig es sein mag - vertraue ich darauf, dass Sie es uns jetzt mitteilen. Dann können wir uns entsprechend darauf einstellen. Ihre Arbeit muss das Fundament sein, auf das wir unsere Beziehungen zu dieser Spezies aufbauen. Thranx oder Pitar, Quillp oder sonst wer - die Regierung der Erde und ihrer Kolonien behandelt alle fremden Intelligenzen gleich!« Zum zweiten Mal funkelte er seine Leute an. »Hat irgendjemand ein Problem damit?« Vereinzeltes, angespanntes Hüsteln war die einzige Antwort. »Danke sehr.«
    Der Botschafter erhob sich, lächelte die drei Wissenschaftler an und deutete auf die Tür. »Meine Dame, meine Herren, wenn Sie bitte vorausgehen möchten! Wir werden jetzt versuchen, mit dieser Reportermeute fertigzuwerden, die für irdische und außerwelüiche Magazine berichtet und inzwischen immer zahlreicher und ungeduldiger wird. In der Zwischenzeit erhalten unsere Leute von der Einwanderungsbehörde und unsere Mediziner die Chance, ihre Arbeit abzuschließen, und dann können Sie mich unseren neusten interstellaren Freunden vorstellen. Ich bin für jede zusätzliche Information dankbar, die mir den Umgang mit den Medien erleichtert, von der Regierung ganz zu schweigen, und auch fürjede Information, die den anschließenden Austausch zwischen mir, meinem Korps und unseren Besuchern reibungsloser gestaltet.«
    In der tat war es alles andere als leicht. Während der Botschafter ans Podium trat und Fragen beantwortete, bestürmten die Medienvertreter die rangniedrigeren Mitglieder des diplomatischen Korps und die Crew der Chagos und bettelten um jedwede Information über die Pitar. Ob für Namen, Statistiken, Geschichten, Vorlieben, Abneigungen, Interviews oder aufgezeichnetes Bildmaterial - immer größere Geldsummen wurden jenen Mitgliedern des Teams versprochen, die damit dienen konnten. Natürlich für die Exklusivrechte. Die Medienvertreter gaben ihre Gebote etwas zurückhaltender ab, als ein verärgertes Crewmitglied der Chagos schließlich erklärte, dass zumindest einige der Pitar während der Reise von Argus zur Erde Grundlagen in Terranglo erlernt hätten. Die Vorstellung, das erste Interview mit einem der großartigen Humanoiden zu bekommen, der tatsächlich selbst Fragen beantworten konnte, versetzte die Medienvertreter in gierige Ekstase.
    Obgleich die Reporter sich größte Mühe gaben und ihre verführerischsten Überredungskünste einsetzten, gab man ihren verzweifelten Bitten nicht nach. Die Außerirdischen blieben in Medienquarantäne, bis der Weltbotschafter al-Namqiz und sein Korps den Eindruck hatten, die Pitar seien bereit, der Öffentlichkeit vorgestellt zu werden. Die Crewmitglieder der Chagos hatten den strikten Befehl erhalten, Stillschweigen zu bewahren, und das diplomatische Personal kannte zu wenige konkrete Details, als dass es etwas hätte verraten können. Als sie mehr über ihre Besucher erfuhren, gaben sie (mit deren Erlaubnis) winzige Informationshäppchen an die geifernden Medien weiter.
    Nicht alle hießen die Pitar vom ersten Moment an willkommen. In der Bevölkerung der Erde gab es eine ansehnliche Minderheit, deren Haltung gegenüber intelligenten Außerirdischen man bestenfalls als ›vorsichtig-paranoid‹ bezeichnen konnte. Zudem gab es eine noch kleinere Untergruppe, die unverhohlen und lautstark ihrer Xenophobie Ausdruck verlieh. Als vor einigen Jahren bekannt geworden war, dass in der Reserva Amazonia, einem großen Naturreservat, eine geheime Thranx-Kolonie existierte, hatte das nichts an der Einstellung dieser Gruppe geändert. Unablässig und lautstark wetterten sie in den Medien und in den Eingangshallen von Regierungsgebäuden dagegen, auch nur ansatzweise freundschaftliehe Beziehungen zu einer außerirdischen Spezies aufzubauen.
    Doch sogar diese Menschen fanden kaum Dreck, mit dem sie die Pitar hätten bewerfen können. So oberflächlich es auch sein mochte: Das äußere Erscheinungsbild einer Person oder Sache beeinflusste schon seit je die öffentliche Meinung. In dieser Hinsicht hatte sich die Menschheit seit Anbeginn ihrer Zivilisation kaum verändert.
    Und ob es nun gerecht war oder nicht, die Menschen vor den 3Ds konnten sich viel eher vorstellen, einen Pitar in ihr Haus einzuladen als einen Thranx, der sie rein äußerlich nicht selten an eine Kakerlake oder

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