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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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kann das sein? Sie sind so menschlich wie Sie und ich und jeder andere in diesem Raum!« Er richtete seine Aufmerksamkeit auf die dicht gedrängte Horde von Reportern und Journalisten, die noch immer darum kämpfte, in den Konferenzraum eingelassen zu werden. »In gewisser Weise sogar noch menschlicher.«
    Lionel Harris-Ferrolk, der sich innerlich ebenso amüsierte wie Baumgartner, genoss einen Ruf, der sogar den seiner beiden Vorgesetzten übertraf. »Bemerkenswert, wie sehr wir uns nach all den Jahren des Kontakts mit Außerirdischen noch immer von so etwas Oberflächlichem wie dem Aussehen leiten lassen.« Mit seinen künstlichen Augen, klein, aber durchdringend, musterte er nacheinander die im Raum versammelten Diplomaten. »Sie alle haben Recht und Unrecht zugleich! Die Pitar sind bemerkenswert menschlich - und doch sind sie keine Menschen. Nicht ganz.«
    Al-Namqiz nahm seufzend Platz. Was wie eine erfahrungsgemäß beeindruckende, aber routinierte Begrüßungszeremonie hätte verlaufen sollen, artete in etwas aus, das ganz und gar außergewöhnlich war. Letztlich würde er sich den Medien stellen müssen. Nach vierunddreißigjahren im diplomatischen Dienst wollte er das nicht tun, ohne Antworten geben zu können.
    Da seine beiden leicht dienstälteren Kollegen ihm anscheinend die Erklärung überlassen wollten, fuhr Harris-
    Ferrolk fort: »Diese Pitar sind entweder der bemerkenswerteste Fall von konvergenter Evolution, von dem man je gehört hat, oder der mögliche Beweis der alten Theorie, dass sich die Urbausteine des Lebens, zumindest im Falle gewisser Lebensformen, durch eine Art von Samen oder Sporen in der Galaxis verbreitet haben, wenn nicht sogar im Universum - entweder von Meteoriten oder Kometen transportiert oder von einem bislang unbekannten Überträger. Die Pitar waren sehr kooperativ. Trotz der erstaunlichen physischen Ähnlichkeit, die, wie ich hinzufügen möchte, sowohl den inneren wie auch äußeren Körperbau umfasst, sollten Sie eines nicht vergessen: Wir sind bei unseren einleitenden Untersuchungen auf signifikante Unterschiede zwischen ihrer DANN und der unseren gestoßen. Außerdem sind noch andere Faktoren am Werk, die es unmöglich machen, einen Pitar als Menschen zu betrachten - oder uns Menschen als Pitar.«
    Aus dem hinteren Teil des überfüllten Raums fragte jemand knapp: »Können wir uns kreuzen?«
    Als Harris-Ferrolk verdutzt dreinblickte, ergriff der weniger angespannt wirkende Pranchavit das Wort. »So eine Frage hätte ich eher von einem Vertreter der Allgemeinen Medien erwartet, nicht von einem Mitglied des diplomatischen Korps! Nun ja, da die Frage gestellt wurde, will ich sie auch beantworten. Aufgrund unserer bisherigen Studien glauben wir nicht, dass eine Kreuzung möglich ist. Was jedoch den rein geschlechtlichen Akt betrifft, bei dem es auf nichts Komplexeres ankommt als die physische Paarung, nun, so sieht die Sache anders aus.« Er blickte zu seinen beiden Kollegen, um sich ihre Bestätigung einzuholen, und beide nickten.
    »In Anbetracht der physiologischen Ähnlichkeiten, die über die körperliche Symmetrie und äußeren Merkmale hinausgehen, ist eine Paarung vermutlich möglich. Wie wir Ihnen schon mitgeteilt haben, waren die Pitar höchst kooperativ.« Trocken fügte er hinzu: »Sie müssen wissen, dass wir uns mit ihnen paaren können, ist reine Spekulation. Wir haben nichts von alledem durch Experimente bestätigt.«
    »Die Pitar wirken ziemlich distanziert«, wagte jemand anzumerken.
    »Sie sind von Natur aus nicht besonders extrovertiert. Jedenfalls weniger, als eine vergleichbare Gruppe aus Menschen es wäre«, erwiderte Pranchavit. »Wir wissen nicht, ob man das als repräsentatives soziales Merkmal bezeichnen kann, oder ob sie nur in unserer Gegenwart so zurückhaltend sind. Ich kann Ihnen versichern, es liegt nicht daran, dass sie hier allein auf einer fremden Welt sind. Auf Argus V haben sie sich ganz genauso verhalten, als sie noch in Gesellschaft der anderen Pitar waren. Begehen Sie nicht den Fehler, sie aufgrund ihres Aussehens mit uns Menschen zu vergleichen!« Der Forscher zuckte die Achseln. »Vielleicht sind sie einfach von Natur aus still. Ich persönlich finde das erfrischend.«
    »Und ihre Lebenserwartung?«, fragte jemand aus einer anderen Ecke heraus.
    Pranchavit antwortete prompt: »Ihren eigenen Angaben und unseren Untersuchungsergebnissen zufolge leben sie länger als Menschen. Ihre Lebenserwartung ist um etwa zehn bis fünfzehn Prozent

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