Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
aufgehört, wenn auch nicht für Ymir oder HoOdam. »Sie sagen, dass Sie uns die Erlaubnis erteilen, so viele Kolonisten auf der einzigen bewohnbaren Welt im Argus-System abzusetzen, wie wir wollen - ohne Einschränkung und ohne Vertrag?«
    Der Mann links neben der Frau, deren Hautfarbe an seichtes Meerwasser erinnerte, erwiderte: »Ohne Einschränkung und Vertrag, ja. Sie können jederzeit mit der Kolonisierung beginnen. Wir werden uns nicht einmischen.«
    HoOdam konnte sich nicht länger zurückhalten. »Das verstehe ich nicht. Die Toleranzwerte, unter denen Ihre Spezies auf Fremdwelten leben kann, decken sich mit den unseren. Sie könnten Argus V ebenso gut besiedeln wie wir. Darüber hinaus liegt die Welt weit näher an Ihrem Heimatsystem als die Erde an jeder ihrer eigenen Koloniewelten. Warum überlassen Sie uns Argus V?«
    Wie so oft steckten die drei Pitar auch jetzt die Köpfe zusammen und unterhielten sich flüsternd - in einem Ton, der sogar noch weicher klang als ihre normalen Stimmen. Als sie sich wieder den Menschen zuwandten, erklärte die Frau: »Wir erforschen den Weltraum, genau wie Ihr Schiff, das Treetrunk besucht hat. Aber wir besiedeln keine Fremdwelten. Wir gründen keine Kolonien.« Sie lächelte, und ihr Gesicht strahlte heller als das Licht der Leuchtbänder an der Kuppeldecke. »Unsere Population ist stabil, und zwar schon seit einiger Zeit. Wir glauben, dass es in unserer Galaxis, oder zumindest in diesem Teil des Spiralarms, keine besseren bewohnbaren Planeten für uns gibt als unsere Zwillingswelten. Deshalb verlassen wir unsere Heimatplaneten nicht, um auf der Suche nach einer neuen Heimat durch das All zu irren. Keiner unserer Leute würde das je freiwillig tun, selbst wenn unsere Regierung uns dazu anspornen würde. Wir sind auf unseren beiden Welten sehr glücklich und wissen, dass unser Nachwuchs dort ebenso glücklich werden wird. Wir streben nicht danach, uns weiter im All auszubreiten.«
    Der andere Mann ergriff das Wort: »Das All beheimatet gefährliche, wilde und unzivilisierte Wesen. Wir wollen wissen, dass es sie gibt, damit wir uns gegen jede Spezies verteidigen können, die sich als feindselig erweist. Von den Spezies, die wir kennen gelernt haben, befriedigt nur die Ihre unser begrenztes Bedürfnis nach fremdweltlerischem Kontakt. Mit den anderen Spezies wollen wir so wenig wie möglich zu tun haben.« Er erschauerte sichtlich. »Zum Beispiel mit den anmaßenden AAnn oder den abscheulichen Thranx.«
    Stirnrunzelnd wandte Ymir ein: »Die Thranx sind gar nicht so absch … umpff!« Mit schmerzverzerrtem Gesicht blickte der Sekretär Saluafata an und rieb sich mit der linken Schuhsohle über den rechten Fuß, auf den kurz zuvor der schwere Schuh des Ministers niedergegangen war. Saluafata, der für eine rasche Einigung gern über lästige Details hinwegzusehen gedachte, hatte seinen Sekretär mitten im Satz unterbrochen.
    Sollen die Pitar doch ruhig jede raumfahrende Spezies außer dem Homo sapiens abscheulich finden!, dachte der Minister. So unvernünftig und xenophob diese Haltung auch sein mochte, sie verschaffte der Menschheit eine weit bessere Verhandlungsposition. Saluafata konnte sein Glück kaum fassen. Der Weltrat würde entzückt sein, und überdies würde ein solch erfolgreiches Arrangement auch seine persönlichen Beförderungsaussichten erhöhen.
    Trotzdem konnte Saluafata sich des Gefühls nicht erwehren, dass er etwas Wichtiges übersah. Er musste sich vergewissern. »Obwohl der kolonisierbare Raum auf Treetrunk aufgrund der dortigen Umweltbedingungen begrenzt ist, gibt es genug Siedlungsfläche für mehr als eine Spezies. Sind Sie sicher, dass Sie nicht mit uns teilen wollen? Wir haben schon ein solches Arrangement mit den Thranx, sowohl hier auf der Erde als auch andernorts.«
    »Nein, vielen Dank«, erwiderte die Pitar-Frau gleichmütig. »Abgesehen von den Gründen, die ich bereits angeführt habe, finden wir Treetrunk sowohl zu kalt als auch zu unfruchtbar, als dass wir uns für die Welt interessieren könnten. Zudem lenken wir unsere Forschungen in Richtung des Galaküschen Zentrums, also fort von der Erde und dem Argus-System. Selbst wenn wir uns mit Ihnen über die Welt streiten wollten, gäbe es keinen Grund dafür.«
    »Ich rate Ihnen, Ihr Augenmerk lieber auf die expansionistischen AAnn, die Thranx und die anderen aggressiven, kolonisierenden Spezies zu richten anstatt auf uns«, fügte der Mann hinzu, der rechts neben der Frau saß. »Eingedenk

Weitere Kostenlose Bücher