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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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dieser Völker täten Sie gut daran, so bald als möglich mit der Besiedlung Treetrunks zu beginnen.«
    »Wenn ich die Ergebnisse dieser Konferenz meiner Regierung präsentiert habe, werden wir die Kolonisierung sicher unverzüglich in Angriff nehmen«, versicherte der Minister den Pitar. »Aufgrund der lokalen klimatischen Bedingungen auf Treetrunk wird die Kolonisierung nicht so schnell vonstatten gehen wie auf den Welten Amropolous und New Riviera. Unser erster Schritt wird sicher darin bestehen, den dort bereits existierenden wissenschaftlichen Außenposten schnellstmöglich auszubauen.« Er faltete die massigen Hände, beugte sich vor und legte die Handkanten auf den Tisch.
    »Jetzt, da ich Ihre höchst gütige Erlaubnis für unser Hauptanliegen habe, können wir uns den damit verbundenen Details zuwenden. Vor allem der Frage, wie viel und welche Art von Vergütung Ihre Regierung dafür verlangt, uns das uneingeschränkte Kolonisierungsprivileg auf Treetrunk einzuräumen. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihnen Warenkredite am liebsten wären, vorausgesetzt, wir haben etwas, das Sie interessiert. Falls Sie etwas anderes wollen, das meine Regierung Ihnen ohne Schwierigkeiten gewähren kann, bin ich befugt, alles Nötige in die Wege zu leiten, damit Sie es erhalten.«
    Zum zweiten Mal berieten die drei Pitar sich, was Saluafata und seinen Leuten die Gelegenheit eröffnete, ihre reizenden diplomatischen Gegenstücke ausgiebig und innig zu betrachten.
    »Ich glaube, wir verstehen nicht ganz«, gestand die Frau schließlich ein. »Wir wollen nichts von Ihnen.«
    »Nichts?«, platzte HoOdam heraus. »Keinerlei Vergütung?« Sie war so verblüfft über die an Naivität grenzende Antwort der Pitar, dass sie nicht einmal Saluafatas« missbilligenden Blick bemerkte.
    »Wie können wir eine Vergütung verlangen?«, schloss die Frau mit einer der seltenen, zurückhaltenden Pitar-Gesten. Saluafata nahm die Geste genüsslich zur Kenntnis. »Wir haben keinen Besitzanspruch auf Treetrunk. Es ist eine unbewohnte Welt. Wir wollen nur, dass Sie, unsere Freunde und engen Verwandten, sich darauf niederlassen, sie bevölkern und dort glücklich werden. Dass Treetrunk zufällig so nah bei unserem Sternsystem liegt, verleiht uns keinen besonderen Anspruch auf diese Welt.«
    Saluafata beschloss, ein riskantes Thema anzusprechen, um etwaigen Misshelligkeiten vorzubeugen. Jedes Wort, das auf der Konferenz fiel, wurde aufgezeichnet. Weder er noch der Rat wollten, dass die Pitar oder sonst jemand Jahre später behauptete, ein bestimmtes Recht sei nicht eingeräumt oder eine spezielle Erlaubnis nicht erteilt worden.
    »Gemessen an galaktischen Standards liegt das Argus-System viel näher an den Zwillingswelten als an der Erde oder einer ihrer Kolonien. Ihre Leute haben unseren Wissenschaftlern auf Argus V gesagt, dass Ihr Volk Treetrunk früher schon besucht habe. Nach unserer Denkweise gibt diese Tatsache Ihnen das Vorrecht auf Inanspruchnahme der Welt. Und trotzdem wollen Sie ohne Vergütung auf dieses Privileg verzichten?«
    »Ganz recht«, bestätigte der Mann rechts neben der Frau. »Wir haben keine Verwendung für diese Welt. Ihr Volk wird dort gewiss sehr erfolgreich sein, sich vermehren und die schmale ökologische Nische ausfüllen, in der Säuger leben können. Wir ermutigen Sie zur Besiedlung.«
    »Schließlich besteht kein Grund«, fügte der andere Pitar mit einladendem Lächeln hinzu, »die Welt ungenutzt zu lassen. Sie wollen sie; wir nicht. Nehmen Sie sie bitte, in aller Freundschaft!«
    »Natürlich werden wir Ihnen regelmäßig Besuche abstatten, um Ihre Fortschritte zu beobachten.« Das Lächeln der Pitar-Frau, speziell an Saluafata gerichtet, ließ die Menschen alle verbliebenen Bedenken über Bord werfen. »Es dürfte interessant sein zu beobachten, wie ihr Volk sich auf einer neuen Welt ausbreitet; das ist nämlich etwas, was wir selbst nicht tun und nie getan haben.«
    Saluafata erwiderte ihr Lächeln. »Natürlich ist Ihr Volk stets willkommen auf der Welt, die Sie uns so großzügig zugestehen, ebenso willkommen wie auf der Erde.«
    »Nun, wenn es sonst nichts zu besprechen gibt…« Die Abgesandte der Pitar ließ den Satz unvollendet.
    »Ihr Volk mag es, Dokumente zu unterzeichnen«, merkte einer der beiden Männer an.
    Saluafata hätte liebend gern die folgende Stunde damit zugebracht, in die Augen der Frau zu blicken, die ihn an amethystfarbene Fenster erinnerten. Doch obgleich er sich wie ein liebestrunkener

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