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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Schuljunge fühlte, war er keiner. Mit Bedauern löste er sich aus dem hypnotischen Bann und lehnte sich im Stuhl zurück. Der Saluafatas Gewicht tragende Stuhl ächzte, als der schwere Minister sein Gewicht yerlagerte.
    »Ja, ich fürchte, das ist eine Tradition, an der sogar unsere moderne Regierung festhält. Das heißt, wenn Sie nichts dagegen haben«, fügte er eilig hinzu und fragte sich sogleich, was er nur tun sollte, wenn die Pitar tatsächlich etwas dagegen hätten.
    »Wir haben keinerlei Einwände«, antwortete die Frau zur Erleichterung des Ministers. »Wir halten diese Tradition für einen seltsamen, aber harmlosen Anachronismus.« Wieder setzte sie das liebliche Lächeln auf, das Blei hätte schmelzen können. »Mit Freuden werden wir das handschriftliche Äquivalent unserer Namen auf jedem Material verewigen, das Sie auswählen.«
     
    Die offizielle Unterzeichnung des Kolonisierungsabkommens fand im Versammlungssaal unter dem Dach statt, einer Kuppel aus schillerndem, polarisiertem Glas, das der Zeremonie eine weit dramatischere Atmosphäre verlieh als der winzige Konferenzraum, in dem zwei Wochen zuvor die Verhandlungen unerwartet zügig abgeschlossen worden waren. Da nicht nur einer, sondern mehrere zauberhafte Pitar anwesend waren, fiel das Medieninteresse an der Unterzeichnung entsprechend hoch aus.
    Obgleich mehrere der unterzeichnenden Politiker bekannterwaren als Saluafata, prägte er die Veranstaltung allein durch seine Präsenz, und die anwesenden 3-D-Reporter baten ausnahmslos ihn um eine Stellungnahme. Als die ranghohen Repräsentanten der Weltregierung schließlich wieder in ihre Häuser und Büros in fernen Städten wie Zürich, Washington, Peking und Delhi zurückkehrten, harrte der Minister noch aus, um dafür zu sorgen, dass die außerirdischen Gäste rundum zufrieden waren und um die Zeremonie gemeinsam mit ihnen ausklingen zu lassen. Das schien den Pitar ebenso sehr zu gefallen wie ihm selbst.
    Doch sosehr er auch die Gesellschaft der verführerischen Außerirdischen genoss - er war nicht nur zum Vergnügen anwesend. Er hatte noch Geschäftliches mit ihnen zu besprechen. Hätte er sich lediglich mit den Pitar amüsieren wollen, so hätten sie ihn ignoriert: Oberflächlichkeit und Spaß schienen zwei Wörter zu sein, die nicht in ihrem interspeziären Lexikon standen. Höflich, freundlich, sogar schmeichlerisch entzogen sie sich jedem sozialen Kontakt, der über fröhliche Vertrautheit hinausging. Diese Wand zwischen Pitar und Menschen wollte der überaus gesellige Minister unbedingt niederreißen. In Regierungskreisen - bei Untergebenen wie Vorgesetzten gleichermaßen - war man einhellig der Meinung, dass Saluafatas imposante Statur nur noch von seinem Charme übertroffen wurde. Der Gegensatz zwischen seinem scharfen Verstand und jungenhaften Charisma nahm jeden ein, der mit Saluafata in Kontakt kam (wenn man einen Mann, der beinahe zweihundert Kilo wog, überhaupt als »jungenhaft« bezeichnen konnte).
    Dennoch brachten ihm seine äußerst ernsten Bemühungen, die Reserviertheit der Pitar zu durchbrechen, lediglich ein höfliches Lächeln ein. Er überspielte seine Enttäuschung und gab nicht auf, während er wie nebenbei seiner Pflicht nachkam.
    Das fiel ihm jedoch alles andere als leicht, denn die Feier klang an einem Strand aus, wo er sich zu Ymir und vier Pitar gesellte, die zwanglos über diverse Themen plauderten. Überdies kam noch erschwerend hinzu, dass es sich bei einem der vier Pitar um die Frau handelte, mit der er auf der Konferenz über die Kolonisierungsrechte auf Argus V ›verhandelt‹ hatte.
    Die Pitar, grundsätzlich ein wenig freizügiger als ein Durchschnittsmensch, genossen es, sich in der tropischen Sonne zu entspannen - ja sie aalten sich regelrecht darin. Letzteres taten sie für gewöhnlich in Abwesenheit jeglicher Kleidung. Obwohl der Strand innerhalb des umzäunten und bewachten diplomatischen Lagers lag, hatten sie sich nur widerwillig den unerklärlichen Extravaganzen der modernen Menschenkultur gebeugt. Man hatte ihnen Badeanzüge ausgehändigt. Doch das äußerste, worauf die vier Pitar sich einlassen wollten, waren knappe Badeanzüge. Sehr knappe. Wächter und Zäune hin oder her, das Fehlen gewisser Stoffstreifen, die gezielt bestimmte Körperregionen bedeckten, hätte durchaus einen Tumult unter den ewig sensationslüsternen Medienvertretern auslösen können.
    Sich in Gegenwart der juwelenäugigen, statuenhaften Pitar-Frau auf diplomatische

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