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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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absuchten und kontrollierten. Die Kriegsschiffe entsandten neun Shuttles in die Wolken und die klare Luft unter sich. Jeder Shuttle war weit größer als der Frachtershuttle, der vor ihnen auf Treetrunk gelandet war. An Bord saßen die tüchtigsten, am besten ausgebildeten Soldaten, die die Erde und ihre Kolonien hervorbringen konnten, und sie waren mit den fortschrittlichsten Waffen ausgestattet, die ihre Militärforschungsinstitute zu entwickeln und herzustellen imstande gewesen waren.
    Sie landeten gleichzeitig an zuvor festgelegten Stellen in der bewohnbaren Aquatorialzone des Planeten. Die unabhängig voneinander operierenden Trupps errichteten sogleich Zäune und Verteidigungsbarrikaden um ihre jeweiligen Shuttles. Nachdem die Landeplätze gesichert waren, fuhren die Soldaten die Bodenfahrzeuge aus dem Shuttle und bemannten sie jeweils mit dem halben Landetrupp. Die bewaffneten Gleiter und ihre kleineren Eskorten verließen die umzäunten Landeplätze mit den schwer bewachten Shuttles und flogen das Gelände nach sorgsam vorbereiteten Such- und Rettungsplänen ab.
    Sie fanden alles noch annähernd genauso vor, wie sie es aus den beiden Berichten der Frachtercrew kannten, die die grässliche Entdeckung gemacht hatte. Von ihren Landeplätzen aus schwärmten die Soldaten fächerförmig aus, überprüften zunächst die Städte und rückten dann zu abgelegeneren Siedlungen vor, zu einzelnen Farmen, Minen und winzigen Grenzposten. Das Ausmaß der Zerstörung variierte, doch fanden sie nirgendwo Überlebende, und die verbliebenen unbeschädigten Geräte bargen keinerlei Hinweis darauf, was vorgefallen war.
    Als der Kommandeur der Expedition davon überzeugt war, dass nichts Bedrohliches mehr auf der Oberfläche lauerte (zumindest soweit seine Truppen es hatten bestätigen können), erlaubte er dem Wissenschaftsteam, auf dem Planeten zu landen. Die Wissenschaftler, dazu gezwungen, auf dem Shuttle zu bleiben, während die Soldaten den Landeplatz sicherten, brannten darauf, mit ihrer Arbeit zu beginnen. Ungeachtet ihres Protests teilte man jedem von ihnen einen bewaffneten Wachposten zu. Das Militär wollte kein Risiko eingehen, solange noch so viele Fragen offen waren. Pathologen mit Rekordern und Biologen mit Scannern mussten unter den aufmerksamen Augen nervöser Soldaten arbeiten.
    Die Eskorten der Wissenschaftler fürchteten sich nicht etwa vor einem Angriff. Im Gegenteil: sie hätten sich darüber gefreut. Jeder einzelne Mann undjede Frau hatte zu viel Tod gesehen auf dieser Welt, die einst so freundlich, behütet, ja, sogar langweilig gewesen war. Frauen, die Kinder an sich drückten, alte Männer, abgeschlachtet in den Eingängen ihrer Häuser, Kinder, erschossen auf den Straßen: Für einige der Soldaten war das zu viel. Jene, die bis zuletzt durch die Eingeweide der Toten patrouilliert waren, brannten darauf, auf etwas schießen, etwas töten zu können. Keine Seuche hatte die Bewohner von Argus V dahingerafft, kein heimlicher Aufstand von Ureinwohnern hatte die Kolonisten in ihren Betten überrascht. Das Beweismaterial deutete eindeutig darauf hin, dass in den friedlichen Wäldern und auf den ruhigen Wiesen eine tödliche Technologie am Werk gewesen war.
    Die Frage, die sichjeder stellte - ob Soldat, Wissenschaftler oder Bordoffizier - lautete: wessen Technologie?
     
    Derwent hatte es satt, Leichen mit dem 3-D-Rek zu filmen. Nach den ersten widerlichen Tagen hatte sich sein Magen beruhigt, und erwar wieder imstande, seiner Arbeit halbwegs normal nachzugehen. Die Arbeit musste getan werden, das wusste er. Nicht nur, damit Angehörige auf anderen Welten ihre abgeschlachteten Verwandten identifizieren konnten, sondern damit dem Forschungsteam, sobald es wieder auf der Erde wäre, so viele Informationen wie möglich zur Verfügung stünden. Hudson, Derwents Partnerin, diktierte mit ihrer vertraut monotonen Stimme einen Bericht in ihren Rekorder. Es war ihr Aufgabe, sich ein erstes Urteil über die Todesursachen zu bilden.
    Dutzende weiterer Pathologen arbeiteten in anderen Bezirken. Seit der Landung hatte niemand einen Tag frei gehabt. Angesichts des Zustands, in dem sich viele der Toten befanden, war keine Zeit zu verlieren. Nicht mit hunderttausenden von Leichen, die es zu untersuchen galt. Für Teams wie Derwent und Hudson waren lange Arbeitstage unter unangenehmen Bedingungen die Norm. Jeder Tote (oder jedes seiner Überreste) musste pflichtbewusst aufgezeichnet und ausgewertet werden.
    Vor den Ruinen des

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