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Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2

Titel: Klagelied der Sterne: Der frühe Homanx-Zyklus, Bd. 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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improvisierte er, so gut es ging.
    »Etwas Schlimmes ist hier geschehen. Wir wissen noch nicht was, aber wir werden es herausfinden.«
    »Das ist nicht unserjob, Captain«, brachtejemand hervor. »Wir sind ein KK-Weltraumfrachter der Klasse Drei, nicht mehr und nicht weniger.«
    »Sie können später eine offizielle Beschwerde bei der Speditionsleitung einreichen, weil man Sie gezwungen hat, etwas zu erledigen, das nicht in Ihrer Stellenbeschreibung steht! Aber jetzt kommt jeder mit mir. Ich bin schon zweimal in Weald gewesen, das letzte Mal im vorigenJahr, deshalb kenne ich mich hier ein wenig aus. Bleiben Sie dicht beisammen und entfernen Sie sich nicht von der Gruppe! Ganz egal, was wir finden, wir werden vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein.« Er warf einen Blick über die Schulter zum Cockpit.
    »Sie beide bleiben an Bord. Sie werden nicht nach draußen gehen, nicht einmal, um frische Luft zu schnappen. Falls Sie irgendetwas Beunruhigendes sehen, starten Sie und kehren zum Schiff zurück!«
    »Etwas Beunruhigendes?« Der Pilot wirkte unsicher. »Was denn zum Beispiel, Capt’n?«
    »Das weiß ich nicht- noch nicht. Verlassen Sie sich auf Ihr eigenes Urteilsvermögen!« Er klopfte auf den Kommunikator an seinem Gürtel. »Wir bleiben in Verbindung.«
    Als die kleine Gruppe aus dem Shuttle trat, konnte sie kaum glauben, dass irgendetwas nicht in Ordnung sein sollte. Einheimische Lebensformen wimmelten durch den nahe gelegenen Wald und über die offene Wiese, und immer wieder hallten ihre fremdartigen Laute durch das Luft. Baumbewohnende Lebensformen flitzten zwischen den Baumstämmen hin und her, und huschten durch das hüfthohe, blauhalmige Gras dieses Planeten. Trohanov führte seine Leute in gerader Linie vom Shuttle in den Wald.
    Auf dem leicht hügeligen Gelände kamen sie recht zügig voran, zumal sie kaum gegen Unterholz ankämpfen mussten, das nur unter vereinzelten Baumgruppen wuchs. Der Shuttlehafen lag nordöstlich von Trohanovs Trupp, kalkulierte er, und wenn sie ihr gegenwärtiges Tempo beibehielten, müssten sie die südlichsten Ausläufer der Stadt am Nachmittag erreichen. Ihnen würde zwar nicht viel Zeit zur Erkundung bleiben, doch würden sie gewiss ein Transportmittel auftun, mit dem sie bis ins Stadtzentrum fahren könnten. Und dann würde ihnen in der Verwaltungsbehörde sicher jemand erklären können, was für ein Notfall in der Kolonie eingetreten war.
    Doch in den südlichen Vororten der Stadt fanden sie keine Transportmittel. Überhaupt war von der Vorstadt, in die sie vordrangen, nicht mehr viel übrig, und auch nicht vom Rest der Stadt.
    Wie sich herausstellte, waren die Bewohner ebenso tot wie ihre Kommunikationsanlagen.
    Wie viele Flammen auch immer hier in den Ruinen gewütet hatten, sie waren inzwischen erloschen, und der Rauch hatte sich gelegt. Abgesehen von gelegentlich davonhuschenden Aasfressern, die sich an den Toten zu schaffen machten, regte sich nichts mehr in der Stadt. Der Trupp fand einen kleinen Gleiter, dessen Energiespeicher noch immer halb voll war, und brachten ihn wieder in Gang. Mithilfe des Fahrzeugs konnten sie ein weit größeres Gebiet absuchen, als sie es zu Fuß geschafft hätten.
    Die Zerstörung war nicht komplett, vielmehr hatten die Angreifer sehr gezielt zugeschlagen. Viele der Stadtgebäude waren noch intakt, angefangen bei Einzel- oder Mehrparteienhäusern bis hin zu städtischen Einrichtungen wie etwa dem zentralen Klärwerk. Doch das Stadtzentrum, wo das Verwaltungsgebäude der Kolonie gestanden hatte, war nun ein großer, stummer Krater. Wälle aus geschmolzenem Glas wellten sich hinab bis zu dem Haufen Glasschlacke in der Kratermitte. Am nördlichen Rand der Kolonie markierte ein vergleichbarer Krater die Stelle, wo die Signalstation samt Sendemast gestanden hatte, mit der die Kolonie über eine Minusraumverbindung mit anderen Sonnensystemen hatte kommunizieren können.
    An diesem Nachmittag durchkämmte Trohanovs Trupp die Hauptstadt nach Überlebenden und fand keine. Auch die Leichen, die keine Schusswunden aufwiesen oder in den Flammen verbrannt waren, zeigten eindeutig Zeichen von Gewalteinwirkung. Am frühen Abend ging Trohanov neben einer ganzen Familie in die Hocke. Gefangen in einem kleinen Laden, hatten die Menschen offenbar versucht, sich gegen das zu wehren, was auch immer ihre Gemeinde verwüstet hatte. Große und kleine Holzsplitter lagen über den Boden verstreut - offenbar hatten sie die Tür verbarrikadiert, die daraufhin

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