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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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Von jetzt an bleiben wir zusammen.«
    Daisy nickte und löste sich dann schniefend. »Aber wir brauchen auch einen Mann, einen netten, um die Stereoanlage einzustellen und so weiter. Geh und hol dir den Green Beret . Der wäre gut.«
    »Ich weiß nicht, ob er sich stereomäßig auskennt«, erwiderte Lucy, und Daisy stieß ein schluchzendes Lachen aus und ging zu Bett.
    Lucy wischte sich die Tränen ab, während Susanna weitersang. Ein Mann in ihrem Leben, das wäre gut. Dann rollte sie über sich selbst die Augen gen Himmel. So etwas Antifeministisches, nach einem Mann zu seufzen, der auf sie aufpassen sollte. »Frauen haben Männer so nötig wie Fische ein Fahrrad.« Tja, das war falsch. Eine Frau brauchte einen Mann so nötig, wie eine Frau eben einen Mann nötig hatte. In ihrem Fall sogar sehr. Susanna sang über Bedürfnisse, und Lucy schluckte den Scotch hinunter und verlor sich in der Musik, bis sie bemerkte, dass sie wieder Tränen in den Augen hatte. Da richtete sie sich auf und dachte: Mein Gott, wie armselig. Dürftig und armselig. Ein bisschen Scotch, und ich verflüssige mich. Halt, ganz falsch. Ich bin doch hart und zäh. Ich brauch doch keinen Mann nicht, der mich liebt, von wegen. Nie nicht .
    Aber es half nichts. Als Susanna dann das nächste Lied begann und sang: »There were chills up my spine« , war Lucy verloren. Das will ich auch , dachte sie. Ich will jemanden ansehen und will diesen Schauer spüren. Ich will jemanden berühren und diesen Schauer fühlen . Susanna sang die nächste Strophe und dann wieder diesen gefühlvollen Refrain, und Lucy dachte: Nicht einfach jemanden. Ihn . Sie hatte sich so sehr auf Daisy, auf Pepper, auf den Film konzentriert, aber trotz alledem hatte sie gefühlt, wie er ihr unter die Haut ging. Er summte in ihrem Blut, er ließ sie schneller atmen, wenn er ihr nahe war, und ihre Augen suchten nach ihm, wenn er nicht da war.
    Das ist nur Begierde , sagte sie sich selbst. Vollkommen verständlich. Und gesund.
    Und J. T. kam dabei auch sehr gut weg, nicht nur, was den Sex betraf. Er war so zurückhaltend, dass es ihm wahrscheinlich schwerfiel, eine Beziehung zu anderen herzustellen, eine wirkliche Beziehung, keine Althea-Beziehung. Ich könnte ihm echte Wärme schenken. Ich könnte ihn retten … Sie erlaubte sich, zu fantasieren und sich vorzustellen, wie sein Mund sich leidenschaftlich auf den ihren legte, auf ihren Körper, und alles verschwamm vor ihren Augen, bis Susanna die letzte gefühlvolle Textzeile gesungen hatte. Dann dachte Lucy: Genug gewartet . Es war doch nichts falsch an einem guten, gesunden Sprung ins Heu mit einem guten, gesunden Burschen, wenn man einen harten Tag hinter sich hatte. Ein bisschen Anspannung abbauen, sich ein bisschen menschliche Wärme schenken.
    Es mit J. T. zu treiben, bis ihr das Gehirn schmolz.
    Na gut, ich will ihn , dachte sie und war erleichtert, dass sie es sich endlich eingestand.
    Und ich will ihn jetzt .
    Da stellte sie ihren Scotch ab, schaltete den iPod aus, suchte sich ihre Taschenlampe und ging hinaus in den Wald, um ihn sich zu holen.

14
    Die Sache mit Wäldern in der Nacht, dachte Lucy, während sie am Rand der alten Straße entlangging, war die, dass es da dunkel war. Wirklich dunkel, mit all den Bäumen, deren Äste über die Straße hingen und das Mondlicht zurückdrängten. So dunkel, dass der winzige Kegel ihrer kleinen Taschenlampe ziemlich lächerlich wirkte. Alligatordunkel, könnte man sagen. Heiliger Bimbam, ist es hier dunkel . Sie überlegte, ob sie nicht wieder zurückgehen sollte, aber dann dachte sie: Nein , und ging weiter und richtete den Lichtstrahl ihrer Taschenlampe direkt vor ihre Füße. Sie würde nicht noch eine Nacht damit verbringen, mühsam an etwas anderes zu denken als an das, was sie haben wollte, wenn sie ihn doch kriegen konnte.
    Sie war sich ziemlich sicher, dass sie ihn kriegen konnte.
    Sie stolperte über etwas im Gras, und in Erinnerung daran, wie J. T. Pepper aufgespürt hatte, ließ sie den Lichtkegel suchend hin und her schweifen. Reifenspuren, ganz frische Eindrücke in der Erde. Das musste wohl von J. T. und seinem Jeep mit den großen Reifen stammen. Sie folgte den Spuren mit ihrer Taschenlampe, aber sie verschwanden zwischen den Bäumen auf der kaum noch so zu nennenden alten Straße. Der Wald wurde jetzt absolut dunkel, am schwärzesten dort, wo die Spuren hinführten, und sie dachte: Früher war es nie so anstrengend, einen Kerl ins Bett zu kriegen , und sie folgte ihnen

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