Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
erkannt. »Oder vielleicht auch nicht.« Sie lehnte sich zurück. »Hör mal, es tut mir wirklich leid, dass ich so laut ins Horn gesto ßen habe und allen erzählt habe, das hier sei dein großer Durchbruch. Ich hatte einfach die Hoffnung, dass du und Connor … Weißt du, er war wirklich gut zu uns, Lucy, und fantastisch mit Pepper. Und er liebt dich wirklich.«
Lucy seufzte und trank einen Schluck Scotch. »Ich weiß. Er schien immer genau das, was ich mir wünschte, so stark und tapfer und mutig, aber er ist auch ein Lügner und Betrüger. Gloom hatte Recht. Er hat sich nicht geändert, er ist jetzt nur weniger offensichtlich ein egoistischer Mistkerl.« Und jetzt sitzt er im Dreck . Sie sah Daisy an. »Ich habe gerade deine zweiten fünfzigtausend Eier in den Wind geschossen, Babe . Hab Finnegan gesagt, dass ich den Dreh abbreche.«
Daisy riss die Augen auf. »Und er lässt es zu?«
»Er hatte keine Wahl. Ich habe aufgelegt. Und Nashs Handy in den Sumpf geworfen.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie weit sie das stoppt, aber wenigstens kann ich sie ein bisschen ausbremsen, damit ich Zeit habe, die Crew nach Hause zu schicken.«
Daisy seufzte. »Die zweiten fünfzigtausend waren sowieso zu schön, um wahr zu sein.« Dann nickte sie. »Danke, dass du mich wieder gerettet hast.«
Lucy winkte ab. »Weißt du, ich kann es gar nicht glauben, dass ich je gedacht habe, Nash könnte der Mann sein, den ich brauche.«
»Du hast Will Kane gebraucht«, meinte Daisy voll Zuneigung.
Lucy stellte ihr Glas mit einem Knall ab. »Gibt’s eigentlich irgendjemanden , der diesen verdammten Film noch nicht gesehen hat?«
»Nur du.« Daisy lächelte sie an. »Sogar Pepper hat ihn schon gesehen. Apropos, ich wollte dir noch Danke sagen für den schönsten Abend im Leben meiner Tochter.«
Lucy ließ sich entspannt in den Plüschsessel zurücksinken, während Susanna im Hintergrund sang und mit ihrer sanften Stimme Lucys Puls etwas beruhigte. »Sie war wirklich glücklich über das alles, nicht?«
»Ich schulde dir etwas, Luce«, meinte Daisy.
»Nein, tust du nicht. Sie ist schließlich meine Nichte, ich tue das eine oder andere für sie, weil ich ihre Tante bin.«
»Und weil ich dir etwas schulde«, fuhr Daisy fort, »werde ich dir jetzt einen wirklich guten Rat geben.«
»Na toll.« Lucys Lächeln verschwand. »Okay. Warum nicht?«
»Ich finde, du solltest losgehen und dir diesen Green Beret unter den Nagel reißen.«
Lucy richtete sich auf. »Wie bitte?«
Daisy nickte bekräftigend. »Ich habe gesagt …«
»Ich weiß, was du gesagt hast. Du sagtest, ich sollte losgehen, mir einen Mann krallen, der nie das geringste Interesse an mir gezeigt hat, und ihn fragen, ob er mit mir schlafen will. Lass mich kurz nachdenken. Nein.«
»Ach, komm schon.« Daisy lehnte sich zurück, viel entspannter als zu Anfang. »Der kann doch kaum seine Augen von dir lassen.«
»Das muss an den Wonder-Woman -Klamotten liegen.«
»Er ist für dich aus dem Helikopter gesprungen, Luce, was willst du noch mehr?«
»Ich weiß nicht.« Sie trank von ihrem Scotch und dachte darüber nach. »Ein Signal wäre nicht schlecht. Weißt du, irgendein Zeichen, dass er sich für mich interessiert.« Mein offenes Haar hat ihm gefallen .
»Es hat ihm gar nicht gefallen, als du während der Party mit Nash draußen warst.«
» Mir hat es nicht gefallen, als ich mit Nash draußen war. Weißt du, so ist eben J. T. Er rettet jeden.«
»Aha, jetzt heißt es J. T., ja?«, stellte Daisy grinsend fest. Susanna begann leise »Someone To Watch Over Me« zu singen, und ihr Lächeln verblasste. »Ich liebe dieses Lied.«
»Ja, das ist ein gutes.«
»Und das hast du immer getan.« Daisy blickte traurig in ihr Glas. »So lange ich mich erinnern kann, warst du immer da und hast über mich gewacht. Und tust es immer noch.« Sie biss sich auf die Lippe. »Danke, dass du die Dreharbeiten abgebrochen hast.«
»Na ja, du weißt ja, die große Schwester«, meinte Lucy vage.
»Und wer wacht über dich, Luce?« Daisy blickte sie über ihr Glas hinweg an. »All die Jahre, als wir aufwuchsen und du immer auf mich aufgepasst hast, wer hat da auf dich aufgepasst?«
»Hey«, machte Lucy und setzte sich auf.
»Und dann hast du Nash geheiratet, aber er hat das nicht besonders gut hingekriegt, was? J. T. würde gut auf dich aufpassen.«
»Hör mal …«
»Und du könntest auf ihn aufpassen, denn das braucht er auch, Luce. Ihr wärt wirklich gut
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