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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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Hölle ich mit Norton tun sollte. Mein Autor war so neben der Spur, dass er mich vielleicht mit der Behauptung, eine Katzenallergie zu haben, einfach aus dem Haus werfen würde, und dann hätte ich meine Mission nicht erfolgreich zu Ende führen können.
    Mir fiel nur eine Lösung ein.
    Meine Mutter schluckte, war jedoch bereit, Norton für die fünf Tage, die ich in Santa Barbara sein würde, bei ihnen wohnen zu lassen.
    »Willst du das nicht lieber … hmm … auch noch mit Dad besprechen?«, fragte ich schwach. »Nur zur Sicherheit?«
    »Nein«, erklärte meine mutige Mutter. »Ich glaube, es ist besser, wir überraschen ihn damit.«
    Da musste ich ihr Recht geben. Und so brachte ich Norton, während mein Vater bei einem Meeting war, so schnell wie möglich zum Haus meiner Eltern, fuhr so schnell wie möglich weiter und stellte mich den wahrscheinlich schlimmsten fünf Tagen meines Lebens – was jedoch immer noch besser war, als in der Nähe meines Vaters zu sein, wenn er herausfand, dass er eine Woche lang mit Norton zusammenleben musste.
    Ich hatte Recht. Als ich an diesem Abend anrief, erzählte mir meine Mom, dass es nicht so gut gelaufen war, wie sie gehofft hatte. Dass meine Mutter das eingestand, bedeutete, dass es in ihrem Haus am Hazen Drive ungefähr so aussah wie in Nagasaki nach dem Bombenangriff. Sie versicherte mir jedoch, dass Norton noch da war – und dass er immer noch bleiben durfte.
    Als ich am zweiten Abend anrief, berichtete sie, dass Norton einige Zeit auf der Couch im Schlafzimmer meiner Eltern verbracht und mein Vater ihn nicht rausgeschmissen hatte.
    Am dritten Abend war ich wegen des beleidigten Autors mental schon so abgestumpft, dass ich sicher war, mich verhört zu haben, als meine Mutter die Worte sagte: »Dein Vater findet, dass Norton ziemlich hübsch ist – für eine Katze.«
    Am vierten Abend nahm ich an, dass mich das Umschreiben von fünfzig Seiten am Tag halluzinieren ließ, weil ich sicher war, dass meine Mutter gesagt hatte: »Norton hat diese Nacht bei uns geschlafen.«
    Am fünften Abend war ich zu erschöpft, um überhaupt anzurufen. Ich beendete das Umschreiben gegen fünf Uhr in der Früh, packte das Manuskript in meinen Koffer und rannte zum Auto. Ich kam um sieben Uhr morgens in L. A. an.
    Meine Mutter, die jeden Tag um sechs Uhr aufsteht, war schon wach. Ich küsste sie zur Begrüßung und erkundigte mich nervös nach meiner Katze. Sie lächelte, bedeutete mir, leise zu sein, und führte mich die Treppe hinauf in ihr Schlafzimmer. Dort sah ich das großartigste Bild, das ich jemals zu Gesicht bekommen hatte.
    Auf dem Bett schlief mein Vater friedlich unter seiner Decke. Auf seiner Brust, oben auf den Laken, lag Norton, der ebenfalls schlief. Der Arm meines Vaters lag oben auf dem Laken, und seine Hand ruhte sanft auf Nortons Rücken.
    Wir schlichen uns wieder aus dem Zimmer, und meine Mutter erzählte mir, dass Norton sich im Laufe der Tage immer näher an meinen Vater herangepirscht hatte. Zuerst hatte mein Vater ihn weggescheucht. Doch Norton gab nicht nach, und irgendwann erwachte das Interesse meines Vaters. Und als der arme Kerl schwächer wurde, schlug Norton endgültig zu. In der fünften Nacht brachte er meinen Vater dazu, ihn stundenlang zu streicheln, während er direkt auf seiner Brust lag. So schliefen sie ein. Meine Mom berichtete mir, dass mein Dad Norton tatsächlich einen Gute-Nacht-Kuss gegeben hatte.
    Ich trank eine Tasse Kaffee und wartete darauf, dass die beiden Kumpel aufwachten. Norton freute sich, mich zu sehen, aber nicht mal annähernd so sehr, wie er gesollt hätte. Und mein Dad sprach nur davon, wie unglaublich es war, Norton beim Schnurren zuzuhören. »Er fühlt sich hier offenbar wohl«, sagte er immer wieder. »Er hat die ganze Zeit geschnurrt.«
    »Ich glaube auch, dass es ihm hier gefällt«, stimmte meine Mutter zu.
    Die letzten Worte, die mein Vater zu mir sagte, bevor ich zum Flughafen fuhr, waren: »Wann kommt ihr wieder?«
    »Ich schätze, in einem Monat oder so«, erklärte ich ihm. »Warum?«
    Er streichelte Norton. »Bist du sicher, dass du ihn bis dahin nicht einfach hierlassen willst?«

6. Kapitel
    Die Katze, die sich verabredete

    A ls ich aus Kalifornien zurückkehrte, passierten zwei einschneidende – und miteinander zusammenhängende – Dinge: Norton entdeckte Pounce. Und ich entdeckte das fast vergessene, eher unerfreuliche, aber zweifellos aufregende Ritual der modernen Partnersuche wieder.
    Pounce, für

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