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Klar Schiff zum Gefecht

Klar Schiff zum Gefecht

Titel: Klar Schiff zum Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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heute tun, werden die verdammten Spanier morgen nachahmen. Wir werden bald die ganze Welt am Hals haben.« Er runzelte die Stirn. »In einer Hinsicht hat unser kleiner Admiral schon recht. Es scheint, daß unsre Regierung von Dämonen befallen ist, die darauf aus sind, uns alle verrückt zu machen.«
    Der Erste Leutnant eilte auf sie zu und überreichte einen frisch versiegelten Umschlag.
    Maulby klapste Bolitho auf die Schulter und sagte fröhlich: »Denken Sie manchmal an uns. Während Sie sich auf Ihrer gemütlichen Reise vergnügen, bin ich gezwungen, meinen Tisch mit ihm zu teilen.«
    Er rieb seine Hände. »Aber mit einigem Glück wird er befördert werden und für immer verschwinden.«
    Der Leutnant unterbrach ihn eindringlich. »Eine Empfehlung von Kapitän Colquhoun, Sir, Sie möchten bitte sofort zu ihm kommen.«
    Maulby nickte und streckte seine Hand aus. »Bis wir uns wiedersehen, Bolitho.« Er schien ihn nicht gerne gehen zu sehen, dann fuhr er etwas linkisch fort: »Seien Sie gewarnt, mein Freund. Sie haben ein schönes Kommando, aber Sie haben auch einen großen Anteil an Kolonisten in Ihrer Besatzung.« Er versuchte zu lächeln. »Wenn der Krieg sich zum Schlechten wendet, dann werden sicher einige versucht sein, ihre Treue umzukehren. Steckte ich in deren Haut, so würde ich es vielleicht genauso machen.«
    Bolitho begegnete seinem Blick und nickte: »Danke, ich werde mich daran erinnern.«
    Maulby verbarg seine Erleichterung nicht. »Sehen Sie, ich wußte ja, daß Sie ein rechter Kerl sind. Nicht so einer, der meinen unbeholfenen Rat für Herablassung hält.«
    »Sie haben einiges riskiert«, meinte Bolitho grinsend. »Ich hätte zu Colquhoun gehen und ihm erzählen können, wie Sie ihn betiteln.«
    »Ich hätte es abgeleugnet!«
    »Gewiß.«
    Sie lachten beide.
    Als dann die Gig an der Fawn anhakte, wurden sie wieder förmlich.
    Schon bevor Bolitho wieder im Boot saß, sausten Flaggen an den Leinen der Fawn hoch, und augenblicklich erschien drüben auf der Fregatte das Erkennungszeichen.
    Bolitho setzte sich im Heck zurecht und starrte zu seinem Schiff hinüber. Colquhoun hatte eine Entscheidung getroffen und Verantwortung übernommen.
    Bald würde auch er nun die Last der Verantwortung zu spüren bekommen.
    Leutnant Tyrell wandte sich um, als Bolithos Kopf und Schultern im Luk des Achterdecks erschienen, und wartete, bis der Kapitän seine übliche Überprüfung der Segelstellung und des Kompasses beendet hatte.
    »Sie läuft jetzt gut, Sir«, meinte er dann.
    Bolitho stapfte über das ziemlich stark gekrängte Deck und legte seine Hände auf die Reling. Er fühlte das Schiff wie ein lebendiges Wesen unter sich beben. Die Mittagssonne stand hoch über der Sparrow, aber er brachte es fertig, sich trotz der Hitze nicht darum zu kümmern, er beachtete nur die prall stehenden Segel und den Gischt, der am Bugsprit aufsprühte und über die Back wehte. Fünf Tage waren vergangen, seitdem die Fawn wieder Kurs auf Antigua genommen hatte, und es schien, als ob das Verschwinden Colquhouns aus ihrem Verband Glück und Wetter ge ändert hätte.
    Störrisch wie zuvor, doch endlich von der richtigen Seite her hatte der Wind auf Süd-Südwest zurückgedreht und zu einer frischen Brise aufgefrischt, die während der vergangenen Tage kaum nachgelassen hatte. Unter geblähten Segeln hatten die Schiffe gute Fahrt auf die amerikanische Küste zu gemacht, die nun nach den letzten Berechnungen etwa 250 Meilen entfernt liegen mußte. Die schweren Kauffahrteischiffe hatten ständig fünf Knoten gemacht. Sie mochten zufrieden sein, daß der Kapitän der Miranda sich nicht allzuviel einmischte. Die Signale der Miranda hatten meist nur der Sparrow gegolten. Denn ungefähr vierundzwanzig Stunden nachdem die Fawn davongesegelt war, hatte der Ausguck im Masttopp wieder ein Segel gesichtet. Wie eine winzige, weiße Blase schwebte es weit achteraus über dem Horizont.
    Bolitho hatte Graves mit einem Fernrohr ins Topp geschickt, aber selbst er hatte den mysteriösen Verfolger nicht identifizieren können. Dann hatte er zur Fregatte signalisiert und um Erlaubnis zur Erkundung gebeten. Es war verweigert worden. Wahrscheinlich bedauerte der Kapitän der Miranda sein Zusammentreffen mit dem Konvoi. Ohne die schleppende Last der Transporter hätte er jetzt wohl sein Ziel schon erreicht. Es hätte ihm sicher keinen Verweis eingebracht, wenn er seine Nachrichten nicht nach Antigua hätte weitergeben können. Da er aber nun auf die

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