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Klara Fall, der Lakritzräuber und ich

Klara Fall, der Lakritzräuber und ich

Titel: Klara Fall, der Lakritzräuber und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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und überlegte krampfhaft, was ich jetzt Lustiges oder Interessantes sagen könnte, damit mich OskarBenniSamRamon gnädig in ihre fröhliche Plauderrunde aufnehmen würden. Aber mein Hirn war leer wie mein Sparschwein kurz vor Weihnachten.
    Stattdessen sprach der, der sich als Sam vorgestellt hatte. „Wo kommst du denn her?“
    „Wie? Jetzt?“ Dann kapierte ich. „Ach so, du meinst … Klar, ich … äh … Wir haben vorher in der Innenstadt gewohnt.“
    Sams Interesse an meinem Lebenslauf schien bereits wieder erloschen zu sein.
    Dafür schaltete sich jetzt Benni ein, der Lange. „Und warum seid ihr da weg?“
    Falsche Frage. Ganz falsche Frage.
    Ich würde OskarBenniSamRamon jetzt ganz bestimmt nicht erzählen, dass Mama und ich aus unserer schönen großen Wohnung in der City ausziehen mussten, weil Papa und Mama sich getrennt hatten. Nein, das würde ich nicht sagen. Ich sagte überhaupt nichts. Nicht einmal ‚Tschüss‘ oder ‚Bis später‘ oder ‚Man sieht sich‘ oder so.
    Ich drehte mich um und ging einfach. Ohne ein Wort.
    Am liebsten hätte ich meine Ohren zugeklappt, um OskarBenniSamRamons alberne „Hä?!“-Rufe, die auf meinen Abgang folgten, nicht hören zu müssen. „ HÄ ??!!“, „Hallo??!!“
    Ich ging schneller, spürte, dass ich rot angelaufen war. Egal. Sah ja keiner. Und überhaupt: Schlimmer konnte es sowieso nicht mehr werden. Dachte ich. Bis ich um die Ecke bog und voller Karacho mit jemandem zusammenprallte!

    BOING ! Ich hatte ein derartiges Tempo draufgehabt, dass der Zusammenstoß wirklich heftig war. Einen Moment lang wurde mir schwarz vor Augen. Als ich endlich wieder klar sehen konnte, erkannte ich, dass ich ein Mädchen umgerannt hatte. Sie hatte jede Menge krause rotblonde Locken und lange, unglaublich dünne Beine. Im Gegensatz zu mir schien sie okay zu sein. Jedenfalls guckte sie nicht halb so dämlich aus der Wäsche wie ich vermutlich. Sie schob sich ihren Haarwust hinter die Ohren, um mich dann misstrauisch zu mustern. Ich kam mir vor wie ein unbekanntes, leicht ekliges Insekt.
    „Alles in Ordnung?“, fragte sie.
    Ich nickte heftig. „Alles bestens“, behauptete ich.
    Aber das stimmte nicht. Denn in diesem Moment begann meine Nase zu bluten. Kaum spürte ich die vertraute warme Feuchtigkeit in meinem Riechkolben und roch den leicht metallischen Geruch, da fiel auch schon ein roter Tropfen auf meine Hände. Oh NEIN !! Auch das noch!!! Ich hatte schon öfter Nasenbluten gehabt, sogar in der Schule. Was natürlich immer der Ober- GAU war. Seitdem hatte ich eine Weile lang immer eine Packung Tempos dabei gehabt. Aber weil ich regelmäßig vergessen hatte, die Dinger vor dem Waschen wieder aus den Hosentaschen zu pulen, waren unsere Wäscheladungen häufig mit Millionen weißer Flöckchen verziert gewesen. Daher hatte ich bald wieder damit aufgehört.
    Fehler!
    Großer Fehler!
    Für ein paar endlose Sekunden stand ich einfach nur da und hoffte, dass sich die Erde auftat, um mich endlich gnädig zu verschlingen. Aber natürlich tat mir die Erde diesen kleinen Gefallen nicht. Genauso wenig wie mir das Mädchen den Gefallen tat, sich in Luft aufzulösen. Stattdessen zauberte sie eine Ladung Papiertaschentücher hervor und drückte sie mir in die Pfote. Sie selbst riss ein Tuch mittendurch und drehte die Fetzen rasch zu zwei weißen Würstchen. Dann hielt sie mir die Dinger auffordernd hin. „Hier, die musst du dir in die Nasenlöcher stecken!“
    Als ich keine Anstalten machte, ihr die Würste abzunehmen, machte sie einen Schritt auf mich zu. „Soll ich?“
    Um Himmels willen! Bloß nicht! Bevor sie ihr Angebot in die Tat umsetzen konnte, riss ich ihr die Weißwürste aus der Hand und stopfte sie mir wild entschlossen in die Nasenlöcher. Ich wagte gar nicht mir vorzustellen, wie unglaublich dämlich ich damit aussah …!
    Aber – oh Wunder! – der Blutfluss versiegte tatsächlich.
    „Na bitte …“ Sie nickte zufrieden. „Ich wollte schon immer mal wissen, ob das tatsächlich funktioniert.“
    Wie bitte?!
    „Heißt das, ich war so eine Art Versuchskaninchen?“, nuschelte ich. Die Weißwürste, die aus meiner Nase baumelten, gaben meiner Aussprache einen interessanten nasalen Klang.
    „Keine Sorge“, sagte sie. „Das stand so in einem Erste-Hilfe-Buch. Und es klappt, oder?“
    „Ja, ja, schon“, gab ich zu. „Aber woher weiß ich, dass sich das Blut jetzt nicht da oben irgendwo staut und auf mein Gehirn drückt und …“
    „Und irgendwann platzt

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