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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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Anprobe«, hauchte Caitlin. »Und die ist erst zwei Wochen her.«
    Ihre Mutter tupfte sich die Augen und hob den Daumen. Plötzlich mussten alle drei lachen.
    »Ich hätte nie gedacht, dass ich so hübsch aussehen kann!«, flüsterte Caitlin. »Sieh nur, wie die Schleppe fällt …«
    »Das kommt durch das Absteppen«, begann Molly. »Wenn man …«
    Caitlin hob die Hand. »Jetzt die Details zu erfahren, könnte im Augenblick alles verderben.« Sie lachte. »Ich bilde mir lieber ein, es sei von Engeln mit der Hand genäht. Es sitzt perfekt – sieh nur! Meine Taille!« Sie drehte sich vor dem Spiegel hin und her. »Vielen Dank, Molly.«
    »War mir ein Vergnügen.«
    Die Schwestern sahen einander an. All die schlechten Gefühle waren längst verschwunden, und Molly wusste, dass sie nie wiederkehren würden.
    »Weißt du was«, mischte sich jetzt ihre Mutter ein. »Diese feinen Stickereien wären auf den Fotos der Paparazzi gar nicht zur Geltung gekommen.«
    Caitlin sah sie verschmitzt an. »Du sagst es! Auch das hat mir nicht gefallen an dem Theater, das wir gestern aufführen sollten. Ich wollte so wenig Details wie möglich preisgeben.«
    »Gute Arbeit«, sagte Molly noch einmal anerkennend. »Was ist mit Schuhen?«
    Sie half Caitlin in elegante Satinpumps und ging dann zum Fenster, wo auf einem Tisch ein Bund pastellfarbener Gartenblumen lag. »Du kannst mich natürlich damit zum Teufel schicken, aber Francesco hat heute Morgen im Garten des Hotels Blumen gepflückt. Sie waren für die Tischdekoration gedacht.«
    »Das hat er getan?«
    Molly nickte. »Ich habe ein paar zurückbehalten und zu diesem wirren Strauß gebunden.«
    »Der ist von dir?« Caitlin schwebte zu ihrer Schwester und ergriff den Strauß. »Aber der ist wunderschön!«
    »Oh, bitte!«, sagte Molly. »Bestimmt hattest du dir für gestern ein verwerfendes Bouquet anfertigen lassen.«
    »Ja, es war allerdings umwerfend. Francescos Mutter hat es ausgesucht, und es war in etwa so groß wie eine Waschmaschine.« Vanessa verschluckte sich vor Lachen fast. »Ich liebe diesen Strauß! Er ist genau richtig.«
    Molly boxte in die Luft. Das knirschende Geräusch von Kies ließ sie aus dem Fenster schauen. »Das sind nur die Wagen, die wegfahren.«
    Caitlin ging ebenfalls zum Fenster und sah hinaus. »Ich habe keine anderen Autos gehört, du?«
    Molly zuckte mit den Schultern. »Nein. Ich schätze, das waren alle, Schwesterherz.«
    »Eine Familienhochzeit!«, rief Caitlin. »Perfekt, perfekt, perfekt! Oh, ich liebe diesen Mann!«
    »Wirklich? Wer hätte das gedacht«, zog Molly sie auf. Molly hatte sich gescheut, ihrer Schwester zu sagen, dass Francesco nur die engste Familie eingeladen hatte. Sie war sich nicht sicher gewesen, wie ihre Schwester darauf reagieren würde.
    »Genau das habe ich mir immer gewünscht«, flüsterte Caitlin.
    Sie wandte sich ihrer Mutter zu. »Du bist so still geworden, Mum. Wie fühlst du dich?«
    Ihre Mutter lächelte. »Ganz gut. Ich denke nur nach.«
    »Worüber?« Molly sah zu, wie Caitlin zum Bett ging und sich neben ihre Mutter setzte.
    »Ich frage mich die ganze Zeit … ach, ist nicht so wichtig.«
    Caitlin runzelte die Stirn und drängte ihre Mutter weiterzusprechen.
    »Wie ist es für dich … dass dein Vater heute nicht hier ist?«
    »Oh, er …« Caitlin saß einen Moment reglos da.
    Molly hielt den Atem an. Ihr Vater hatte ihrer Mutter so viel Leid verursacht, war so distanziert und schwierig gewesen. Aber wie mochte Caitlin jetzt zumute sein? Sie hatte ihrem Vater einst sehr nah gestanden. Bei Molly rief der Gedanke an ihn keine starken Emotionen hervor. Es war lange her und sie war viel jünger als Caitlin gewesen, als er sie damals verließ. Zu ihren Hochzeitsfantasien hatte jedenfalls nie ein Vater gehört, der sie zum Altar führte. Es stimmte sie traurig, dass es so war, aber so fühlte sie nun einmal. Aber vielleicht empfand Caitlin ganz anders?
    »Er ist schon lange nicht mehr bei uns, Mum. So ist es nun mal.« Caitlin schloss ihre Mutter fest in die Arme. »Ich bin nicht traurig, ehrlich. Und jetzt wollen wir wieder fröhlich sein, okay? Ich glaube, ich bin jetzt bereit, die Treppe hinunterzugehen und den Mann meiner Träume zu heiraten.«
    »Gut gesprochen, Schwesterherz.« Molly grinste. »Ganz deiner Meinung. Lasst uns mit der Party beginnen!«

26. Kapitel
    M olly und ihre Mutter zogen sich so schnell wie möglich für die Hochzeit um. Vanessa schien in Hochstimmung zu sein, niemand hätte erahnen können,

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