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Kleider machen Bräute

Kleider machen Bräute

Titel: Kleider machen Bräute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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rauf und übernehme meinen Job als Brautjungfer.«
    Francesco ging ins Wohnzimmer und unterhielt sich mit seinen Eltern. Molly wollte gerade die Treppe nach oben gehen, als Caitlin auf dem Treppenabsatz auftauchte. Molly sah zu ihr hinauf, blieb stehen und stieß einen bewundernden Pfiff aus.
    »Nicht übel«, sagte sie. »Du siehst hinreißend aus. Die vollkommenste Erscheinung in ganz Bologna – und das sagt jemand, der den Bräutigam gesehen hat. Das reinste Kopf-an-Kopf-Rennen, aber du hast gerade die Nase vorn! Wahnsinn!«
    Caitlin verdrehte die Augen. »Danke!«
    Molly musterte ihre Schwester aufmerksam und ging ihr die restlichen Stufen entgegen. »Alles in Ordnung?«
    Caitlin nickte energisch.
    »Weiche Knie?«
    Wieder nickte Caitlin.
    Molly umarmte sie und achtete sorgfältig darauf, nicht das dezente Make-up ihrer Schwester zu verwischen. »Nervös zu sein gehört dazu«, erklärte sie beruhigend. »Es wäre eher merkwürdig, wenn du nicht nervös wärst.«
    »Ich habe niemanden, der mich zum Altar begleitet«, sagte Caitlin.
    Daran hatte Molly nicht gedacht.
    »Wenn du magst, kann ich das übernehmen«, schlug sie vor.
    Caitlin lächelte sie an. »Ich wusste, dass du das sagen würdest, aber du hast schon einen Job. Ich habe immer gewusst, wer meine einzige Brautjungfer werden soll, und diesen Traum möchte ich nicht aufgeben, wenn du gestattest.«
    »Das war die netteste Absage, die ich je bekommen habe«, gestand Molly.
    »Außerdem kannst du hinter mir weniger Schaden anrichten als neben mir.«
    »Das kommt mir schon bekannter vor!«
    Caitlin atmete tief ein und langsam wieder aus. »Wie viel Zeit haben wir noch?«, fragte sie.
    Molly sah auf ihre Armbanduhr. »Dreißig Minuten. Oh! Das hätte ich beinahe vergessen. Ich habe ein Geschenk für dich!«
    »Ehrlich? Worauf wartest du dann?«
    Arm in Arm gingen die Schwestern kichernd zurück in Mollys Zimmer. Deren Hände zitterten, als sie die kleine Samtschatulle überreichte, die sie auf der Auktion ersteigert hatte.
    Als Caitlin den Deckel aufklappte und die zierlichen Bernsteinohrringe sah, begann sie zu strahlen. »Ooh! Die sind wunderschön!« Sie fiel Molly um den Hals. »Du bist ein Schatz! Ich liebe sie!«
    Caitlin ging hinüber zum Spiegel und zog ihre goldenen Ohrstecker aus. »Wir schauen mal, wie sie mir stehen, ja?« Vorsichtig legte sie die Bernsteinohrringe an und wandte sich Molly zu. »Und?«
    »Ich würde sagen …«, setzte Molly an, aber Caitlin drehte sich bereits wieder zum Spiegel um.
    »Perfekt!«, rief sie und klatschte in die Hände.
    »Bist du sicher? Du musst sie nicht heute tragen.«
    »Wag nicht, es mir auszureden. Sie sind antik, nicht wahr? Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geliehenes, etwas Blaues … sie sind mein ›etwas Altes‹.«
    Molly ging zu ihr und brachte einen der Träger von Caitlins Kleid in Ordnung. »Ich werde dieses Ding im Auge behalten. Das Entwirren von Trägern fällt eindeutig in den Aufgabenbereich einer Brautjungfer.« Dann segnete sie Caitlins Erscheinungsbild mit einem Nicken ab. »Du wirst das schon machen.«
    Caitlin lächelte. Molly hatte ihre Schwester noch nie so glücklich gesehen. »Danke, Molly. Ehrlich.«
    Molly sah zur Seite. Da war es wieder – dieser dumpfe Schmerz, alleine zu sein. Heute ging es zwar nicht um sie, aber es wäre schön gewesen, jemanden zu haben, mit dem sie dieses besondere Ereignis teilen konnte.
    Caitlin schien Mollys Gedanken zu erraten. »Oh, du Ärmste, das muss hart für dich sein.«
    »Sei nicht albern!«, erwiderte Molly, ein bisschen zu fröhlich. Aber sie wollte auf keinen Fall einen Schatten auf das Glück ihrer Schwester werfen. »Mir geht’s gut!«
    Caitlin streichelte Molly über die Wange. »Es tut mir leid, dass es mit dir und Reggie nicht funktioniert hat«, sagte sie leise.
    Molly sah ihre Schwester überrascht an und überlegte, ob sie zugeben sollte, dass es nicht Reggie war, der sie beschäftigte. »Eigentlich ist es so …«
    Es klopfte an der Tür. Molly und Caitlin sahen sich an.
    »Mum?«, fragte Caitlin.
    »Nein, sie sitzt bereits auf ihrem Platz.«
    Caitlin schüttelte den Kopf. »Sag du bitte Francesco, dass er mich jetzt noch nicht sehen darf.«
    »Ich kläre das.« Molly ging quer durch den Raum und legte den Kopf an die Tür. »Verschwinde!«, rief sie mit gespielter Strenge.
    Keine Antwort.
    Caitlin lachte. »Das ist seine Masche, wenn er etwas haben will«, flüsterte sie.«
    »Ähm, tut mir leid, Francesco«, fuhr Molly fort, »aber

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