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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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werde.
    Fünf Minuten, nach denen ich mir sicher bin, dass ich keinen der Drei jemals aufhalten werde, wenn sie es tun.
    „Das ist verrückt“, flüstert Nick plötzlich und ist im nächsten Moment über mir. Abwartend. Musternd. Auch wenn es zu dunkel ist, um in Nicks dunkelblauen Augen zu sehen, was er gerade denkt, weiß ich, dass der nächste Zug meiner ist.
    Heute Nacht gibt es nur uns zwei. Meine Finger wandern in seinen Nacken, streicheln neckend seinen Haaransatz, worauf er eine dicke Gänsehaut bekommt und leise seufzt. Ich muss lächeln, denn da war Nick schon immer empfindlich. Obwohl es einige Jahre her ist, ich weiß immer noch wo und ich wie ich ihn berühren muss. Genau wie er es von mir weiß. Jetzt stellt sich nur noch die in meinen Augen alles entscheidende Frage, wie weit wir gehen werden.
    Ich muss diese Frage nicht aussprechen, um zu wissen, dass Nick sie sich ebenfalls stellt. Ich muss nichts sagen, um zu erfahren, wie Nick sich fühlt. Ich spüre es, höre es, ahne es, während meine Hand Druck ausübt, bis ich seine weichen Lippen auf meinen spüre und in der Sekunde weiß, dass dieser Kuss richtig ist. Dass er ihn genauso braucht, wie ich es tue. Dass wir uns dafür nicht schämen müssen. Niemals.
    Ich lege meine Arme um Nick, als er sich von mir löst, und ziehe ihn so, dass er halb auf, halb neben mir liegt. Geborgenheit, Nähe und Sicherheit, das ist es, was uns ausmacht. Wir lieben einander, aber wir werden nie das aufgeben, was wir mit David und Tristan in den vergangenen Jahren gefunden haben.
    „Er hat ihn missbraucht, oder?“, fragt Nick nach einer Weile und ich zucke spürbar zusammen. „Verdammt.“
    Ja, das Wort drückt es gut aus, und es ist auch das Einzige, was mir dazu einfällt. Verdammt. Verdammte Scheiße noch mal. Vor allem, weil ich nicht weiß, was dieses Schwein ihm angetan hat. Aber ich habe Wills Worte nicht vergessen. David braucht Zeit und ich werde sie ihm geben. Ich hoffe, er spricht bald mit mir. Ich habe Angst, dass er es in sich hineinfrisst. Ich habe Angst um ihn.

    Trey schläft, als ich am nächsten Morgen ins Wohnzimmer gehe, um nach ihm zu sehen. Sein Gesicht sieht etwas besser aus, nicht mehr ganz so geschwollen wie letzte Nacht. Dafür wird es bald in tollen Farben schillern, genauso wie meine Nase. Wir sollten uns wirklich genau überlegen, wie wir das Isabell erklären, sobald sie zu Hause ist. Ich denke, ich werde Will anrufen. Er hat Erfahrung in diesen Dingen und er kennt einen guten Psychologen, den man um Rat fragen könnte, sollte es notwendig sein. Aber ich denke, mit der Wahrheit fahren wir am besten. Isabell hat den 'bösen Mann' gesehen und für Ausreden ist sie zu klug. Wir werden es sehen.
    „Morgen“, nuschelt David auf einmal und gähnt mich dabei an. Ich liebe es, wenn er morgens so verschlafen herum blinzelt. Ich weiß, so etwas sagt man nicht über Männer, aber ich finde seinen Anblick in den ersten Minuten nach dem Aufwachen einfach nur niedlich. Süß würde auch passen und ich höre jetzt lieber auf, bevor ich es noch ausspreche und er mir als Strafe eine Kopfnuss verpasst, weil mein lieber Ehemann es gar nicht mag, wenn ich ihn so tituliere.
    „Na du?“ Ich gehe vor der Couch in die Hocke. „Konntest du etwas schlafen, oder haben wir zu laut gebrüllt?“
    „Es hat ja nur Nick herum gebrüllt“, kontert er und lächelt mich an. „Geht es euch gut?“ David stutzt, sieht mich genauer an. „Will ich wissen, was mit deiner Nase passiert ist?“
    „Sie ist in Nicks Faust gerannt“, antworte ich trocken, was mir ein amüsiertes Kopfschütteln einbringt. Aber er sagt nichts weiter dazu. Muss er auch nicht. „Trey...“
    David legt mir einen Finger über die Lippen. „Was letzte Nacht zwischen euch war, geht nur euch etwas an.“
    „Bist du sicher?“, frage ich, weil ich ihm ohne zu zögern sagen würde, was letzte Nacht passiert ist. Weil er das Recht hat, es zu wissen. Weil ich nichts zu verbergen habe.
    David nickt. „Seht es als ein Geschenk. Von Tristan und mir. Ein Geschenk, das keine Erklärung fordert.“
    In Ordnung. Dann wird es Nicks und mein Geheimnis bleiben. „Ich liebe dich“, flüstere ich und als er wieder lächelt, muss ich ihn einfach küssen. Aber mit Vorsicht. Ich will ihm nicht wehtun. Das hat Delongis schon mehr als genug getan, die Verletzungen beweisen es. „Brauchst du irgendwas?“, frage ich, als er sich von mir löst und seufzend seine Lippe befühlt.
    „Eis wäre nicht

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