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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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Füßen, um sie einfach in die Ecke zu kicken.
    „Wie weg?“, hakte Connor nach.
    Tristan knöpfte den Mantel auf. „Wir waren heute zum Abendessen verabredet, aber er ist nicht nach Hause gekommen. An sein Handy geht er auch nicht, er ist einfach nirgendwo aufzufinden. Weder im Krankenhaus, noch in einer Leichenhalle. Ich habe alles abgesucht und überall herum gefragt, ob ihn jemand gesehen hat. Ich habe vor ein paar Minuten sogar bei Adrian angerufen, der sich bei den Cops umhören will. Connor, ich...“
    Weiter kam Tristan nicht, als plötzlich das Flurlicht anging und er, nach dem ersten Blinzeln, fassungslos auf Nick schaute, der in der Küchentür stand und ihn mit einem sichtlich verlegenen Lächeln ansah. Was zum...?
    „Was ist los?“, fragte Connor und riss ihn aus seiner Starre.
    „Hat sich erledigt, er ist hier“, murmelte er und Connor stöhnte erleichtert auf.
    „Gott sei Dank. Ruf' morgen an. Ich will wissen, was los war.“
    Sein kleiner Bruder legte auf, bevor er noch etwas sagen konnte und Tristan war ihm dankbar dafür, denn er konnte sich im Moment nicht entscheiden, ob er Nick erleichtert um den Hals fallen, oder ihn lieber anschreien sollte, weil der einfach so dastand. Tristan entschied sich dafür beides zu tun, daher warf er die Wohnungstür hinter sich zu, den Autoschlüssel auf die Kommode und hing seinen Mantel an die Garderobe, bevor er zu Nick hinüberging, ihn fest am Kragen seines Jacketts packte und erst mal herrisch küsste, um ihn danach wutentbrannt gegen den Türrahmen zu pressen.
    „Ich bin fast gestorben vor Angst. Wo, zum Teufel, warst du?“
    Nick grinste schief. „In der Drogerie.“
    Wie bitte? Tristan stutzte. „Wieso?“
    Statt einer Antwort zog Nick aus seiner Hosentasche eine Packung Kondome und hielt sie ihm unter die Nase. „Deswegen. Und ich komme so spät, weil die beim Gerichtsgebäude wegen Krankheit geschlossen ist und ich erst mal eine andere finden musste. Dabei habe ich mich verfahren, dann war der Tank leer und ich musste zu Fuß weiter, um Benzin zu holen. Und der Akku vom Handy ist auch alle, sonst hätte ich dich längst angerufen. Ich bin erst seit knapp dreißig Minuten hier. Es tut mir leid.“
    Tristan wollte nicht lachen. Wirklich nicht. Aber dieser Blick, mit dem Nick ihn ansah, resigniert und genervt zugleich, er konnte nicht anders und lachte schallend los. All das für Kondome? Nicht zu fassen. Ein halbes Drama und hundert graue Haar mehr, nur wegen einer dämlichen Packung Kondome. Ob er Nick verraten konnte, dass er beim Einkauf für das Abendessen selbst eine Packung mitgebracht hatte, weil er auch nicht sicher gewesen war, ob sie noch welche da hatten? Nein, besser nicht. Es war schon peinlich genug, nicht zu wissen, ob man Kondome zu Hause hatte oder nicht. Früher wäre ihm so etwas nicht passiert. Aber früher hatte er auch keine feste Beziehung mit Nick gehabt.
    „Das ist nicht lustig“, murrte Nick halbherzig und seufzte, weil er ihn daraufhin amüsiert ansah. „Na ja, irgendwie schon, aber ich kann trotzdem nicht mehr darüber lachen. Ich wollte ja schon immer mal nachts durch die Stadt spazieren, aber ganz bestimmt nicht, um Benzin zu holen, weil ich vergessen habe zu tanken.“
    Tristan verkniff sich ein weiteres Lachen. „Wir können das Essen warmmachen. Alles halb so wild“, sagte er stattdessen und lehnte sich gegen Nick, um ihm beruhigend durch die Haare zu streicheln, woraufhin Nick ihn in die Arme nahm. „Geht es dir gut, Nicky? Also mal abgesehen von deinen etwas angegriffenen Nerven?“
    „Ja. Und du?“, fragte Nick zurück und klang auf einmal irgendwie merkwürdig. Tristan nickte, statt zu antworten, und wollte gerade nachfragen, was los war, doch Nick war schneller. „Tristan? Dieser Anzug...“ Sein Freund holte tief Luft und da ahnte er, was gleich kam. „Wieso hast du...? Ich meine, du magst keine Anzüge.“
    Tristan versteckte sein zufriedenes Lächeln an Nicks Schulter. Er hatte gehofft, dass Nick den Anzug bemerken und vor allem auch kommentieren würde. „Ich wollte gut aussehen für dich“, meinte er schlicht, obwohl das nur die halbe Wahrheit war. Aber Nick wusste auch ohne Erklärung, dass er ihn mit dem Anzug heißmachen wollte, und Nicks schneller Reaktion nach zu urteilen, hatte Tristan sein Ziel erreicht. „Gefalle ich dir so?“
    Nick ächzte gequält. „Du könntest einen Kartoffelsack tragen und ich würde trotzdem bei jeder sich bietenden Gelegenheit über dich herfallen. Und das

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