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Kleine Freie Männer

Kleine Freie Männer

Titel: Kleine Freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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»Aber dies ist mein Traum. Ich
    weiß, wie er weitergeht. Rudert!«
    Einige der Wolken bildeten ein wirres Knäuel, als sie
    über das Boot hinwegstrichen. Wie eine umgekehrte
    Wasserhose verschwanden sie unter den Wellen.
    Es begann zu regnen, so stark, dass sich Dunst über dem Meer erhob.
    »Das ist alles?«, fragte Tiffany. »Zu mehr ist sie nicht fähig?«
    »Das bezweifle ich«, erwiderte Rob Irgendwer. »Auf
    dass sich die Ruder noch mehr biegen, Jungs!«
    Das Boot schoss vorwärts, sprang im Regen von Welle
    zu Welle.
    Aber entgegen allen normalen Regeln ging es jetzt
    bergauf. Das Wasser wölbte sich immer mehr nach oben,
    und das Boot rutschte an dem steiler werdenden, brodelnden Hang in die Tiefe.
    Etwas stieg auf. Etwas Weißes drängte das Meer
    beiseite. Wasser strömte von der glänzenden Kuppel, die sich dem stürmischen Himmel entgegenreckte.
    Höher und höher stieg das Weiße. Immer mehr kam aus
    den Fluten. Und schließlich zeigte sich ein Auge. Es war winzig im Vergleich zu dem riesigen Kopf, und es drehte sich, richtete den Blick auf das kleine Boot.
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    »Na, dieser Kopf bedeutet selbst für den Großen Yan einen Tag Arbeit «, sagte Rob Irgendwer. »Ich schätze, wir müssen morgen wiederkommen! Rudert, Jungs!«
    »Es ist mein Traum«, sagte Tiffany so ruhig wie
    möglich. »Das ist der Wal.«
    Den Geruch habe ich nie geträumt, fügte sie in
    Gedanken hinzu. Aber hier ist er, groß und massig, ein die Welt füllender Geruch von Salz, Wasser, Fisch, Schlick …
    »Was frisst er?«, fragte der Doofe Wullie.
    »Oh, das weiß ich«, sagte Tiffany, als sich das Boot im aufgewühlten Wasser von einer Seite zur anderen neigte.
    »Wale sind nicht gefährlich, weil sie sich von sehr kleinen Dingen ernähren …«
    »Rudert wie der Teufel, Jungs!«, rief Rob Irgendwer.
    »Woher weiß du, dass ein Wal nur kleines Zeug frisst?«, fragte der Doofe Wullie, als der Wal sein Maul öffnete.
    »Einmal habe ich eine ganze Gurke für einen Vortrag
    über ›Geschöpfe der Tiefe‹ bezahlt«, antwortete Tiffany, als eine Welle über sie hinwegschwappte. »Wale haben
    nicht einmal richtige Zähne!«
    Es knirschte, und ein Windstoß aus fischigem Mund-
    geruch in der Größe eines Taifuns fegte übers Boot. Im Maul des Wals steckten viele große, spitze Zähne.
    »Ach?«, brummte Wullie. »Nichts für ungut, aber mir
    scheint, dieses Biest hat nicht die gleiche Schule besucht wie du!«
    Der Druck des Wassers schob das Boot fort vom Wal.
    Tiffany konnte jetzt den ganzen Kopf erkennen, und auf 288
    eine Weise, die sich nicht beschreiben ließ, sah er wie die Königin aus. Die Königin war da, irgendwie.
    Der Zorn kehrte zurück.
    »Dies ist mein Traum!«, rief Tiffany dem Himmel zu.
    »Ich habe ihn immer wieder geträumt! Du bist hier nicht erwünscht! Und Wale fressen keine Leute! Das weiß jeder, der nicht sehr dumm ist!«
    Eine Schwanzflosse so groß wie eine Wiese neigte sich
    nach oben und klatschte dann aufs Meer. Der Wal schoss nach vorn.
    Rob Irgendwer warf seinen gelben Hut weg und zog das
    Schwert.
    »Na schön, wir hams versucht«, sagte er. »Dieses
    Tierchen wird die schlimmsten Bauchschmerzen
    bekommen, die es je gegeben hat!«
    »Ja, und wir schneiden uns den Weg heraus!«, rief der
    Doofe Wullie.
    »Nein, rudert weiter!«, sagte Tiffany.
    »Niemand soll behaupten können, die Wir-sind-die-
    Größten hätten einem Feind den Rücken gekehrt!«, rief
    Rob Irgendwer.
    »Aber beim Rudern seht ihr den Wal an!«, hielt ihm Tiffany entgegen.
    »Oh«, erwiderte der Kobold niedergeschlagen. »Daran
    habe ich nicht gedacht.« Er setzte sich wieder.
    »Rudert!«, drängte Tiffany. »Es ist nicht mehr weit bis zum Leuchtturm!«
    Die Kobolde grummelten, als sie die Ruder durchs
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    Wasser zogen. Zwar sahen sie in die richtige Richtung, aber sie waren in der falschen unterwegs.
    »Der Wal hat da 'n ziemlich großen Kopf«, sagte Rob
    Irgendwer. »Für wie groß hältst du ihn, Dudler?«
    »Oh, ich würde sagen, er ist sehrrr groß, Rob«, erwiderte Williams, der zur Gruppe am anderen Ruder
    gehörte. »Man könnte so weit gehen zu sagen, dass er
    enorrrm ist.«
    »So weit würdest du gehen, ja?«
    »O ja. Ich halte das Wort enorrrrrrrm für durchaus
    gerechtfertigt …«
    Er hat uns fast erreicht, dachte Tiffany.
    Dies muss klappen. Es ist mein Traum. Jeden Moment.
    Es ist jetzt jeden Moment so weit …
    »Und wie nah, glaubst du, ist er?«, fragte Rob, während das Boot dicht vor dem Wal rollte und

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