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Kleine freie Männer

Kleine freie Männer

Titel: Kleine freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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einen von ihnen zertreten, wenn du wolltest.«
    »Ich möchte es gar nicht versuchen!«
    Ganz vorsichtig hob Tiffany einen großen Stiefel. Der Doofe Wullie lief darunter, und sie fühlte, wie der Stiefel nach oben gedrückt wurde. Genauso gut hätte sie auf einen Ziegel treten können.
    »Jetzt der andere Stiefel«, sagte Rob Irgendwer.
    »Dann falle ich!«
    »Nee, mit solchen Dingen kennen wir uns aus...«
    Und dann stand Tiffany auf zwei Kobolden. Sie spürte, wie sie sich unter ihr vor- und zurückbewegten, sie ausbalancierten. Es bestand nicht die Gefahr, dass sie das Gleichgewicht verlor. Eigentlich fühlte es sich so an, als hätte sie sehr dicke Sohlen.
    »Gehen wir«, sagte Rob Irgendwer unter ihr. »Und mach dir keine Sorgen darüber, dass sich deine Miezekatze noch einmal kleine Vögel schnappt. Einige von uns bleiben hier und kümmern sich um alles!«
    Rattenbeutel kroch über einen Zweig. Er war kein Katze, die es gut verstand, ihre Denkweise zu ändern. Aber er verstand sich gut darauf, Nester zu finden. Er hatte das Piepsen vom anderen Ende des Gartens gehört und schon vom Boden die drei kleinen gelben Schnäbel aus dem Nest ragen gesehen. Jetzt näherte er sich und geiferte. Er hatte sein Ziel fast erreicht...
    Drei Wir-sind-die-Größten nahmen ihre Strohschnäbel ab und grinsten fröhlich.
    »Hallo, Herr Miezekatze«, sagte einer von ihnen. »Du lernst nicht, wie? TSCHIEP!«
     

 
    Tiffany flog einige Zoll über dem Boden, während sie still stand. Wind rauschte an ihr vorbei, als die Größten durch das Tor der Farm und über das Grasland der Weiden liefen...
    Seht das Mädchen, wie es fliegt. Derzeit sitzt eine Kröte auf ihrem Kopf und hält sich an ihren Haaren fest.
    Wir weichen etwas zurück, und dort taucht der lange grüne Walrücken des Kreidelands auf. Tiffany ist ein hellblauer Punkt auf dem endlosen Gras, das Schafe auf Teppichlänge gemäht haben. Doch das grüne Meer ist nicht makellos. Menschen sind dort nicht gewesen.
    Im vergangenen Jahr hatte Tiffany drei Karotten und einen Apfel für eine halbe Stunde Geologie ausgegeben und eine Karotte zurückbekommen, nachdem sie dem Lehrer erklärt hatte, dass »Geologie« auf seinem Schild nicht »Geh Olo Gieh« geschrieben wurde. Sie erinnerte sich an seine Erklärung, dass Kreide vor Jahrmillionen im Wasser aus winzigen Muscheln entstanden war.
    Das ergab einen Sinn für Tiffany. Manchmal fand man kleine Fossilien in der Kreide. Doch vom Feuerstein hatte der Lehrer kaum etwas gewusst. In Kreide, dem weichsten Gestein, konnte man Feuerstein entdecken, härter als Stahl. Manchmal schlugen die Schäfer Feuersteine gegeneinander und formten sie auf diese Weise zu Messern. Nicht einmal die besten Stahlmesser waren so scharf wie ein Feuerstein.
    In der »alten Zeit«, wie man sie im Kreideland nannte, hatten Männer auf der Suche nach Feuerstein Gruben ausgehoben. Sie war immer noch da, tiefe Löcher im hügeligen Grün, gefüllt mit Dornengestrüpp.
    Auch in den Dorfgärten entdeckte man immer wieder große, knubbelige Feuersteine, manche größer als ein Menschenkopf. Oft sahen sie auch wie Köpfe aus. Sie waren so verdreht und gewölbt, dass man einen Feuerstein ansehen und praktisch alles in ihm erkennen konnte: ein Gesicht, ein seltsames Tier, ein Meeresungeheuer. Gelegentlich wurden die interessanteren Exemplare auf Gartenmauern zur Schau gestellt.
    Die Alten nannten sie »Kreidekinder«. Tiffany waren sie immer... seltsam erschienen, als bemühte sich der Stein, lebendig zu werden. Einige Feuersteine sahen aus wie Fleischstücke, Knochen oder etwas von der Platte eines Metzgers. Vielleicht hatte die Kreide in der Dunkelheit tief im Meer versucht, die Gestalt lebender Wesen anzunehmen.
    Es gab nicht nur die Kreidegruben. Die Menschen waren überall im Kreideland gewesen. Halb verfallene Steinkreise zeugten von ihnen, und Hügelgräber wie grüne Pusteln. Es hieß, dass dort Stammesoberhäupter mit ihren Schätzen bestattet lagen. Niemand wagte es, zu graben und nachzusehen.
    Es existierten auch sonderbare Bilder in der Kreide. Die Schäfer jäteten sie manchmal, wenn sie mit ihren Herden auf den Weiden waren und es nicht viel zu tun gab. Die Kreide lag nur einige Zentimeter unter dem Gras. Hufabdrücke konnten Monate überdauern, doch die Bilder hatten Jahrtausende überstanden. Sie zeigten Pferde und Riesen, und das Seltsame war: Vom Boden aus konnte man sie nicht richtig sehen. Sie schienen für Beobachter in der Luft angefertigt

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