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Kleine freie Männer

Kleine freie Männer

Titel: Kleine freie Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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zu uns: Es wird schlimm. Sucht die neue Hexe, die mit Oma Weh verwandt ist. Sie weiß bestimmt, was es zu unternehmen gilt.«
    Tiffany sah in hunderte von erwartungsvollen Gesichtern. Einige der Größten hatten Federn im Haar und trugen Halsketten aus Maulwurfzähnen. Jemandem, der die Hälfte seines Gesichts dunkelblau gefärbt hatte und ein Schwert trug, so lang, wie er selbst groß war, konnte man nicht sagen, dass man keine Hexe war. Solche Leute konnte man nicht enttäuschen.
    »Helft ihr mir, meinen Bruder zurückzuholen?«, fragte
    Tiffany. Die Mienen der Größten veränderten sich nicht. Sie versuchte es noch einmal. »Könntet ihr mir dabei helfen, meinen Bruder der Königin zu stehlen?«
    Hunderte von kleinen, hässlichen Gesichtern erhellten sich.
    »Oh, jetzt sprichst du unsere Sprache«, sagte Rob Irgendwer.
    »Äh...«, erwiderte Tiffany. »Könntet ihr bitte einen Moment warten? Ich packe nur rasch einige Sachen zusammen«, sagte sie und versuchte, so zu klingen, als wüsste sie, worauf es ankam. Sie drückte den Korken in die Flasche mit dem speziellen Schaf-Einreibemittel. Die Wir-sind-die-Größten seufzten.
    Tiffany sauste zur Küche, besorgte sich einen Beutel, entnahm dem Arzneikasten einige Verbände und Salben, tat auch die Flasche mit dem speziellen Schaf-Einreibemittel dazu, denn ihr Vater sagte immer, dass es ihm gut tat. überlegte kurz, griff dann nach dem Buch Schafskrankheiten und der Pfanne. Beides mochte sich als nützlich erweisen.
    Die kleinen Männer waren nirgends zu sehen, als sie in die Molkerei zurückkehrte.
    Eigentlich hätte sie ihren Eltern sagen sollen, was vor sich ging. Aber Tiffany hielt das für sinnlos. Es wären nur »Geschichten« gewesen. Und mit ein wenig Glück konnte sie Willwoll zurückholen, bevor sie selbst vermisst wurde. Doch nur für den Fall...
    Sie führte ein Tagebuch in der Molkerei, vor allem für den Käse, und sie schrieb immer auf, wie viel Butter sie an einem Tag hergestellt und wie viel Milch sie dafür verwendet hatte.
    Tiffany schlug eine leere Seite auf, nahm den Stift und begann zu schreiben, während ihre Zunge aus dem Mundwinkel ragte.
    Die Wir-sind-die-Größten kehrten nach und nach zurück. Sie traten nicht hinter Dingen hervor und erschienen auch nicht magisch aus dem Nichts. Sie zeigten sich auf die gleiche Weise, wie sich Gesichter in Wolken und im Feuer zeigen. Sie schienen sichtbar zu werden, wenn man lange genug Ausschau hielt und sie wirklich sehen wollte.
    Voller Ehrfurcht beobachteten sie die Bewegungen des Stifts, und Tiffany hörte ihre leisen Stimmen.
    »Seht nur das Schreibholz, wie es übers Papier wackelt. Eine Hexensache.«
    »Oh, sie kennt sich mit dem Schreiben aus, kein Zweifel.«
    »Aber du schreibst doch nicht unsere Namen auf, Meisterin, oder?«
    »Ja, man kann ins Kittchen geworfen werden, wenn es schriftliche Beweise gibt.«
    Tiffany hörte auf zu schreiben und las die Mitteilung.

    Tiffany sah Rob Irgendwer an, der an einem Tischbein emporgeklettert war, auf den Stift starrte und zu befürchten schien, dass dieser etwas Gefährliches schrieb.
    »Ihr hättet sofort kommen und mich einfach fragen sollen«, sagte sie.
    »Wir wussten nicht, dass du die Hexe bist, Meisterin. Hier auffa Farm laufen viele große Weibsbilder rum. Wir wussten nicht, dass wir nach dir suchen, bis du den Doofen Wullie gesehen hast.«
    Na, so was, dachte Tiffany.
    »Ja, aber das Schaf und die Eier zu stehlen, so was gehört sich nicht«, sagte sie streng.
    »Nichts davon war festgenagelt«, erwiderte Rob Irgendwer, als wäre das eine Rechtfertigung.
    »Ein Ei kann man doch nicht festnageln!«, sagte Tiffany.
    »Ach, du kennst dich mit solchen klugen Sachen aus, Meisterin«, entgegnete Rob Irgendwer. »Wie ich sehe, bisse mit dem Schreiben fertig. Wir sollten uns jetzt auf den Weg machen. Hast du'n Borstending?«
    »Besen«, flüsterte die Kröte.
    »Äh, nein«, sagte Tiffany. »Das Wichtige an Magie ist zu wissen, wann man sie nicht anwendet.«
    »Wie du meinst.« Rob Irgendwer rutschte am Tischbein hinunter. »Komm her, Doofer Wullie.« Einer der Größten- er sah aus wie einer der beiden Eierdiebe vom Morgen - trat an Robs Seite, und sie beugten sich ein wenig vor. »Steig auf, Meisterin«, sagte Rob Irgendwer.
    Bevor Tiffany den Mund öffnen könnte, flüsterte die Kröte aus dem Mundwinkel (und bei einer Kröte ist der Mundwinkel ziemlich groß): »Ein Größter kann einen erwachsenen Menschen tragen. Du könntest nicht einmal dann

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