Kleines Herz in Not
Mädchen ist von mir. Ich muss zugeben, dass ich es ganz verdrängt hatte, doch dann habe ich zufällig Kims Eltern getroffen, und wir sind ins Gespräch gekommen. Eins führte zum anderen, und ich habe ihnen gestanden, dass ich der Vater des Kindes bin. Die Taylors haben Recht. Ich bin es Kim schuldig, dass ich dazu stehe."
"Ach ja? Und warum?" fragte Zane aufgebracht. "Für eine Frau, die bereits tot ist und sich nicht mehr verteidigen kann? Oder für diese so genannten Großeltern, die nur ihren eigenen Vorteil im Sinn haben?"
"Ich mache es für das Kind. Und für Kim."
"Zum Teufel mit Ihnen!" Er, Zane, hatte die Nase voll. Es war reine Zeitverschwendung, er würde Sean Doyle nicht umstimmen können. Eigentlich hatte er es ja schon von Anfang an gewusst.
Zane wandte sich ab, aber dann sah er etwas, das ihn zusammenzucken ließ. Allie stand an der Tür, und ihr entsetztes Gesicht zeigte ihm, dass sie anscheinend einen Teil der Unterhaltung mit angehört hatte. "Was willst du hier?" erkundigte er sich schroff.
Sie blickte ihn lange an, bevor sie antwortete. "Hannah ist müde. Ich wollte nur wissen, wann wir nach Hause fahren können."
"Keine zehn Pferde können mich hier noch halten." Er umfasste ihren Arm und ging mit ihr davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
Allie saß im Wohnzimmer und wartete auf Zane. Es dauerte nicht lange, bis er leise die Treppe herunterkam. Zu ihrer Überraschung verließ er das Haus. Gleich darauf hörte sie, wie er ruhelos auf der Veranda hin und her ging.
Zane hatte auf der Rückfahrt kein Wort gesagt. Und sie hatte sich nicht getraut, das Thema in Hannahs Anwesenheit zu erwähnen.
Zu Hause hatte er seine Tochter ins Bett gebracht. Er hatte mit Hannah gelacht und gescherzt, als wäre nichts vorgefallen. Alles war so wie immer gewesen. Sie, Allie, wäre nicht darauf gekommen, dass etwas nicht stimmte - doch sie wusste es besser. Sie hatte nicht alles mit angehört, aber das, was sie erfahren hatte, hatte sie zutiefst erschreckt. Sean Doyle behauptete, er wäre Hannahs Vater. Wie, zum Teufel, kam er denn auf diese abwegige Idee?
Zane wollte anscheinend nicht mit ihr darüber sprechen. Doch das war ihr egal. Es ging um Hannah. Das Mädchen hatte schon genug gelitten. Und ihre persönlichen Rachepläne betrafen nur Zane Peters und nicht seine Tochter. Wenn sie Hannah helfen konnte, dann würde sie es tun. Und wenn sie sich dabei seinen Unmut zuzog - auch gut. Es ging hier nicht allein um ihn.
Entschlossen stand Allie auf und ging auf die Veranda. Zane stand an einen Pfeiler gelehnt und blickte starr in die Nacht hinaus.
"Ich habe deine Jacke mitgebracht." Als er nicht antwortete, legte sie sie ihm über die Schultern.
"Geh ins Bett", sagte er ausdruckslos.
So leicht wurde er sie nicht los! Hier ging es um mehr als nur um verletzten Stolz. Das Lebensglück eines Kindes stand auf dem Spiel. "Ich verstehe nicht, wieso Sean Doyle meint, er wäre Hannahs Vater."
"Hast du sein Haar gesehen?"
"Ja, aber…"
"Es ist rot gelockt. Wie bei Hannah."
Allie schüttelte den Kopf. Er konnte doch nicht wirklich glauben, dass Sean Doyle die Wahrheit sagte. "Viele Leute haben rotes Haar. Kim zum Beispiel. Zugegeben, ihr Haar war nicht ganz so rot, aber das besagt überhaupt nichts."
"Kim hatte glattes blondes Haar. Die Farbe und die Locken kamen vom Friseur."
"Vielleicht hat irgendjemand in ihrer Familie rotes Haar. Oder es wurde von deiner Seite vererbt. Es gibt viele Gründe dafür. Das heißt noch lange nicht, dass Sean Doyle wirklich Hannahs leiblicher Vater ist."
"Verdammt, Kim!" Zane schlug mit der Faust gegen den Pfeiler. "Warum hat sie mir das angetan? Ich habe doch alles versucht. Als sie schwanger war, habe ich sie geheiratet. Ich habe nie daran gezweifelt, dass Hannah meine Tochter ist. Bis…"
"Du hältst Sean Doyles Geschichte also tatsächlich für wahr?" fragte Allie, als er nicht weitersprach.
"Ich denke es nicht nur, ich weiß es."
Sie brauchte einen Augenblick, um sich von ihrer Überraschung zu erholen. "Wie, in aller Welt, kommst du denn auf so eine absurde Idee?"
"Kim hat es mir gestanden."
6. KAPITEL
"Hannah ist nicht von dir?" platzte Allie heraus. "Wieso hast du Kim dann überhaupt geheiratet?"
"Ich möchte nicht darüber sprechen." Der Schmerz in Zanes Stimme war unüberhörbar.
"Aber ich! Du hast mich für eine Frau sitzen lassen, die das Kind eines anderen erwartet hat?" Energisch rief sie sich zur Ordnung. Sie durfte sich nicht von ihren Gefühlen
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