Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
verbreiteten Ausdruck für alle Arten von ungewöhnlichen sexuellen Interessen: » kinks « – zu Deutsch etwa sexuelle Andersartigkeit oder Kinky Sex. Und auch für diejenigen » Kinks « , die einen eher abstoßen, gibt es einen Ausdruck: » squicks « – zu Deutsch etwa Perversionen. Die natürliche Reaktion vieler Leute ist es, von einigen der Beispiele auf der Liste angewidert zu sein. Vielleicht denken Sie selbst insgeheim, dass Leute, die nach derartigen Dingen suchen, total seltsame Typen sein müssen. Doch eine Sache, die in dieser Auflistung sofort auffällt, ist die bemerkenswerte Vielfalt an sexuellen Interessen. Es ist fast so, als würde man auf die Speisekarte eines Restaurants blicken, auf der Big Mac, Meeresschnecken, frittierte Grashüpfer und Gerichte mit Bio-Tofu zu finden sind. Essen Menschen wirklich all dieses Zeug?
Und woher kommt diese Vielfalt an Geschmäckern? Warum sucht eine Person nach » Spanking Storys « und ein anderer nach » Shemales in Ballkleidern « ? Warum unterscheiden sich die eigenen erotischen Präferenzen oftmals von denen des Partners? All diese Fragen stehen im Zentrum unserer Untersuchung.
Wir werden die Daten aus dem Internet mit den neusten Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft und Sexualforschung vergleichen, um hinter das Geheimnis der ungeheuren Bandbreite menschlichen Begehrens zu kommen. Wir werden erklären, warum Sie und Ihr Partner/Ihre Partnerin im Privaten auf gewisse Dinge stehen, die Sie öffentlich niemals preisgeben würden – und über die Sie womöglich nicht einmal miteinander sprechen. Diese Erklärungen liefern wir in Form von überraschenden neuen Erkenntnissen über die Software im Gehirn, die das menschliche Begehren lenkt. Beginnen wollen wir mit einer auf den ersten Blick simplen Frage. Woher kommen unsere sexuellen Vorlieben? Wie gelangt der ausschlaggebende Impuls, der uns dazu bringt, nach Dingen wie den » besten Liebesromanen « oder nach » kostenlosen Schwulenvideos « zu suchen, in unser Gehirn?
Eine mögliche Erklärung besteht darin, dass unsere Begehrenssoftware von sozialen Einflüssen geprägt wird. Vielleicht ist unser Gehirn so beschaffen, dass es Beispiele sammelt aus dem kulturellen Umfeld – darunter Dinge, die unsere Eltern, Gleichaltrige, die Medien uns lehren –, woraufhin wir unser Begehren ausrichten nach diesen Vorbildern, die uns die Gesellschaft aufzwingt. Doch wie lässt sich diese Hypothese einer » sozialen Prägung « überprüfen? Ein denkbares Experiment wäre folgendes: Wir könnten mittels sozialer Impulse ganz gezielt die grundlegenden sexuellen Vorlieben einer Person zu beeinflussen versuchen.
Wenn wir das gesamte gesellschaftliche Umfeld eines Neugeborenen kontrollieren könnten – einschließlich der Art, wie die Menschen mit ihm interagieren –, würden wir dann wohl bestimmen können, welche Art von Mensch dieses Kind als Erwachsener sexuell begehrenswert findet?
Die verblüffenden Folgen einer Gehirnwäsche
Während der Beschneidung des gerade einmal zwei Wochen alten David Reimer 7 in Manitoba im Jahre 1965 versengte der behandelnde Urologe versehentlich mit der Nadel den Penis des Kindes. Um sich mit dieser schrecklichen Tragödie auseinanderzusetzen, suchten die Reimers den berühmtesten Sexologen der damaligen Zeit auf, Dr. John Money von der Johns Hopkins University. Dr. Money war der Ansicht, unsere Sexualität sei zu 100 Prozent ein Produkt sozialer Einflüsse. Er versicherte der Familie Reimer, man müsse sich keine Sorgen machen. Man solle dem Kind einfach den Namen geben, den Mrs Reimers ihm gegeben hätte, wenn es ein Mädchen geworden wäre, David operieren und ihm eine Vagina verpassen und dann den entmannten Sohn als Tochter großziehen.
Brenda Reimers Eltern haben ihr nie erzählt, dass sie als Junge zur Welt gekommen ist, und sie setzten damit eines der delikatesten Familiengeheimnisse in die Welt, die man sich vorstellen kann. Sie schenkten dem Mädchen Puppen und Kleider und unterzogen sie diversen Hormonbehandlungen, und sie schleiften das Kind regelmäßig zur Therapie in Dr. Moneys Praxis in Baltimore. Doch welche Art der Therapie lässt man einem jungen Mädchen angedeihen, wenn man der Ansicht ist, dass das sexuelle Begehren einzig durch soziale Impulse bedingt ist? Dr. Money ließ Klein Brenda Bilder von nackten Männern sehen und sagte: » Darauf stehen Mädchen, wenn sie groß sind. « Money zeigte sich mit Brendas Entwicklung höchst zufrieden. Mehr als ein
Weitere Kostenlose Bücher