Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
Es gab Zeiten, da hielt man es noch nicht einmal für angebracht, dass ein Arzt die Geschlechtsteile seiner weiblichen Patientinnen überhaupt zu Gesicht bekam. Es galt schlichtweg als inakzeptabel, dass ein männlicher Forscher Frauen zu ihrem sexuellen Begehren und Sexualverhalten befragte. Selbst heute noch haben es Wissenschaftlerinnen in dieser Hinsicht leichter, sowohl bei den Umfrageteilnehmerinnen als auch im Hinblick auf die Einstellung der Öffentlichkeit zu ihrer Arbeit. Die Erforschung der weiblichen Sexualität hinkt also dem Studium der männlichen hinterher. Denn gerade in Zeiten, da der Großteil der Wissenschaftler und Forscher noch Männer waren, schenkte man ihr kaum Beachtung. Sich mit der weiblichen Sexualität zu beschäftigen galt gerade mal als legitim, solange man den Frauen helfen wollte, schwanger zu werden. Doch mit zunehmender Anerkennung des adaptionistischen Ansatzes konzentrierte sich das Interesse immer mehr auf die weibliche Partnerwahl sowie auf die Frage, inwiefern eine solche Wahl in der Vergangenheit zu besseren Fortpflanzungserfolgen geführt hat. Studien haben daraufhin Erkenntnisse zutage gefördert, die zeigen, worauf Frauen bei der Partnerwahl achten, welche Rolle Hormone spielen, wie der Ovulationszyklus die weibliche Sexualität beeinflusst und welche Funktion der Orgasmus bei der Frau hat.
Ohne eine solche adaptionistische Perspektive wäre man wohl nie auf die Idee gekommen zu untersuchen, wie viel Trinkgeld Striptänzerinnen in den verschiedenen Phasen des Ovulationszyklus erhalten. Die Tatsache, dass Stripperinnen während ihrer fruchtbaren Tage ein höheres Trinkgeld einstecken, lässt Rückschlüsse zu auf Attraktivität und Verhalten während des Eisprungs sowie darauf, wie anziehend eine Frau in dieser Phase auf Männer wirkt.
Der adaptionistische Ansatz war auch das entscheidende Hilfsmittel, mit dem Ogi und Sai ihre umfangreichen, aus dem Internet gewonnenen Daten entschlüsselten.
Und das haben sie sehr elegant und eloquent getan. Das vorliegende Buch bietet einen erfrischend neuen Blick auf das Gesamtbild der menschlichen Sexualität, und zwar auf der Basis einer bislang unberücksichtigten Datenquelle, dem Internet. Ganz gleich, welchen Hintergrund Sie haben, es erwartet Sie hier ein ganz besonderes Vergnügen. Sie werden verblüfft feststellen, was für eine grenzenlose Vielfalt an sexuellen Abartigkeiten und Perversionen die Menschen sich einfallen lassen. Sie erfahren alles, was man über die männliche und weibliche Psyche in Bezug auf Sex wissen muss. Das männliche Sexualdenken wird zur Veranschaulichung repräsentiert durch Elmer Fudd (den fröhlichen Jäger, der, den Finger am Abzug, immer nur das sieht, was er sehen will, dann zielt und abfeuert, um dann wieder von vorn zu beginnen), während Miss Marples Detektivbüro für das weibliche Sexualdenken steht (jene Software, mit deren Hilfe eine Frau herausfindet, ob ein Kerl der Richtige ist). Und wenn Sie jetzt immer noch der Ansicht sind, dass Sie auch ohne die Erkenntnisse der beiden Autoren ganz gut leben können, dann möchte ich Sie noch auf die Bedeutung des magischen Hoo Hoo hinweisen, das in sämtlichen Liebesromanen eine entscheidende Rolle spielt … Grundlage für den weiblichen Wunsch, sexuell unwiderstehlich zu sein. Oder vielleicht sind Sie daran interessiert, was wir alles aus Schwulenpornos lernen können (erstaunlicherweise ist das nämlich etwas ganz anderes als bei der Slash-Literatur, umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass es in beiden Fällen um ein Techtelmechtel zwischen zwei Typen geht).
Wenn Sie sich Antworten auf so ziemlich alles erhoffen, was mit dem sexuellen Begehren in Zusammenhang steht, dann ist dies Ihr Buch.
Catherine Salmon
Koautorin von Warrior Lovers: Erotic Fantasies, Evolution and Female Sexuality sowie The Secret Power of Middle Children
Einführung
Der Welt größtes Verhaltensexperiment
Der Mensch ist zwar als Individuum
ein unlösbares Rätsel, aber als Masse
wird er berechenbar.
Sherlock Holmes, Im Zeichen der Vier
Jeder Verhaltensforscher muss sich früher oder später einer ganz speziellen Herausforderung stellen. Einer Herausforderung, die sämtliche Verhaltensforscher von Physikern, Biologen und Technikern unterscheidet. Sie stellt den Grund dar, aus dem die meisten Studenten der Verhaltensforschung sich für dieses Feld interessieren, und sie ist auch der Grund dafür, dass es sich in den meisten Fällen um Frauen handelt. Sie ist zudem
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