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Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts

Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts

Titel: Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ogi Sai;Ogas Gaddam
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Sexualität.
    Während unsere Welt in gesellschaftlicher Hinsicht immer komplexer wird und technologische Entwicklungen mehr und mehr voranschreiten, bringen diese Veränderungen auch immer wieder neue Variationen dessen hervor, wie sich die sexuellen Reize herausbilden und wie das Begehren aktiviert wird. Während unsere sexuelle Software ursprünglich so angelegt war, dass es einer Art Glücksspiel gleichkam, bei dem man alles auf eine Karte setzen musste, ermöglicht sie uns heute, eine Beziehung nach der anderen einzugehen, nach Partnern zu suchen, die zu unseren einzigartigen sexuellen Vorlieben passen, und all das betreiben wir mit einer nie dagewesenen Präzision.
    Die größte Hürde hin zur sexuellen Harmonie ist es, nicht zu wissen, dass die Mitglieder des anderen Geschlechts (und anderer sexueller Orientierungen) sich grundlegend von uns selbst unterscheiden. Instinktiv haben wir doch alle das Gefühl, andere Leute müssten sein wie wir selbst. » Mir scheint es einfach das Natürlichste, auf Männer zu stehen « , erklärt ein 30-jähriger Schwuler auf die Frage hin, warum er sich am liebsten Pornos mit heterosexuellen Darstellern ansieht. » Um ganz ehrlich zu sein, ich denke wohl einfach, dass alle Kerle sich genau wie ich zu Männern hingezogen fühlen müssen, nur dass die Heteros diese Gefühle verdrängen. Wenn ich also einen heterosexuellen Kerl beim Sex mit einem anderen Mann sehe, ist das für mich so was wie eine Bestätigung. So nach dem Motto Seht ihr, der ist ja doch wie ich. «
    Ganz ähnlich sind viele Heteromänner der Ansicht, dass sich Frauen insgeheim nach zwanglosem Sex mit Wildfremden ohne irgendwelche Verpflichtungen sehnen. Viele Heterofrauen glauben, dass Männer dazu erzogen wurden, aggressiv und sexuell freizügig zu sein – sie aber ein geheimes Innenleben führen, das sie zu zärtlichen, monogamen Kerlen werden ließe, wenn man ihm nur die nötige Beachtung schenken würde. Wir wollen einfach nicht verstehen, dass sich die geheimsten Wünsche anderer Menschen von den unseren unterscheiden – und wenn wir uns mit dieser Tatsache dann doch konfrontiert sehen, tun wir oftmals die fremden Vorlieben als abartig oder gefährlich oder einfach nur als verletzend ab. Als die Literaturwissenschaftlerin Janice Radway die Teilnehmerinnen einer Diskussionsrunde zum Thema männliche Sexualität befragte, gaben die Frauen an, niemals die männlichen Standards übernehmen zu wollen; sie wünschten sich vielmehr, die Männer würden sich endlich an die ihren halten. Zweifelsohne empfinden die meisten Männer ganz ähnlich. Indem wir herausfinden, welche sexuellen Reize bei anderen wirken, und diese verstehen lernen, können wir viel entspannter, selbstbewusster und mit mehr Leidenschaft an die Sache herangehen; und nur wenn wir das schaffen, erhalten wir die Gelegenheit, eine echte Verbindung zu erzeugen zum anderen Geschlecht.
    Sicher könnte man auch argumentieren, dass wir nicht unbedingt allen unseren sexuellen Vorlieben nachgehen sollten – dass man einige von ihnen besser ignoriert oder unterdrückt. Die Wissenschaft kann uns keine moralischen Empfehlungen liefern, welche Wünsche man als akzeptabel betrachten kann und welche nicht; doch bestätigen Wissenschaftler auch, dass es schwierig, wenn nicht gar unmöglich ist, die starren Reizmuster der Männer zu verändern. Und auch wenn der Geschmack der Frauen nicht ganz so festgelegt ist, lässt es sich einfach nicht verhindern, dass Miss Marple und die Detektivinnen ihre Nachforschungen anstellen. Nicht vergessen sollte man, dass zu verschiedenen Zeiten im Laufe des 20. Jahrhunderts die Ärzteschaft und weite Teile der Gesellschaft sich immer wieder absolut einig waren darüber, dass gewisse sexuelle Praktiken vollkommen unakzeptabel sind, darunter Masturbation, Oralsex, Analsex, jugendliches Rumgeknutsche, Homosexualität und Sex zwischen Angehörigen verschiedener Rassen.
    Ein Bestandteil unseres Gehirns ist der bewusste, denkende Kortex, der die Fähigkeit besitzt, über die menschliche Sexualität nachzudenken und sich sein eigenes Urteil zu bilden. Das gehört zu den Freuden des Menschseins – selbst herausfinden zu können, was man mit dem einzigartigen Muster an Reizen anfangen soll, mit dem die Natur und unsere Erfahrung uns ausgestattet haben. Wir können unsere geheimen Wünsche annehmen, ohne zu deren Sklaven zu werden. Vielleicht möchte der eine seinen Vorlieben lieber im stillen Kämmerlein nachgehen, während der andere

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