Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
einfallsreich und kreativ wie das Sushi im Tokioter Stadtteil Ginza oder die harmonischen Melodien der Beatles. Diese Illusionen legen ein Geheimnis offen, das sämtliche erotische Erfahrungen betrifft: nämlich dass das, was sämtliche sexuellen Reize letzten Endes zu einer einzigen Erfahrung vereint, unsere Vorstellungskraft ist.
Viele sind der Ansicht, dass, wenn wir unser Begehren auf bestimmte biologische Reize reduzieren, wir dem Sex seine Magie rauben. Doch indem wir genau bestimmen, welche Reize auf uns wirken, sorgen wir für eine Befreiung und lernen die Magie viel besser schätzen. Ein Penis und ein weiblicher Körper können mittels Zauberei in der männlichen sexuellen Vorstellungskraft vereint werden, um etwas völlig Neues zu schaffen. Dominante Männer und unwiderstehliche Frauen werden durch die erotische Kunstfertigkeit des weiblichen sexuellen Denkens überzeichnet, sodass spannende und aufregende Geschichten von Vampiren und Dämonen entstehen.
Indem wir uns die Software unseres sexuellen Denkens genau ansehen, lernen wir letzten Endes die wahre Natur des menschlichen Begehrens kennen und schätzen. Es gibt keine absolute, einheitliche » männliche « oder » weibliche Sexualität « , sondern vielmehr eine Reihe von geschlechtsspezifischen Softwarekomponenten, die abhängen von den Launen der Natur sowie von persönlichen Erfahrungen. Jeder von uns reagiert auf ein ganz einzigartiges Muster von sexuellen Reizen – einige davon männlich, einige weiblich, einige angeboren, wieder andere flexibel. Reize können sich verändern, umkehren, wandeln, sodass sich endlose Variationen sexueller Identität ergeben, die sich jeder simplen Kategorisierung entziehen. Doch es sind die sexuellen Reizmechanismen, eine begrenzte Zahl von eindeutigen, naturgegebenen Reizmerkmalen, die für die Lust am Sex verantwortlich sind.
Und diese unsere Reizmechanismen machen uns frei, auch wenn wir an sie gebunden sind.
Fazit : Happy End oder Märchen?
Verschieden und doch gleich.
Roy Baumeister, Sozialpsychologe
Da wir nun endlich wissen, was Milliarden anderer Leute auf den Zinken ihrer Gabel haben, lassen sich ein paar interessante Rückschlüsse ziehen. Am meisten Mut macht der folgende: Wenn Sie eine Frau sind, dann sind Sie, ganz gleich, wie Sie aussehen – dick oder dünn, Körbchengröße A oder Doppel-E, Mutter oder Großmutter – für eine große Anzahl von Männern gewiss das sexuelle Ideal und die tollste erotische Fantasie. Ähnliches gilt für die Herren: Ganz gleich was für einen Charakter Sie haben – aggressiv oder friedliebend, geistreich oder stoisch, reich oder mittellos, abgehärtet oder eher weichlich –, in jedem Fall gibt es zahlreiche Frauen, die sich in Sie verlieben könnten, und wenn diese Liebe erwidert wird, würden sie sich auch heftig nach Ihnen verzehren.
Einige von uns tun sich vielleicht etwas schwerer als andere, den passenden Sexualpartner zu finden, und unter Umständen erwidert der, den wir am attraktivsten finden, unsere Gefühle gar nicht. Sexuelle Anziehung bringt vielleicht nicht immer nur Paare hervor, die auf lange Sicht zusammenpassen. Zum Glück bietet das Internet – das zudem Millionen verschiedener sexueller Abnormitäten bedient – unzählige neue Wege, jemanden zu finden, dessen Wünsche und Sehnsüchte sich mit den unseren decken.
Warum aber bringt die menschliche Sexualität so verschiedenartige Erscheinungsformen wie Homosexualität, Bisexualität und Transsexualität neben der als Norm geltenden Heterosexualität hervor? Im Laufe der vergangenen Jahrhunderttausende hat sich die Gestaltung des weiblichen Gehirns immer weiter von der des männlichen Gehirns entfernt, um mit den verschiedenen Herausforderungen klarzukommen, denen sich jedes Geschlecht stellen muss: Für Frauen ist es die Notwendigkeit, Investitionen langfristig zu planen, bei Männern ist es das Erreichen eines gewissen gesellschaftlichen Status. Doch da sich die Software des männlichen Gehirns immer mehr von der weiblichen Software zu unterscheiden begann, ergaben sich auch ganz neue Möglichkeiten von Störungen bei der Herausbildung der neuronalen Verknüpfungen. Bisweilen weist eine weibliche Software dann auch männliche Komponenten auf, manchmal ist die Software eines Mannes mit weiblichen Bestandteilen ausgestattet. Die Kluft, die das weibliche und das männliche Denken voneinander trennt, ist verantwortlich für all die wundersamen Ausprägungen menschlicher
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