Klick! Mich! An! - Gaddam, S: Klick! Mich! An! - A Billion Wicked Thoughts
Physiologie, Psychologie und Literatur, kombiniert mit einer kulturellen Analyse, geschrieben mit einer Mischung aus Sorgfalt und Scharfsinn. Dieses Werk wurde zum Vorbild sämtlicher nachfolgender Bücher, welche die Evolution heranzogen, um menschliche Verhaltensweisen zu erklären, insbesondere auch für das meinige. « Zum allerersten Mal wurde hier das menschliche Begehren in die theoretischen Grundlagen der Evolutionsbiologie mit einbezogen. Dieser theoretische Ansatz unterschied sich maßgeblich von Alfred Kinseys Studien, die auf reiner Beobachtung basierten.
Während Kinsey und der Großteil der Untersuchungen zum Thema Sex beschrieben, worauf Männer und Frauen stehen, versuchte Symons zu klären, warum Männer und Frauen auf so unterschiedliche Dinge stehen.
Die delikaten Details
Menschen finden die unterschiedlichsten Nahrungsmittel schmackhaft: Bananen, Austern, Milch, Speck, Erdnüsse, Sardellen, Zucchini. Und das ist lediglich eine kleine Auswahl an natürlichen Produkten. Die Gänge der heutigen Supermärkte quellen über von einer Fülle an vorgefertigten Lebensmitteln, wie Kartoffelrösti oder Fertigpizza. Wenn man sich mit einer derart verblüffenden Vielfalt an kulinarischen Genüssen konfrontiert sieht, könnte man geneigt sein zu behaupten, dass sich das alles unmöglich auf ein paar wenige Geschmachsrichtungen reduzieren lässt.
Doch die Geschmackssoftware in unserem Gehirn reagiert tatsächlich auf nicht mehr als fünf bestimmte Anreize: süß, salzig, sauer, herzhaft (auch Umami genannt) und bitter. (Einige Forscher führen zudem noch fettig und metallisch an.) Jede dieser Geschmacksqualitäten wird von einer bestimmten Nervenbahn verarbeitet, löst dann ein spezifisches subjektives Erlebnis aus und erfüllt eine eigene evolutionsbedingte Funktion. Unser süßer Geschmackssinn beispielsweise identifiziert Zucker, der für uns eine wertvolle Energiequelle darstellt. Folglich hat sich unsere Geschmackssoftware dahingehend entwickelt, dass wir Süßes als begehrenswert und lohnend empfinden. Mittels unseres Geschmackssinns für Bitteres erkennen wir alkaloide, die oft in Verbindung mit giftigen Pflanzen auftreten. Daher hat sich die Geschmackssoftware so entwickelt, dass wir Bitteres als unangenehm empfinden.
Selbstverständlich ist unsere Geschmackssoftware höchst anpassungsfähig. Auch wenn sämtliche Lebensmittel sich auf eine Handvoll Geschmacksqualitäten reduzieren lassen, sind die Geschmackskombinationen, die wir am liebsten mögen, sowohl von der Kultur als auch von unserer persönlichen Erfahrung beeinflusst. Wir stehen auf Schweinekoteletts oder Currys, weil unsere Mütter diese Speisen gern gekocht haben. Die wenigsten Amerikaner mögen geschmorte Ochsenzunge, weil sie Derartiges in ihrer Kindheit nie zu essen bekamen, während es auf den Philippinen ein beliebtes Gericht ist. Studenten ernähren sich häufig von Hot Pockets oder ähnlichen Fertigprodukten, weil sie meist billig und einfach zuzubereiten sind. Wir können uns an bittere Nahrungsmittel wie Kaffee oder Oliven gewöhnen. Aber es gibt keine Kultur, in der man mit Zimt bestreute Abfälle zu schätzen wüsste.
Nahrung ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass unser Gehirn eine unendliche Vielzahl von Stimuli schätzen kann, indem es sich einer begrenzten Anzahl an Reizauslösern bedient. Dies ist möglich, weil Geschmacksanreize sich miteinander verbinden, um verschiedene Geschmacksqualitäten zu erzeugen. Eine schokolierte Mandel vereint süße und bittere Geschmacksanreize, während Dillgurken zugleich sauer und salzig sind. Menschen gewöhnen sich an die komplexesten Geschmackskombinationen, wie beispielsweise Wein mit Kaviar.
Wir gehen davon aus, dass die für das sexuelle Begehren zuständige Software ganz ähnlich funktioniert. Genau wie man sämtliche Lebensmittel auf eine begrenzte Anzahl von Geschmacksqualitäten reduzieren kann, die unsere Geschmackssoftware aktivieren, lässt sich auch unser sexuelles Begehren in eine begrenzte Anzahl von sexuellen Anreizen untergliedern, die unsere Begehrenssoftware in Gang setzen. Die Idee, unser Gehirn verfüge über angeborene Mechanismen, die darauf ausgelegt sind, spezifische sexuelle Anreize auszumachen, stammt ursprünglich von Donald Symons. » Es sieht so aus, als hätte der Mensch psychologische Mechanismen entwickelt, die Anreize in Bezug auf ihren Fortpflanzungswert herausfiltern und bewerten können. Diese sind unabhängig von den Präferenzen anderer
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