Klonk!
wand sich stromaufwärts an den Schiffen vorbei. Bei den Docks ging es immer sehr beengt zu, und die Straße war eine Hindernisstrecke aus Ballen, Stricken und Kistenstapeln, mit einem Streit alle zehn Meter. Doch Mumm war von Natur aus ein Läufer und kannte alle Möglichkeiten, in den verkehrsreichen Straßen der Stadt voranzukommen. Er wich aus und sprang, schlängelte und wand sich durch Lücken, drängelte und rempelte. Ein Seil brachte ihn zu Fall, und nach einer schnellen Rolle vorwärts stand er wieder. Ein Stauer stieß gegen ihn. Mumm streckte ihn mit einem Kinnhaken nieder und lief noch schneller, für den Fall, dass Kumpel des Mannes in der Nähe weilten.
Dies war wichtig
…
Ein glänzender Vierspänner bog auf die Affenstraße; zwei Diener hielten sich hinten fest. Mumm legte einen verzweifelten Sprint ein, streckte die Hand nach einem Griff aus und zog sich zwischen den beiden erstaunten Lakaien nach oben auf das schwankende Dach. Auf der anderen Seite kletterte er hinunter und sank neben dem jungen Fahrer auf die Sitzbank.
»Stadtwache«, sagte er und zeigte seine Dienstmarke. »Fahr weiter, geradeaus!«
»Aber ich muss gleich links abbiegen…«, begann der junge Mann.
Mumm achtete nicht auf ihn. »Und lass sie ein bisschen die Peitsche spüren. Dies ist wichtig!«
»Oh, gut! Eine todesmutige Hochgeschwindigkeitsjagd?«, fragte der Kutscher mit steigendem Enthusiasmus. »
Gut
! Dafür bin ich genau der Richtige! Du hast den rechten Mann gefunden, Herr. Weißt du, dass ich diese Kutsche fünfzig Meter weit auf zwei Rädern rollen lassen kann? Aber die alte Frau Robinson hat das nicht gern. Die rechte oder linke Seite, wie du willst! Hüah! Hüah!«
»Es genügt, wenn du…«, begann Mumm, als die Peitsche knallte.
»Der Trick besteht darin, die Pferde dazu zu bringen, auf zwei Beinen zu laufen. Eigentlich ist es mehr ein Hüpfen, könnte man sagen«, fuhr der Kutscher fort und drehte die Mütze, um den Luftwiderstand zu verringern. »He, möchtest du mein Wheelie sehen?«
»Nicht unbedingt«, sagte Mumm und blickte nach vorn.
»Bei meinem Wheelie lassen die Hufe ordentlich Funken sprühen, das kann ich dir sagen! Hüah!«
Die Umrisse verschwammen. Weiter vorn führte normalerweise eine Drehbrücke zum Zwei-Halbe-Dock auf der anderen Seite.
Normalerweise…
Diesmal war die Drehbrücke zur Seite gedreht. Mumm sah die Masten eines Schiffes, das aus dem Dock in den Fluss gelassen wurde.
»Oh, mach dir darüber keine Sorgen, Herr!«, rief der Kutscher neben ihm. »Wir sausen am Kai entlang und springen!«
»Mit einem Vierspänner kann man keinen Zweimaster überspringen, Mann!«
»Ich wette, zwischen den Masten geht das, Herr! Hüah! Hüah!«
Vor der Kutsche liefen Männer umher und versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Mumm schob den jungen Mann beiseite, griff nach den Zügeln, trat mit beiden Füßen auf den Bremshebel und
zog.
Die Räder blockierten. Die Pferde begannen sich zu drehen. Die Kutsche rutschte; von den Metallbeschlägen der Räder flogen Funken, und es kreischte gequält. Die Pferde drehten sich noch etwas mehr. Die Kutsche geriet ins Schleudern und zog die Pferde mit sich – es sah fast aus wie bei einem Rummelplatzkarussell. Die Hufe hinterließen Spuren aus Feuer auf dem Kopfsteinpflaster. An dieser Stelle ließ Mumm alles los, hielt sich mit der einen Hand an der Sitzbank fest, mit der anderen an der Armlehne, schloss die Augen und wartete darauf, dass der Lärm aufhörte.
Zum Glück hörte er tatsächlich auf. Nur ein kleines Geräusch blieb: ein hartnäckiges Pochen gegen das Kutschendach, verursacht vermutlich von einem Gehstock. Die nörgelnde Stimme einer älteren Frau erklang. »Johnny? Bist du wieder zu
schnell
gefahren, junger Mann?«
»Ein Schmugglerdreher!«, hauchte Johnny und blickte zu den vier dampfenden Pferden, deren Köpfe nun in die Richtung zeigten, aus der sie gekommen waren. »Ich bin
beeindruckt
!«
Er wandte sich Mumm zu, der nicht mehr da war.
Die Männer beim Schiff hatten beim Anblick des heranrasenden Vierspänners ihre Seile fallen lassen und waren weggelaufen. Der Zugang zum Dock war schmal. Ein Mann konnte leicht an einem Seil emporklettern, übers Deck laufen und sich auf der anderen Seite zum Kopfsteinpflaster hinunterhangeln. Und das hatte ein Mann gerade getan.
Mumm lief wieder und sah, dass die Schlechte Brücke ein Problem darstellte. Ein überladener Heuwagen hatte sich zwischen den schiefen Häusern zu beiden Seiten der
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