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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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dort keine Leichen finden, bekommen wir Schwierigkeiten.«
    »Kein Zweifel. Wussten deine Jungs,
wonach
sie gegraben haben?«
    »Nein, Herr. Sie bekamen einfach nur Anweisungen von den dunklen Zwergen. Und verschiedene Gruppen gruben in verschiedene Richtungen. Und zwar ziemlich weit. Bis zum Geldfallenweg und zur Ättermützenstraße, glauben sie.«
    »Das ist ein großes Stück von der Stadt!«
    »Jaherr. Und da gab es etwas Sonderbares.«
    »Ich bin ganz Ohr, Hauptmann«, sagte Mumm. »An sonderbare Dinge sind wir inzwischen gewöhnt.«
    »Dann und wann mussten alle aufhören zu arbeiten, und die fremden Zwerge lauschten an den Wänden, mit einer Art großem Hörrohr. Sally hat so etwas gefunden, als sie dort unten war.«
    »Sie lauschten? An Schlamm? Was hofften sie zu hören? Singende Vürmer?«
    »Das wissen die Zwerge nicht, Herr. Vielleicht lauschten sie nach eingeschlossenen Grubenarbeitern. Ich schätze, das ergibt einen Sinn. Beim Graben stoßen die Zwerge immer wieder auf altes Mauerwerk. Es könnte also sein, dass andere Gräber irgendwo festsitzen, wo es Luft gibt.«
    »Aber wohl kaum genug Luft für Wochen. Und warum haben sie in verschiedene Richtungen gegraben?«
    »Es ist ein Rätsel, Herr. Aber wir kommen der Sache bald auf den Grund. Alle sind voller Eifer.«
    »Gut. Aber spiel die Bedeutung der Wache herunter. Dies ist eine Gruppe besorgter Bürger, die versuchen, nach dem Bericht über ein Minenunglück ihre Familienangehörigen zu finden. Die Wächter helfen ihnen nur dabei.«
    »Du meinst ›Denk daran, dass du ein Zwerg bist‹, Herr?«
    »Ja, genau«, bestätigte Mumm. »Danke dafür, Karotte. Und jetzt gehe ich los, um eine Legende zu besuchen, die einen sehr sauberen Namen hat.«
    Als er aufbrach, bemerkte er das Zeichen der Rufenden Dunkelheit. Die Getränkekarte des Rosaroten Kätzchenklubs stand auf einem Regal am Fenster, wo sie maximales Licht bekam. Sie glühte. Vielleicht lag es daran, dass die Glänzende-Rote-Lippen-Brause so abgebildet war, dass man sie selbst bei schlechtem Licht auf der anderen Seite der überfüllten Bar noch sehen konnte, aber sie schien über den ach-so-komischen Cocktailnamen wie Nur Sex, Jede Menge Kätzchen und Hirnspüler zu schweben, die im Vergleich dazu blass und unwirklich erschienen.
    Jemand – beziehungsweise mehrere Personen, wie es aussah – hatte Kerzen davor entzündet, um die Karte vor der Nacht zu schützen.
    Sie darf nicht im Dunkeln sein, dachte Mumm. Leider gilt das nicht für mich.
     

     
    Z eiger & Zappel war staubig. Staub war praktisch das Grundmotiv des Ladens. Mumm glaubte, tausendmal daran vorbeigegangen zu sein. So ein Laden war es – man ging daran vorbei. Staub und tote Fliegen klebten an dem kleinen Fenster, das trotzdem trüben Blick auf große Steine gewährte, die von Staub bedeckt waren.
    Die Klingel über der Tür bimmelte staubig, als Mumm den düsteren Laden betrat. Das Geräusch verklang, und es folgte das deutliche Gefühl, dass damit der Spaß für heute vorbei war.
    Dann gebar die schwere Stille in der Ferne ein Schlurfen. Wie sich herausstellte, stammte es von einer sehr alten Frau, die kurz darauf erschien und, auf den ersten Blick betrachtet, ebenso staubig wirkte wie die Steine, die sie, vermutlich, verkaufte. Selbst daran zweifelte Mumm. In Läden wie diesem galt der Verkauf von Handelsware als Verrat heiligen Vertrauens. Wie um dies zu betonen, trug die Frau eine Keule mit Nägeln drin.
    Als sie nahe genug für ein Gespräch herangekommen war, sagte Mumm: »Ich bin gekommen, um…«
    »Glaubst du an die Heilkraft von Kristallen, junger Mann?«, schnappte die Alte und hob drohend die Keule.
    »Was? Welche Heilkraft?«, erwiderte Mumm.
    Die Frau lächelte verrückt und ließ die Keule sinken.
    »Gut«, sagte sie. »Wir legen Wert darauf, dass unsere Kunden ihre Geologie ernst nehmen. In dieser Woche haben wir etwas Trollit.«
    »Gut, aber ich…«
    »Es ist das einzige Mineral, das rückwärts in der Zeit reist, weißt du.«
    »Ich möchte Herrn Schein sprechen«, brachte Mumm hervor.
    »Herrn wen?«, fragte die Alte und wölbte eine Hand an ihrem Ohr.
    »Herrn Schein«, erwiderte Mumm, dessen Zuversicht nachzulassen begann.
    »Hab nie von ihm gehört, junger Mann.«
    »Er, äh, gab mir dies«, sagte Mumm und zeigte ihr die beiden Geodenhälften.
    »Amethystkristalle, sehr gute Exemplare«, sagte die Alte. »Ich biete dir sieben Dollar.«
    »Bist du, äh, Zappel oder Zeiger?«, fragte Mumm und sah darin seinen

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