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Klonk!

Klonk!

Titel: Klonk! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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schneller zu finden, als es dir sonst möglich wäre. Denk über das nach, was du weißt, Kommandeur. Und in der Zwischenzeit… Wie wäre es mit einem kleinen Spiel?«
    Herr Schein griff nach einem Kasten neben seinem Stuhl und drehte ihn über dem Tisch um.
    »Dies ist Klonk, Herr Mumm«, sagte er, als kleine Steinfiguren über das Brett tanzten. »Zwerge gegen Trolle. Acht Trolle und zweiunddreißig Zwerge, die für immer ihre kleinen Schlachten austragen, in einem Koomtal aus Pappe.« Er begann damit, die Figuren aufzustellen. Seine Hände in den schwarzen Handschuhen bewegten sich untrollisch schnell.
    Mumm schob seinen Stuhl zurück. »Danke für das Gespräch, Herr Schein, aber du gibst mir nur weitere Rätsel…«
    »
Setz
dich, Kommandeur.« Auf den Schullehrerklang in der ruhigen Stimme reagierten Mumms Beine sofort – sie gaben nach, wodurch er wieder auf den Stuhl sank. »Gut«, sagte Herr Schein. »Acht Trolle, zweiunddreißig Zwerge. Die Zwerge beginnen immer. Ein Zwerg ist klein und schnell und kann in jeder Richtung eine beliebige Anzahl von Feldern weit laufen. Ein Troll kann in jeder Richtung nur
ein
Feld weit gehen – weil wir dumm sind und die Keule hinter uns herziehen, wie man weiß. Es gibt noch andere mögliche Züge, aber was erkennst du bisher?«
    Mumm versuchte, sich zu konzentrieren. Es fiel ihm schwer. Dies war ein Spiel, nicht die
Wirklichkeit.
Und die Antwort war so offensichtlich, dass es nicht die richtige sein konnte.
    »Es
sie
h
t
so aus, als müssten die Zwerge jedes Mal gewinnen«, sagte er.
    »Ah, natürlicher Argwohn, das
gefällt
mir«, erwiderte Herr Schein. »Bei den besten Spielern sind die Trolle ein wenig im Vorteil. Das liegt vor allem daran, dass ein Troll unter den richtigen Umständen erheblichen Schaden anrichten kann. Übrigens, was machen deine Rippen?«
    »Jetzt geht es ihnen besser, herzlichen Dank«, sagte Mumm verdrießlich. Er hatte sie für zwanzig angenehme Minuten vergessen; jetzt taten sie wieder weh.
    »Gut. Ich bin froh, dass Ziegel bei Detritus ist. Er hat ein gutes Gehirn, wenn man ihn dazu bringen kann, es nicht jede halbe Stunde mit irgendetwas zu schmoren. Zurück zu unserem Spiel… Vorteile für eine Seite sind nicht weiter wichtig, denn ein vollständiges Spiel besteht aus
zwei
Schlachten. In der einen übernimmt man den Part der Zwerge, in der anderen den der Trolle. Wie nicht anders zu erwarten, fällt es Zwergen leicht, in die Rolle der Zwerge zu schlüpfen, und Ähnliches gilt für die Trolle. Aber um zu
gewinnen,
muss man beide Seiten spielen. Anders ausgedrückt: Man muss imstande sein, wie der alte Feind zu denken. Ein wirklich geschickter Spieler… Sieh dich um, Kommandeur. Dort drüben spielt mein Freund Phyllit gegen Nils Maushammer.«
    Mumm drehte den Kopf. »Worauf soll ich achten?«, fragte er.
    »Auf alles.«
    »Nun, der Troll dort scheint einen großen Zwergenhelm zu tragen…«
    »Ja, den hat er von einem Zwergenspieler bekommen. Und er spricht einigermaßen Zwergisch.«
    »Er trinkt aus einem Horn, wie Zwerge…«
    »Er hat sich eins aus Metall anfertigen lassen! Trollbier würde sich durch gewöhnliches Horn fressen. Nils kann einen großen Teil des trollischen Historiengesangs singen. Sieh dir Gabbro an, dort. Ein guter Trolljunge, aber er weiß praktisch alles über das Kampfbrot der Zwerge. Ich glaube, auf dem Tisch vor ihm liegt ein Bumerang-Croissant. Das natürlich rein zeremoniellen Zwecken dient. Kommandeur?«
    »Hmm?«, fragte Mumm. »Was?« Ein zart gebauter Zwerg an einem der Tische beobachtete ihn, als wäre er eine Art faszinierendes Ungeheuer.
    Herr Schein lachte leise. »Um den Feind zu studieren, muss man unter seine Haut kriechen. Wenn man unter seiner Haut steckt, beginnt man damit, die Welt durch seine Augen zu sehen. Gabbro spielt die Zwergenseite so gut, dass sein Trollspiel darunter leidet. Er möchte nach Kupferkopf, um dort von einem der Klonkmeister der Zwerge zu lernen. Ich hoffe, dass er seine Absicht in die Tat umsetzt; die Meister werden ihn lehren, wie ein Troll zu spielen. Keiner dieser Jungs war gestern Abend betrunken auf der Straße, um zu kämpfen. Und so tragen wir Berge ab. Wasser tropft auf Stein, löst und entfernt. Es verändert die Welt, Tropfen für Tropfen. Wasser tropft auf einen Stein, Kommandeur, Wasser fließt tief im Boden und sprudelt an unerwarteten Stellen empor.«
    »Ich glaube, ein Tropfen genügt nicht, um die Welt zu verändern«, sagte Mumm. »Dazu braucht man einen

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