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Klotz, Der Tod Und Das Absurde

Titel: Klotz, Der Tod Und Das Absurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Klier
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Wir wünschen Ihnen viel Erfolg«, schloss Huber
die Lagebesprechung.
    Auf dem Weg zu seinem Büro beschlich Klotz das diffuse Gefühl, dass
er doch noch irgendetwas hatte fragen wollen. Er überlegte, was es gewesen sein
konnte, kam aber nicht drauf.
    »Oh, hoppla! Entschuldigung, Herr Hauptkommissar«, riss ihn Leonie
Zangenberg aus seiner fruchtlosen Reflexion.
    »Schon gut, schon gut.«
    Gedankenverloren schlappte er weiter den Gang entlang. Es war
wichtig gewesen, ging es ihm durch den Kopf, sehr wichtig sogar, was er da
versäumt hatte zu sagen. Da war nur dieser bescheuerte Lackner dran schuld,
dass ihm das jetzt nicht mehr einfiel. Hatte ihn mit seinen beknackten Titten
total abgelenkt. Wie alt war er eigentlich, dass er sich an dem pubertären
Geschmier von diesem Pathologen hatte aufgeilen können?
    »Gratuliere!«
    »Wozu?«, fragte Escherlich nach.
    »Na, zu dieser Sache mit dem Jahresbericht«, präzisierte Klotz und
schloss die Tür des Büros.
    »Ach das.«
    Escherlich, der die Weihnachtsstaffage von seinem Schreibtisch
genommen hatte und gerade in den Papierkorb warf, gähnte gelangweilt. Klotz
drehte sich um, blickte auf die Kaffeemaschine und wunderte sich, dass da noch
nichts kochte.
    Klotz schnupperte angewidert an einem angeschimmelten Kaffeefilter,
den sein Kollege offensichtlich vor den Feiertagen vergessen hatte, aus der
Aufhängevorrichtung zu entfernen. Er zog das Ding aus dem Apparat und hielt es
in Escherlichs Richtung.
    »Hör mal! So geht das aber nicht!«
    Escherlich zeigte sich unbeeindruckt. Nahm einen Zug von seiner
Zigarette. Als Klotz den verschimmelten Kaffeefilter in den Eimer fallen ließ,
machte ein transparenter Plastikmüllbeutel ein knisterndes Geräusch.
    Nachdem er sich die Hände gewaschen hatte, faltete er einen frischen
Filter auf, gab ihn in die Aufhängung. Kaffeepulver dazu. Wasser nicht
vergessen. Knopf gedrückt.
    Irgendwie war der Kerl heute komisch, fand Klotz. Escherlich war
aufgestanden und hatte die Kanne, in der sich erst zwei, drei Schluck Kaffee
befanden, aus der Maschine gezogen und sich eingeschenkt. Dann war er zum
Waschbecken gegangen, hatte sich kaltes Wasser auf den Kaffee gegossen und das
Ganze in einem Zug runtergestürzt. Seit mindestens einer halben Minute starrte
er jetzt völlig apathisch auf dieses Rocky-Poster an der Tür. Steht da wie der
Ochs vorm Berg, dachte Klotz. Dann registrierte er, dass es gerade geklopft
hatte.
    »Herein!«
    Es war Leonie Zangenberg. Und mit einem Mal verstand Klotz, warum
Lackner diese komischen Zeichnungen während der Lagebesprechung angefertigt
hatte. Da, wo vor den Weihnachtsfeiertagen nichts gewesen war, zeichneten sich
nun zwei große, pralle Brüste ab. Na, die gab’s wohl zur Bescherung, dachte
Klotz. Er war beinahe versucht, einen blöden Spruch zu bringen, wie »Das Obst
wird an der Kasse abgewogen, Leonie!«, hielt sich in letzter Sekunde aber noch
zurück.
    Klotz stand auf, nahm Escherlich die Kaffeetasse aus der Hand,
stellte sie auf Spüle und sagte: »Also, hopp! Los jetzt! Raus zu diesem
Fröhling. Bis später, Leonie!«
    »Was ist überhaupt mit dem Phantombild und der Täterbeschreibung,
die man uns aus Würzburg schicken wollte? Die hab ich heute Morgen vermisst.«
    Klotz stellte den Pappbecher auf die Ablage hinter die Frontscheibe
und fuhr los.
    »Welches Phantombild?«, fragte Escherlich.
    Sie fuhren gerade an der Stadtmauer entlang, auf Höhe des Spittlertorturms.
Dieser massive Rundturm und seine drei Gegenstücke, die an den Ecken der
rautenförmigen Mauer standen, welche die Nürnberger Altstadt begrenzte,
erinnerten Klotz irgendwie an sich selbst. Man nannte sie nämlich auch »dicke
Türme«. Im 16. Jahrhundert waren sie erbaut worden, um Kanonen und anderen
neuartigen Schusswaffen trotzen zu können.
    »Na gut. Dann müssen wir halt noch mal bei den Würzburger Kollegen
nachfragen«, knüpfte Klotz an seinen vorangegangenen Gedanken an, »übrigens,
was mir da noch einfällt. Eigentlich wollte dieser Fröhling ja heute Morgen bei
uns erscheinen, um mit unseren Technikern ein Phantombild von diesem
angeblichen Auftraggeber zu erstellen.«
    »Auftraggeber?«
    Escherlich stand auf dem Schlauch.
    »Der Kerl, der diesen Grabstein in Pyramidenform in Auftrag gegeben
haben soll.«
    »Ach so, ja. Seit ‘ner Weile muss ich da sowieso an was denken. Ist
vielleicht ein abwegiger Gedanke, aber trotzdem.«
    »Was denn?«
    »Wir haben da doch in Fürth eine Pyramide. Dieses Hotel.«
    »Ist die nicht

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