Knallharte Schale - Zuckersueßer Kerl
auf ihrer Unterlippe herum. „Versteh mich nicht falsch, Claire. Ich will dich nicht davon abhalten, aber hast du dir das Ganze gut überlegt?“
„Wie meinst du das?“
„Nun“, Liv rückte einen Stuhl beiseite und setzte sich darauf. „Ein Baby bedeutet viel Verantwortung ...“
„Liv, ich bin kein unreifer Teenager!“
„Ich weiß, aber als Alleinerziehende ...“
Mit einem Schnauben sah Claire an die Decke. „Meine Mom war auch alleinerziehend und hat sowohl meine Schwester als auch mich mit einem Job als Sekretärin durchs College gebracht. Mein Job ist sicher und sehr gut bezahlt.“
Noch immer runzelte Liv die Stirn. „Eigentlich dachte ich eher daran, dass du dich völlig allein um das Baby kümmern müsstest. Finanzielle Unabhängigkeit ist wichtig, aber es ist nicht alles.“
„Das weiß ich doch“, seufzte Claire schwer. „Glaub mir, es wäre mir hundertmal lieber, wenn ich einen wunderbaren Ehemann an meiner Seite hätte, der mich liebt und sich Kinder von mir wünscht, aber das habe ich nun einmal nicht. Länger will ich nicht warten und eventuell meine Chance verpassen, ein Kind zu bekommen.“
Anstatt darauf zu antworten, murmelte Liv verdrossen. „Ich verstehe die Männerwelt einfach nicht!“
„Frag’ mich einmal“, gluckste Claire, auch wenn ihr gar nicht danach war.
„Nein, ich meine, dass ich nicht verstehen kann, dass du nicht längst glücklich verheiratet bist! Alle Männer, denen du begegnest, sabbern den Boden voll ...“
„Liv“, ein wenig verlegen verdrehte sie die Augen. „Das stimmt nicht.“
„Und ob das stimmt! Schau’ dir doch nur mal die Partys in unserem Haus an, wenn das Team dabei ist. Kaum kommst du zur Tür rein, fallen den Jungs die Augen aus dem Kopf. Ich dachte, dass Blake einen Herzinfarkt bekäme, als du dieses schwarze Kleid und die hochhackigen Lackschuhe zu Levis Taufe getragen hast. Zu deiner hammermäßigen Figur und deinem hübschen Gesicht hast du zudem ein sehr kluges Köpfchen und einen geradezu perversen Sinn für Humor. Wenn Männer darauf nicht stehen, worauf denn dann?“
Claire zuckte mit der Schulter und schmiegte ihr Kinn auf Briannas Köpfchen. „Anscheinend auf irgendetwas Anderes.“
„Ach, Claire ...“
Liv war ihre beste Freundin, also konnte sie ihr problemlos gestehen, woran sie wirklich dachte. „Ich bin noch nie geliebt worden. Niemand zuvor hat mich wirklich geliebt. Ich komme mir wie ein Sexobjekt vor.“
Als ihre Freundin protestieren wollte, schüttelte sie sofort den Kopf. „Nein, Liv, du musst das nicht beschönigen. Ich weiß, dass es stimmt. Keiner der Männer, mit denen ich jemals zusammen war, würde mich als die Liebe seines Lebens bezeichnen. Und das tut weh.“
Seufzend beobachtete sie, wie Liv sich ihr gegenüber an den Küchentisch setzte und nach ihrer Hand griff. Sofort schossen ihr die Tränen in die Augen.
„Schätzchen ...“
„Woran soll es denn liegen, wenn nicht an mir?“ Sie schluckte die nächsten Tränen hinunter und klagte leise. „Brian und ich haben uns getrennt, weil er kein Interesse an einer ernsthaften Beziehung hatte, während ich gerne heiraten und Babys bekommen wollte. Und jetzt? Ein halbes Jahr nach unserer Trennung lernt er eine andere Frau kennen, heiratet sie und wird bald Vater. Es muss an mir gelegen haben, Liv.“
„Willst du mir damit sagen, dass du Brian immer noch liebst?“
Angesichts der geradezu erschrockenen Frage ihrer Freundin hob Claire den Kopf und schüttelte diesen. „Nein, ich habe schon lange keine Gefühle mehr für ihn. Außerdem mag ich Teddy. Die beiden passen gut zueinander. Es geht mir nur ums Prinzip.“
„Ich weiß, dass ich mich wiederhole, Claire, aber es gibt auch nette Männer. Du musst sie nur finden.“
„Warum soll ich sie finden wollen? Vielleicht möchte ich ja gefunden werden“, sie schüttelte resolut den Kopf. „Nein, ich will mich lieber um ein Kind kümmern, anstatt meine Zeit mit sinnlosen Verabredungen zu verschwenden, die zu nichts führen.“
„Julian hat mir von einem netten Kerl erzählt, der in der Marketingabteilung der Titans arbeitet.“
„Der letzte nette Mann, den ich kennengelernt habe, hat Nacktfotos von mir gemacht, als ich geschlafen habe.“
Claire deutete den Blick ihrer Freundin richtig. „Da siehst du, was für Freaks ich anziehe. Ist es denn zu viel verlangt, einen wirklich netten Mann treffen zu wollen, der weder perverse Neigungen noch eine Ehefrau oder Persönlichkeitsstörungen
Weitere Kostenlose Bücher