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Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas

Titel: Das Pete Buch 18 - Der Mann aus Texas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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Erstes Kapitel
    DER BESUCH AUS TEXAS
    Ein Idyll wie im Schlaraffenland — Zeiten sind das... ja Zeiten! — Ein Empfang wie im Wilden Westen — Halt! Sie dürfen doch das Gesetz nicht aufheben! — Die erste Kraftprobe mit der Obrigkeit — Die „Schrecklichen" wackeln schrecklich mit den Köpfen — Der Kleine im Schwitzkasten — Wozu ein Holzstoß gut sein kann — Wir versichern Gott und die Welt — Solchen Leuten muß man nur mit Tricks kommen — Raubtierjagd mit Hindernissen — Auf die Bäume, ihr Affen! — Ein Tiger macht auch „Starke" schwach — Klugheit ist doch der bessere Teil der Tapferkeit —

    Hilfssheriff John Watson, das stellvertretende „Auge des Gesetzes" von Somerset, lag in einem Schaukelstuhl und schlief. Es war um die vierte Nachmittagsstunde. Die Sonne stand hoch am blauen Himmel, und im Town herrschte reges Leben und Treiben, aber das stellvertretende Gesetz machte dennoch die Augen zu ... Wahrscheinlich, weil ihn die Sonne blendete.
    Der Schaukelstuhl stand im Garten seines Häuschens unter einem schattenspendenden Holunderbaum. Mr. Watson hatte die Hände auf dem Bauch gefaltet, die Beine lang von sich gestreckt und den Mund weit geöffnet. Es fehlten nur noch die gebratenen Täubchen, die ihm da hinein flogen, dann könnte man glauben, im Schlaraffenland und nicht in Arizona zu sein.

    Er schnarchte so fürchterlich, daß das Pferd eines Cowboys, der gerade die Hauptstraße herunter geritten kam, scheu wurde und wie vom Teufel gehetzt davon-galoppierte. Der Cowboy, ein gewisser James Brook von der Osborne-Ranch, sauste im großen Bogen aus dem Sattel und landete im Staub der Straße.
    „All devils", knurrte der Mann, nachdem er seine Knochen wieder zusammengelesen hatte, „was war denn das? Welches Rindviech hat meinen Gaul scheu gemacht?"
    „Das ist Beamtenbeleidigung", rief ihm eine helle Jungenstimme zu, „so was dürfen Sie nicht sagen, Mr. Brook."
    Der Cowboy sah sich wütend um. Auf einem Zaun sah er einen kleinen Bengel sitzen, den er sofort als Joe Jemmery, den Sohn des Schneidermeisters, erkannte.
    „Joe", drohte James Brook, „sei nicht so frech, Boy. Ich hole dich gleich vom Zaun und zieh dir das Fell über die Ohren!"
    „Frech? Ich bin doch nicht frech, Mr. Brook", grinste der Kleine. „Im Gegenteil, ich sagte die Wahrheit. Wenn Sie, wie ich, auf dem Zaun sitzen würden, könnten Sie sich davon überzeugen."
    „Das werden wir gleich haben", sagte der Cowboy. Er machte eine Flanke und saß im nächsten Augenblick neben Joe.
    „Na?" griente der, „was sagen Sie jetzt?"
    James Brook sagte zuerst einmal gar nichts. Voller Verwunderung sah er in den Garten, wo er unter dem Holunderbaum das Idyll wie im Schlaraffenland entdeckte.

    „Himmel!" Er kratzte sich den Kopf. „Und ich dachte, das wäre der Motor der Sägemühle."
    „Ja, Mr. Brook", lachte Joe, „wenn man mit Schnarchen Geld verdienen könnte, wäre John Watson längst ein reicher Mann. Keiner schnarcht so laut und so lange wie unser guter Hilfssheriff. Man müßte mal in den Staaten einen „Schnarchwettbewerb" veranstalten. Watson bekäme bestimmt den ersten Preis."
    „Quatsch!" brummte der Cowboy. „Dem werde ich es zeigen. Schläft am hellen Nachmittag. Wozu bezahlen wir einen Hilfssheriff, wenn er doch nur dauernd schläft? Der Kerl macht sich auf unsere Kosten einen faulen Tag. Moment, ich werde ihm--"
    „Um Gottes willen", schrie Joe, „was wollen Sie tun?"
    Der Cowboy hatte in aller Seelenruhe seinen Colt gezogen und hielt die schwarze Öffnung nun direkt auf den Kopf des Sheriffs.
    „Machen Sie sich nicht unglücklich, Mr. Brook", flehte Joe Jemmery, „wenn Sie John Watson abknallen--"
    „Sei still, du Dreikäsehoch, solche Tagediebe muß man--"
    „Krach!" — Der Colt hatte gesprochen! Eine feine Rauchfahne wehte über den Garten hin. Joe Jemmery sah nichts mehr davon. Vor lauter Schreck war er vom Zaun gefallen. James Brook lachte laut auf und steckte den Colt wieder in das Holfter, schob seinen breitrandigen Hut in den Nacken und stelzte die Straße hinunter. Joe sah ihm entsetzt nach. Wie mochte der jetzt hinter dem Zaun aussehen?
    Der Kleine nahm allen Mut zusammen und kletterte wieder auf die Mauer. Und was sah er? — Nichts sah er! Der Schaukelstuhl, in dem vor wenigen Sekunden noch John Watson geschlafen hatte, war leer.
    Aber wo war das Gesetz nur geblieben? Joe riß die Augen auf, so weit er konnte, aber von John Watson war weit und breit nichts zu entdecken. Eigenartig,

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