Knight 02 - Stuermisches Begehren
Glenwood warten?“ Mit einem ausdruckslosen Lä- cheln hielt er die Tür auf und trat beiseite.
Misstrauisch schaute Bardou ihn an und betrat die Ein- gangshalle, und dann ging rings um ihn ein Feuerwerk los, als ihn ein mächtiger Schlag am Kopf traf. Er fiel zu Boden, überrumpelt und viel zu benommen, um nach seiner Waffe zu greifen, und dann stand Lucien Knight über ihm und zielte ihm mit einer geladenen Pistole direkt zwischen die Augen. Bardous Blick wanderte vom Pistolenlauf hinauf zu den mörderischen silbergrauen Augen, die ihn in glühendem Hass förmlich durchbohrten. „Bonjour, Monsieur Bardou“, sagte Lucien und lächelte bitter. „Wie schön, Sie wiederzu- sehen.“
Er wollte aufstehen, doch Lucien schlug ihm ins Gesicht, genau wie Bardou es bei ihm getan hatte. Bardou begann zu fluchen und wurde gleich darauf heftig in die Rippen getre- ten. Er rollte sich auf dem Fußboden zusammen und blickte zu seinem ehemaligen Gefangenen auf. Plötzlich hatte er Angst. Sein Herz hämmerte, sein Atem ging schwer. Er wischte sich das dünne Rinnsal Blut aus dem Mundwinkel. „Stehen Sie auf“, knurrte Lucien.
Bardou merkte, wie sehr sein Feind sich zusammenreißen musste. Vorsichtig richtete er sich auf und betrachtete die Männer, die alle die Pistole auf ihn gerichtet hatten.
„Treten Sie von der Tür zurück!“ befahl Lucien.
Bardou knirschte mit den Zähnen. In ihm loderte der Hass auf, doch er gehorchte. Der junge „Butler“ schlug die Tür zu. Lucien trat näher und hielt Bardou die Pistole an die Schlä- fe.
„Jenkins, legen Sie ihm Eisen an. Keine Bewegung, Bar- dou, sonst zerfetzt Ihnen diese Kugel den Schädel.“
Bardou wurde schwindelig. Er konnte nicht zulassen, dass sie ihn fesselten, sonst wäre er verloren. Während die Sekun- den verstrichen und der junge Mann sich ihm vorsichtig mit ein paar Handeisen näherte, überlegte Bardou fieberhaft, wen er angreifen sollte. Mit Knight waren es fünf. Selbst der Butler bedrohte ihn mit einer Pistole. Wutschnaubend stand Bardou da. Er weigerte sich einfach zu akzeptieren, dass es aus war. Warnend starrte er den jungen Mann an, der ihn in Eisen legen sollte, und dann kam plötzlich seine Rettung die Treppe hinunter.
„Karl! Lucien! Was hat das alles zu bedeuten?“ fragte Ca- ro schockiert, nur noch wenige Stufen vom Erdgeschoss ent- fernt.
„Caro, halt dich zurück“, warnte Lucien sie.
„Hilf mir, meine Liebe!“ keuchte Bardou. „Ruf diesen ei- fersüchtigen Narren zurück, bevor er abdrückt!“
„Lucien, bist du verrückt geworden? Legt alle sofort die Waffen nieder! In diesem Haus wohnt ein Kind. In meinem Haus werden keine Waffen gezogen!“ Bardou starrte sie mit neuer Hoffnung an.
„Bleib stehen!“ befahl Lucien ihr, als sie die restlichen Stufen heruntergeeilt kam. „Caro, nein!“ brüllte er und streckte die Hand aus, um sie zurückzuhalten, doch es war zu spät.
Bardou packte sie bei den Haaren und zerrte sie zu sich he- rüber. Sie kreischte auf, aber bevor irgendjemand ihn daran hindern konnte, hatte er die Pistole schon gezückt und hielt sie ihr an die Schläfe.
Caro kreischte.
„Keine Bewegung, sonst stirbt sie“, warnte er mit bösem Grinsen.
„Karl! Du tust mir weh!“
„Halts Maul“, knurrte er sie an.
„Bardou, lassen Sie sie gehen“, sagte Lucien ruhig. „Das ist eine Sache zwischen uns beiden.“
„Und Sophia, oder nicht? Bis heute Abend, alter Freund“, drohte er leise, öffnete die Tür und schleifte Caro zur Kut- sche hinaus. „Aufwachen, Stafford!“ bellte er.
Stafford, der auf dem Kutschbock seines Wagens saß, drehte sich fragend um. Als er sah, dass Bardou Lady Glen- wood als Geisel genommen hatte, wurde er kreidebleich.
„Was um alles in der Welt ...“
„Halten Sie den Mund und fahren Sie los!“
„Von Dannecker ...“
„Stellen Sie keine Fragen!“ rief er. „Tun Sie, was ich sage, es sei denn, Sie wollen, dass wir beide am Galgen enden! Sie sind schon viel zu weit in die Geschichte verwickelt, um sich jetzt noch zu drücken, also fahren Sie endlich los!“
Er legte Caro die Hand auf den Mund, als sie tief Luft hol- te, um zu schreien. Sie wehrte sich mit Zähnen und Klauen, konnte jedoch nichts gegen ihn ausrichten. Unerbittlich schleifte er sie auf die Kutsche zu, doch ließ er Lucien Knight und seine Männer, die ihn verfolgten wie ein Rudel Jagdhun- de ihr Wild, keine Sekunde aus den Augen.
„Bleiben Sie zurück, sonst erschieße ich das Miststück!“ schrie
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