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Knochen-Mond

Knochen-Mond

Titel: Knochen-Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Urlaub genommen und wollte ausspannen. Das hätte ich auch machen sollen. Aber mein Urlaub lag erst einige Tage zurück. Letztendlich war er keiner gewesen, denn Jessica Long hatte mich auf den neuen Fall vorbereitet, eben diese Sache mit den gefährlichen Traumdämonen, deren Kräfte und Motive mir noch unklar waren.
    Der Besuch paßte mir nicht. Ich wußte ja nicht, mit wem Glenda hochkommen würde, sie hatte es ziemlich spannend gemacht, hoffte aber, keine zu negativen Überraschungen zu erleben.
    Sie ließ sich Zeit. Ob bewußt oder nicht, konnte ich nicht sagen, jedenfalls trank ich mein Glas leer, schaute zur Tür und hörte Stimmen aus dem Vorzimmer.
    Hatte sie einen Mann oder eine Frau mitgebracht? Nun ja, nach einem Mann hörte sich die Stimme nicht gerade an. Mir kam ein irgendwo schrecklicher Verdacht, denn ich dachte an Jessica Long, mit der ich den Kurzurlaub, der keiner gewesen war, verbracht hatte. Weder Glenda Perkins noch Jane Collins hatte ich von meiner Begleiterin berichtet, aber wer kennt sich schon bei den Frauen aus? Die hören oft genug das Gras wachsen, und gerade Glenda als auch Jane besaßen in dem Fall ein ziemlich gutes Gehör.
    Dann öffnete Glenda die Tür zu meinem Büro. »Nun, dann geh mal rein, mein Freund. Mr. Sinclair sieht zwar so aus, aber er beißt nicht. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »Danke, Miß Perkins.«
    Noch hatte ich den Besucher nicht gesehen, weil Glenda ihn mit ihrem Körper verbarg. Doch über den Klang der Stimme ›stolperte‹ ich. Das war weder ein Mann noch eine Frau, der da zu mir sollte. Fin Kind hatte gesprochen!
    Zwei Sekunden später sah ich den Jungen. Etwas schüchtern schob er sich über die Schwelle, blieb dicht dahinter stehen und schaute sich in meinem Büro um, bis er das Lächeln sah, das ich ihm entgegenschickte.
    »Willst du nicht zu mir kommen?«
    »Das ist Mr. Sinclair, den du ja sprechen wolltest!« erklärte Glenda und schob den Jungen näher.
    Ich schaute ihn mir an. Er hatte blondes Haar, ein nettes, etwas rundliches Gesicht und blaue Augen. Seine Haut wirkte für den Sommer zu blaß, und er zählte kaum mehr als zehn Jahre.
    Ich stand auf, als er mir entgegenkam und seine Hand ausstreckte. »Ich bin Dennis, Mr. Sinclair.«
    »Freut mich, Dennis.« Ich schüttelte seine Hand. »Aber zu mir brauchst du nicht Mr. Sinclair zu sagen, nenne mich ganz einfach John. Alles klar, Dennis?«
    »Ja, Sir… äh, John.«
    »Gut.«
    »Willst du dich setzen? Soll ich dir etwas zu trinken besorgen?«
    »Das mache ich schon«, erklärte Glenda, drehte sich um und war verschwunden.
    Dennis und ich blieben zurück. Ich wußte nicht so recht, was ich mit dem Jungen anfangen sollte, der auf dem Besucherstuhl saß, sich auf der Sitzfläche drehte und seine Blicke durch mein Büro streifen ließ, als wollte er alles genau in sich aufnehmen.
    »Gefällt es dir hier?« fragte ich.
    »Weiß nicht.« Er hob die Schultern. »Es ist so warm, und gemütlich ist es hierauch nicht.«
    »Da hast du recht.« Ich räusperte mich. »Weshalb bist du gekommen?«
    »Man hat mich geschickt.«
    »Und wer?«
    Er behielt seine Antwort zunächst für sich, denn Glenda kehrte zurück. In der Hand hielt sie einen mit Limonade gefüllten Becher, den sie Dennis in die Hände drückte.
    »Danke, Glenda.«
    Als er trank, gab mir meine Sekretärin eine kurze Erklärung. »Er hat schon auf dich gewartet, aber da warst du ja nicht greifbar und in Urlaub.«
    »Ist das ein Vorwurf gewesen?«
    »Nein, eine Feststellung.«
    »Worum geht es denn?«
    Sie hob die Schultern, ging zu Sukos Platz und ließ sich dort nieder. »So genau weiß ich es nicht. Dennis wollte erst mit dir sprechen. Jedenfalls ist es so, daß er zu mir geschickt wurde.«
    »Von wem?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie alt ist er denn?«
    »Elf.«
    Ich verzog die Lippen. »Mit elf Jahren allein in London? Das ist ein Hammer.«
    Glenda beugte sich vor. »Ob er so allein durch London gegeistert ist, weiß ich nicht. Jedenfalls hat er dich gesucht und dich auch gefunden.«
    »Ja, das stimmt.« Dennis stellte seinen Becher auf den Schreibtisch.
    »Es stimmt alles, ich habe dich gesucht, John, weil man mich geschickt hat.«
    »Wer war das?«
    »Alle.«
    Ich lächelte.
    »Damit kann ich nichts anfangen, Junge. Was heißt denn alle?«
    »Die aus dem Dorf.«
    »Schön. Und wo liegt euer Dorf?«
    »In Wales.«
    »Auch gut. Wenn man dich also geschickt hat, muß man einen Grund haben. Und wie kommt ihr auf mich?«
    »Das ist die Schuld von

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