Knochenfunde
kommen würden…« Plötzlich straffte sie sich und setzte den Kopfhörer wieder auf. »Mal hören, ob sie noch irgendwelche anderen schmutzigen Tricks auf Lager haben. Wir können sie nicht aufhalten, wenn wir nicht wissen, was – «
»Schmutzige Tricks?«, fragte Nathan hinter ihnen. Er stieg in den Wagen und schloss die Tür hinter sich. »Was gibt’s?«
»Ein Sabotageanschlag auf den Drei-Schluchten-Damm in Chi na«, sagte Joe.
Nathan pfiff durch die Zähne. »Das ist es also.«
»Alle reden nur über dieses eine Thema.« Eve drehte an einem anderen Knopf. »Ich versuche gerade rauszufinden, ob noch andere größere Dinge geplant sind.«
»Ich wette, es wird noch interessanter«, sagte Nathan. »Melton wird als Nächster hier eintreffen. Ich bin ihm bis in die Nähe des Stützpunkts gefolgt und dann auf einem Umweg hierher gekommen.
Konnten Sie ermitteln, wie viele es inzwischen sind?«
»Zweiundfünfzig«, sagte Eve. »Und Joe hat von jedem einen Schnappschuss gemacht.«
»Passen Sie auf, dass Sie Melton erwischen.« Nathan hob sein Fernglas an die Augen. »Da kommt er…«
»Bingo«, sagte Joe, als Melton im Gebäude verschwand. »Wir haben den guten Senator für die Nachwelt auf einem Foto festgehalten.«
»Sie sind ein wahrer Held«, sagte Eve zu Nathan.
»Wahrheit ist etwas Schönes, nicht?« Nathan betrachtete das Gebäude. »So schlicht und einfach.«
»Sieht so aus, als wäre Melton der Letzte gewesen.« Joe stand auf und ging zur Tür. »Ich werde mal die Gegend erkunden und mich vergewissern, dass die Wachen schön innerhalb des umzäunten Geländes bleiben. Wir wollen doch nicht von ihnen überrascht werden.«
»Gute Idee.« Eve stellte eine andere Frequenz ein. »Die Ver sammlung wurde eröffnet. Melton hält gerade die Begrüßungsansprache. «
»Dann sind jetzt wirklich alle da.« Nathan stand auf. »Ich werde mal eben beim FBI anrufen und dann sehen, ob ich Quinn helfen kann.«
»Moment noch, Nathan.«
»Wir müssen jetzt schnell handeln, sonst – « Er erstarrte, als er die Pistole in ihrer Hand sah. »Eve! Was zum Teufel machen Sie da?«
»Franklin Copeland war ein guter Mann. Hatten Sie nicht we nigstens eine Spur von schlechtem Gewissen, als er gestorben ist?«
Er sah sie verblüfft an. »Warum? Ich habe ihn doch nicht getö tet.«
»Sie haben ihn nicht getötet. Sie haben ihn bloß sterben lassen.«
Er verstummte. »Wie bitte? Ich habe mich an den Secret Service gewandt. Aber die wollten nicht auf mich hören.«
»Joe hat heute Nachmittag mit dem Secret Service telefoniert und ein paar Erkundigungen eingezogen. Erst vier Stunden, nachdem ich Sie angerufen hatte, haben Sie mit ihnen Kontakt aufgenommen.
Vier Stunden, Nathan.«
»Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich zu ihnen durchge drungen bin. Sie wissen doch, wie schwerfällig diese Behörden sind.
Aber es hätte sowieso keinen Unterschied gemacht.«
»Es hätte vielleicht einen großen Unterschied gemacht, wenn Sie den Leuten beim Secret Service nicht absichtlich den Eindruck vermittelt hätten, Sie seien nicht ganz richtig im Kopf. Agent Wilson sagte, Sie hätten getobt wie ein Verrückter, als sie in sein Büro kamen. Kein Wunder, dass sie Ihnen nicht geglaubt haben.«
»Ich war verzweifelt, verdammt. Sie wollten mir einfach nicht zuhören. Nicht dass sie irgendwas Verdächtiges hätten finden können. Hebert war zu gerissen für uns.«
»Sie haben aber etwas gefunden – und zwar nachdem Joe sie dazu überredet hat, heute am frühen Abend mit ihm zu Copelands Haus zu fahren und es gründlich zu durchsuchen. Es war der Filter im Lüftungsschacht in seinem Schlafzimmer. Er war mit einer Substanz bedeckt, auf die Copelands Lunge wie auf Schimmelpilz reagiert hat.
Jeder Atemzug, den Copeland tat, konnte einen Asthmaanfall auslö sen.«
»Das ist ja teuflisch.«
»Hebert hat gesagt, alles sei bis zum letzten Atemzug geplant.
Ich bin sicher, die Ärzte des Cabal haben den Erreger so berechnet, dass der tödliche Anfall nicht später als am Siebenundzwanzigsten ausgelöst würde. So konnten sie sich darauf verlassen, dass die Beerdigung zwei Tage später stattfinden und keinem auffallen würde, dass die Mitglieder kurz vorher alle eintrudelten.« Sie holte tief Luft.
»Copeland war ein guter Mann. Sie hätten ihn nicht sterben lassen dürfen.«
»Ich habe Ihnen doch gesagt, dass – « Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Das ist das zweite Mal, dass Sie das sagen. Einfach lächerlich. Warum
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