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Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
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Arbeit.«
    Green hielt ihr seinen Dienstausweis unter die Nase. »Jetzt.«
    Die weitläufige Halle war vollgestopft mit Maschinen, Gabelstaplern und noch mehr Bohrgestänge. Aus einem Radio dröhnte irgendetwas Poppiges, untermalt vom Hämmern, Scheppern und Stampfen schwerer Maschinen und dem MG -Geknatter einer Schweißpistole.
    Ohne seinen schicken sauberen Anzug war Frank Baker kaum wiederzuerkennen. Jetzt trug er stattdessen einen schmutzigen orangefarbenen Overall mit einer gefütterten grünen Jacke darüber, deren Brust- und Schulterpartie mit punktförmigen Brandlöchern übersät war. Die Hände steckten in dicken Lederhandschuhen, die Füße in Sicherheitsstiefeln mit Schutzkappen aus Stahl. Von der Schweißmaske, die er gerade auf ein rostiges Stück Rohr geknallt hatte, blieb ein dicker roter Streifen auf seiner Stirn zurück. »Es passt mir gar nicht, dass ihr Schweine jeden verdammten Tag hier aufkreuzt.«
    »Dann beantworten Sie endlich die Frage!« Green verschränkte die Arme, die Füße schulterbreit auseinander, das Kinn in die Höhe gereckt.
    Baker sah Logan finster an. »Ich hab das doch alles schon durchgekaut – mit Ihnen, mit dieser runzligen alten Frau und –«
    »Wir hätten da nur noch ein paar –«
    »Und jetzt werden Sie alles noch einmal mit uns durchkauen.« Green trat näher, und Baker zuckte zusammen.
    »Ich habe hier zu tun.«
    »Oh. Oh, ich verstehe .« Der Superintendent zwinkerte. »Ihre Kollegen wissen nicht, dass Sie ein Perverser sind. Dass Sie gerne kleine Jungs beläs–«
    »Nicht so laut!«
    »Ein mieser, pädophiler Kinderschänder, der –«
    » RUHE ! HALTEN SIE IHR DRECKIGES MAUL !« Baker packte den Griff seines Lichtbogenschweißgeräts.
    Green lehnte sich vor. »Sonst … was , Frank?«
    Tränen glitzerten in Bakers Augenwinkeln.
    Ein hünenhafter Mann in einem verdreckten Blaumann kam herbeigeschlendert, eine umgedrehte Baseballkappe auf dem massigen Schädel, das Gesicht schwarz vor Schmutz, mit einer sauberen Stelle um die Augen herum, wo seine Schutzbrille gesessen haben musste. »Alles in Ordnung, Frankie?«
    Baker biss sich auf die Lippe. »Ja, klar … Danke, Spike.«
    Spike starrte sie einen Moment lang an. »Wenn’s irgendwelche Probleme gibt, sag mir einfach Bescheid.« Dann machte er kehrt und stapfte davon.
    Baker wartete, bis Spike sicher außer Hörweite war. »Ich hab’s denen doch schon gesagt : Ich helfe jeden Samstag freiwillig bei einem Tierarzt in der Stadt aus. Das ist schließlich nicht verboten, okay? Das verstößt nicht gegen meine Verbotsverfügungen. Ich habe nichts verbrochen. Also verschwinden Sie endlich und lassen Sie mich in Ruhe !«
    »Nein, nein, nein, Frank – so läuft das nicht.« Green lächelte. »Sie sagen mir alles, was ich wissen will, sonst sorge ich dafür, dass jeder verschwitzte Arsch in diesem Betrieb Ihr schmutziges kleines Geheimnis erfährt.«
    »Sir?« Logan räusperte sich. »Das ist aber nicht –«
    »Wollen Sie das, Frank? Wollen Sie, dass alle hier zu hören bekommen, was Sie mit kleinen Jungs anstellen?«
    »Das ist nicht fair!«
    »Finden Sie es etwa fair, was mit Alison und Jenny passiert?«
    Baker schloss die Augen und sackte in sich zusammen. »Bitte – ich will doch nur in Ruhe gelassen werden …«

25
    Green lehnte sich ans Dach von Rennies Einsatzwagen. Das Kinn in die Höhe gereckt, starrte er ins Leere. Seine typische Pose – wieder einmal. »Nun, das war … interessant.«
    Logan zog die Tür auf und warf sein Notizbuch auf den Fahrersitz. »Das ist nicht die Art, wie wir bei Ermittlungen vorgehen.«
    Der Regen hatte aufgehört, allerdings ließ die dunkelgraue Wolkenschicht über der Stadt befürchten, dass die Unterbrechung nicht von langer Dauer sein würde. Und eiskalt war es nach wie vor.
    Superintendent Green kräuselte die Oberlippe. »Ach ja? Welch ein Schock – noch etwas, was die Grampian Police nicht tut. Verraten Sie mir doch eins, Sergeant – was tun Sie denn eigentlich?«
    »Frank Baker ist ein registrierter Sexualstraftäter – haben Sie eine Ahnung, was mit ihm passieren wird, wenn seine Kollegen dahinterkommen?«
    »Das ist ja wohl nicht mein –«
    »Sie prügeln ihn krankenhausreif, er wird gefeuert, und er verschwindet ! Wie sollen wir ihn kontrollieren, wenn wir gar nicht wissen, wo er ist?«
    Greens Augen verengten sich. »Sergeant McRae, sind Sie eigentlich immer so renitent?«
    »Das war vollkommen daneben, da reinzuplatzen wie ein verdammter Rambo!«
    Der

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