Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
Vom Netzwerk:
durch das Loch im Maschendraht zwängte. Wie er den holprigen Pfad überquerte, die Böschung hinaufkletterte und auf die Fairview Street lief.
    Der Hund legte den Kopf schief. Seine Schnauze war ganz faltig und runzlig, die schwarzen, gummiartigen Lefzen von den dolchartigen Zähnen zurückgezogen.
    Logan blinzelte sich den Regen aus den Augen. »Bitte …«
    Die Scheinwerfer des Vauxhall durchschnitten die Düsternis, und für eine Sekunde war das Aufheulen des Motors zu hören, ehe es von einem neuerlichen Donnerschlag übertönt wurde.
    Wieder ein Bellen; die Krallen der Vorderpfoten bohrten sich in Logans Brust.
    Hagelkörner prasselten nieder, prickelten auf seinen Händen und seinem Gesicht, rissen die Blüten von dem Baum über ihnen ab, die in Zeitlupe auf sie niederregneten.
    Dann das Knarren einer Autotür, die aufgerissen wurde. » UZI ! UZI !«
    Der Riesenhund erstarrte, sein Kopf schwang in die Richtung des Autos, beide Ohren aufgestellt.
    » UZI ! KOMM ENDLICH HER, DU BLÖDES VIEH !«
    Noch ein letztes Mal knurrte er Logan an, scharrte mit den Hinterpfoten im matschigen Gras und sprang davon.
    Oh, Gott sei Dank …
    Logan lag flach auf dem Rücken und hielt sich die Arme über den Kopf, während er hörte, wie die Tür des Vauxhall wieder ins Schloss fiel, wie das Motorgeräusch des Einsatzwagens, mit dem Shuggie davonfuhr, allmählich im Rauschen des Regens erstarb.
    Wie zum Teufel sollte er das irgendwem erklären?

24
    »Wurde aber auch langsam Zeit.« Logan knallte seinen Kaffeebecher auf den Tisch, als DC Rennie zur Pubtür hereingeschlappt kam, sich suchend umschaute und schließlich winkte.
    Idiot.
    Logan drückte die Sendetaste seines Handys – » SHUGGIE, ICH WARNE DICH: BRING MIR MEINE VERDAMMTE KARRE ZURÜCK! «
    »Morgen, Sarge. Warst du schwimmen?« Rennies perlweißes Grinsen blitzte in seiner künstlichen Bräune auf.
    Logan steckte sein Handy wieder ein. »Bist du wirklich so scharf auf einen Arschtritt?«
    »Okay … sind wohl gerade nicht so toll drauf.« Er wies mit dem Daumen über die Schulter. »Hab das Auto draußen stehen. Soll ich dich ins Präsidium zurückbringen, oder –?«
    »Wo ist es?«
    Ein fragender Blick. »Äh … vor dem Lokal. Bei den Behindertenparkplätzen.«
    Logan kniff die Augen zu und knirschte mit den Zähnen. »Nicht dein Auto, Mann – mein Auto!«
    Rennie scharrte mit den Füßen. »Das war doch nicht dein Ernst, oder?«
    Eine junge Frau kam mit einer Kanne Kaffee an den Tisch. Ihre Zahnspange blitzte auf, als sie lächelte. »Möchten Sie noch ein paar Eiswürfel? Oder darf ich Ihnen noch mal nachschenken?«
    Logan rang sich ein Lächeln ab. »Nein, danke, wir wollten gerade gehen.« Er bückte sich und wickelte das feuchte Geschirrtuch von seinem linken Knöchel ab. Ein paar halb geschmolzene Eisbröckchen fielen auf den Boden. Die Haut war rot und entzündet, und die vier parallelen dunkelroten Striche, wo Uzis Zähne sein Hosenbein zerfetzt und das Bein aufgeschlitzt hatten, brannten und schmerzten. Wenigstens hatte es aufgehört zu bluten.
    Er reichte der jungen Frau das Geschirrtuch. »Danke.«
    Rennie sah ihr nach, als sie durch die Tür mit der Aufschrift » NUR FÜR PERSONAL « verschwand. Er fuhr sich mit der Hand durch die blonde Igelfrisur. »Knackiger Arsch.«
    »Ich hab dir doch gesagt, du sollst eine GPS -Ortung machen!«
    »Ich dachte, du machst Witze. Ich meine, wieso solltest du dein eigenes Auto orten wollen? Wie kann es sein, dass du nicht weißt, wo dein eigenes Auto ist?«
    »Umgeben von Idioten …« Logan humpelte mit quatschenden Schuhen zur Tür hinaus, und Rennie eilte hinterher.
    »Was ist denn mit deinem Bein passiert?«
    Es war nicht allzu schwierig, den CID -Einsatzwagen des Constables vor dem Pub zu entdecken – es war der schrottige Vauxhall, dessen Ablage mit Burgerverpackungen und leeren Chipstüten übersät war. Hagelkörner prasselten auf den schmutzigen Lack herab und bildeten kleine weiße Verwehungen über den Scheibenwischern.
    Drinnen roch es wie in allen CID -Fahrzeugen – diese Mischung aus altem Schweiß, Zigarettenrauch und Essensresten, die unter den Sitzen vor sich hin gammelten.
    Rennie schwang sich hinters Steuer. »Wohin soll’s gehen?«
    »Jetzt mach erst mal den verdammten Anruf.«
    Eine kurze Pause, dann zog der Constable sein Airwave-Handy heraus und tippte die Nummer der Leitstelle ein. »Ja, hallo Jimmy, ich brauch ’ne GPS -Ortung für Charlie Delta Sieben … Äh, nein. Er geht nicht an sein

Weitere Kostenlose Bücher