Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Knochensplitter

Knochensplitter

Titel: Knochensplitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S MacBride
Vom Netzwerk:
hat?«
    Ein tiefer Seufzer ließ den Papier-Overall knistern. »Nun ja, ich bin kein Rechtsmediziner, aber wenn ich mir die Größe der Schnitte so anschaue … die meisten an Rücken und Schultern …« Wieder ein Seufzer. »Ein Schwert? Heutzutage kaufen sich doch viele von diesen kranken Idioten solche Samurai-Schwerter im Internet. Oder vielleicht ein sehr großes Messer? So ein richtiges Rambo-Gerät. Wie lang dürfte es gewesen sein?« Er sah zu dem Kriminaltechniker auf, den er mitgebracht hatte. »Vierzig, fünfundvierzig Zentimeter?«
    Der Kollege von der Spusi ließ seine überdimensionale Digitalkamera sinken. »So um den Dreh.«
    Ungefähr so lang wie eine Machete.
    Das erklärte wohl, was aus Shuggie Webster geworden war und warum er den Einsatzwagen zurückgelassen hatte. Verdammter Mist. Jetzt musste Logan den Vorfall melden.
    »Was ist mit Fingerabdrücken, Fasern und so weiter?«
    Der Kriminaltechniker schlang sich den Tragegurt seiner Kamera über die Schulter. »Wollen Sie die komplette CSI -Nummer?«
    Logan drehte sich zu dem niedergemetzelten Rottweiler um. Undenkbar, dass Shuggie Webster einfach so davonspaziert war – nicht, nachdem jemand seinem Hund das angetan hatte. Gut möglich, dass schon bald seine verstümmelte Leiche auftauchen würde. Wenn sie nur irgendeine winzige Spur hätten, würde das schon weiterhelfen. Aber so beschissen, wie dieser Tag bisher gelaufen war … »Alles, was Sie mir bieten können, ohne dass Finnie wegen der Kosten einen Tobsuchtsanfall bekommt.«
    »Sie können froh sein, wenn wir überhaupt etwas finden – im Freien, bei strömendem Regen, und dann auch noch an einem öffentlichen Ort … Versprechen kann ich gar nichts.« Er klopfte dem Wildschutzbeamten auf die Schulter. »Ist gut, Dunc, du kannst ihn abtransportieren, wenn du willst. Ich bin fertig hier.«
    Während Dunc die Überreste des massakrierten Rottweilers in einen weißen Leichensack in Kindergröße zu packen begann, stellte der Kriminaltechniker seinen Spurensicherungskoffer neben zwei Tesco-Plastiktüten ab, die ausgebreitet auf der Erde lagen, die Ecken mit Steinen beschwert. Er nahm einen der Steine weg und zog eine Ecke der Plastikabdeckung zurück. Darunter kam ein mit Gips ausgegossenes Rechteck zum Vorschein – reinweiß in der Mitte, schon etwas angegraut an den Kanten. Er steckte einen Finger in die Masse und wischte ihn seufzend an seinem Overall ab. »Ich glaube ja immer noch nicht so recht, dass wir damit was anfangen können …«
    »Was ist mit Fingerabdrücken?«
    »Ich meine, die Schuhabdrücke waren von Anfang an nicht so toll, nicht wahr? Dass es die ganze Zeit in Strömen schifft, macht die Sache auch nicht gerade besser.«
    »Sie könnten doch den Wagen einstäuben, während der Gips trocknet – vielleicht hat der Täter ja den Lack angefasst?«
    Er deckte den Gipsabdruck wieder ab und legte noch ein paar Steine drauf. »Ich meine, Matsch ist ideal, wenn es um das Aufnehmen von Schuhabdrücken geht, aber sobald es wieder anfängt zu regnen, zerläuft alles zu einem einzigen Brei –«
    »Ernie – der Wagen?«
    »Seien Sie doch nicht albern.« Er nahm seine Gesichtsmaske ab, unter der ein rotes Ziegenbärtchen und ein lächelnder Mund voller schiefer Zähne zum Vorschein kamen. »Was glauben Sie denn, was passiert, wenn Sie Fingerabdruckpulver auf nasses Metall pinseln?«
    »Ah …« Mist.
    »Genau.« Ernie schob die Kapuze seines Tatort-Overalls zurück und ließ einen kahlen Schädel mit einem schütteren, ebenfalls fuchsroten Haarkranz sehen. »Wir müssen den Wagen mitnehmen und ihn erst mal noch ein paar Stunden zum Trocknen in die Garage stellen.«
    »Okay …«
    Rennie saß in seinem Einsatzwagen und hatte die Nase wieder in Einmal Sodom und zurück gesteckt.
    Logan klopfte an die Scheibe.
    Er musste noch warten, bis der Intellektuelle ein Lotterielos als Lesezeichen zwischen die Seiten gesteckt hatte, dann surrte die Scheibe herunter. »Chef?«
    »Steel sagt, ich soll mir einen Sklaven nehmen – ich nehm’ dich.«
    Rennie grinste. Dann zog er eine Schulter hoch, schnitt eine Grimasse und sagte mit lächerlich verstellter Stimme: »Ja, Massaaaaa …?«
    »Schaff deinen krüppligen Arsch ins Präsidium – ich will eine Analyse sämtlicher Entführungen im ganzen Land aus den letzten zehn Jahren.«
    Der Constable hielt inne, Kuli und Notizbuch gezückt. »Zehn Jahre ?«
    »Du hast mich gehört.« Logan sah zu, wie der Wildschutzbeamte zum Parkplatz zurückstapfte

Weitere Kostenlose Bücher