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König 01 - Königsmörder

König 01 - Königsmörder

Titel: König 01 - Königsmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Miller
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wir den Punkt, von dem es kein Zurück gibt. Werdet Ihr unserem geliebten Lur dienen, mein Freund? Werdet Ihr mich bei diesem heiligen Feldzug unterstützen, das Ungeheuer Asher zu erschlagen?«
    »Ja, Mylord«, sagte Willer, immer noch atemlos vor Erregung. »O
ja.
Das werde ich!«

ZWEITER TEIL
    Morg treibt auf einem drogendurchtränkten Meer dahin und hält Durms zerbrechliches Leben sanft umfangen wie eine Mutter ihren Säugling in den Armen, während er ihm ein Lied des Überlebens singt. Das Fleisch des fetten Narren wehrt sich gegen eine Heilung. Mit jedem gequälten Atemzug kämpft Durm gegen ihn an und will ihn zum Sterben zwingen. Morg schwitzt und müht sich, ihm den Sieg zu verwehren.
    Pother Nix ist ein unwissender Verbündeter und ebenso entschlossen wie Morg, diesen zerstörten Kadaver dazu zu bewegen, vom Abgrund zurückzukehren. Der winzige Teil von Morg, der nicht von dieser Schlacht verzehrt wird, ist erheitert; würde Nix so heftig kämpfen, wenn er wüsste, für wessen Rettung er sich einsetzt?
    Der kleine König Gar ist ebenfalls ein Verbündeter. Jeden Tag kommt er und setzt sich eine Weile zu Durm. Lässt Liebe und Hoffnung und Heilung in Durms schlummernde Ohren fließen und betet laut um ein Wunder. Morg betet mit ihm und hofft, dass die tote Barl zuhört. Durm hört zu. Durm weint, selbst während er sein geschwächtes Herz hart macht gegen das Flehen des Königs und fortfährt, sich um den Tod zu bemühen. Nix sagt zu seinem König: Gebt nicht auf, Herr. Denn wo Leben ist, ist auch Hoffnung. Morg hofft inbrünstig, dass er Recht hat. Bietet all seine Kraft auf und setzt seinen Kampf fort.
    Mit einem bebenden Seufzer ließ Gar Durms schlaffe Hand los. Kummer und Verzweiflung lasteten auf seiner Brust, pressten ihm die Luft aus den Lungen und krampften ihm das Herz zusammen. »Manchmal denke ich, dass meine Besuche hier Zeitverschwendung sind, Nix.«
    Der Pother drückte ihm kurz die Schulter. »Ganz und gar nicht, Eure Majestät. Ich glaube, dass unser braver Durm aus Eurer liebevollen Gegenwart Kraft schöpft.«
    »Aber er kämpft. Nicht wahr?«, sagte er und blickte stirnrunzelnd auf das wächserne, eingefallene Gesicht des Meistermagiers hinab. »Warum? Warum muss er sich so heftig zur Wehr setzen? Ich dachte, Ihr hättet gesagt, dass seine Verletzungen langsam heilen.«
    Nix machte sich an einer Vase mit Lilien und Süßgräsern auf dem Fenstersims zu schaffen. »Das tun sie auch. Langsam.«
    Die Ausflüchte des Mannes waren wie eine nackte Flamme unter trockenem Gras. Ärger loderte in Gar auf und verzehrte seine königliche Zurückhaltung.
»Zu
langsam!«
    »Alles, was getan werden kann, wird getan, Herr. Er bekommt pünktlich jede Stunde die frischesten, stärksten Kräuter, die der Krankenhausgarten und das Gewächshaus aufzubieten haben. Ich verwende all meine magischen Fähigkeiten auf seine Genesung.«
    »Warum ist er dann noch nicht
geheilt?
Warum liegt er Tag für Tag benommen da und spricht kein einziges Mal zu mir oder öffnet auch nur die Augen!« Nix breitete die Hände aus. »Wenn ich diese Frage beantworten könnte, Herr, wäre ich der größte Pother in der Geschichte. Aber er macht tatsächlich Fortschritte. Es dauert nur seine Zeit.«
    Gar erhob sich von seinem Stuhl und begann in Durms kleinem, luftigem Gemach auf und ab zu gehen. »Ich stehe unter Druck, Nix. Mein Kronrat will, dass ich möglichst bald über Durms Schicksal entscheide. Er war der liebste Freund meines Vaters. Er ist ein unvergleichlicher Meistermagier. Ich
brauche
ihn. Ich habe meine Ratgeber bereits zweimal zurückgewiesen, aber ich kann die Angelegenheit nicht bis in alle Ewigkeit verschleppen. Mein Königreich braucht einen Meistermagier, der nicht nur den Titel dieses Amtes trägt. Wann werde ich einen haben?«
    Nix verschränkte die Arme vor der Brust und schob die Hände in seine Ärmel. Seine Miene war enttäuscht und tadelnd. »Eure Majestät, Ihr seid zu klug, um mir diese Frage zu stellen.«
    Getroffen ballte Gar die Fäuste und blickte durch das kleine Fenster des Raums. In den Gärten draußen arbeiteten Männer und Knaben zwischen den Blumenbeeten und lachten in der frühen Morgensonne. Wie er sie um ihr sorgloses Leben beneidete. Wenn er bis zum Ende der Woche nicht zumindest eine greifbare Verbesserung von Durms Zustand vorweisen konnte, würde ihm nichts anderes übrig bleiben, als alle Hoffnung, Conroyd aus der Wetterkammer fernzuhalten, fahren zu lassen. Und schlimmer noch, es wäre

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